Rundholz fließt zügig ab

Die über den Jahreswechsel üblichen Betriebsstillstände haben zu einer deutlichen Beruhigung am Nadelsägerundholzmarkt geführt. Aktuell sind Angebot und Nachfrage ausgeglichen. Die Sägebetriebe sind überwiegend gut mit Rundholz versorgt und weiterhin voll aufnahmefähig, das erzeugte Rundholz fließt zügig ab. Die durch starke Schneefälle im Dezember regional aufgetretenen Schneebrüche, vor allem bei Weißkiefer in der Steiermark, werden rasch aufgearbeitet und fließen in bestehende Verträge ab. Die Preise für Nadelsägerundholz haben sich auf ansprechendem Niveau gefestigt und liegen beim Leitsortiment Fichte A/B/C, Media 2b im Bereich von 85 bis 94 €/fm.
Auch bei den derzeit sehr attraktiven Rahmenbedingungen am Holzmarkt wird Waldbesitzern empfohlen, bei Verkäufen weiterhin höchstes Augenmerk auf vertragliche Sicherheiten und usancenkonforme Übernahme am Sägewerk zu legen.
Der Absatz von Laubsägerundholz gestaltet sich bei Rotbuche äußerst zäh, eine deutliche Belebung ist für die laufende Einschlagsaison nicht mehr zu erwarten. Im Gegensatz dazu ist der Bedarf nach Eiche und Pappel bei attraktiven Preisen kaum zu decken. Der Ahorn ist ebenfalls gut nachgefragt. Dies spiegelt sich auch beim Mengenangebot bei den Wertholzsubmissionen in Nieder- und Oberösterreich wieder, wo Eiche und Ahorn die Hauptmengen stellen. Die Esche verzeichnet eine leichte Nachfragebelebung.
Die Zellstoffpreise haben sich im vergangenen Jahr wieder deutlich erholt und befinden sich nach wie vor auf ansprechendem Niveau. Die Produktionen der Papierindustrie in Österreich laufen wieder voll. Dementsprechend positiv hat sich auch der Industrieholzmarkt in den letzten Monaten entwickelt und gewinnt aktuell nochmals deutlich an Dynamik. Die Nachfrage nach Schleifholz ist besonders hoch, die Preise sind auf bis zu 48 €/FMO gestiegen. Die Werke sind auch für Nadelfaserholz voll aufnahmefähig, die Preise sind stabil bis leicht steigend. Der Markt für Buchenfaserholz läuft ausgesprochen gut, auch bei diesem Sortiment sind für Oberösterreich und Salzburg deutliche Preissteigerungen auf bis zu 74 €/FMO zu verzeichnen. Alle Plattenholzsortimente werden zu sehr auskömmlichen Preisen rege nachgefragt.
Alle Energieholzsortimente sind rege nachgefragt. Aufgrund der gestiegenen Preise bei den Sägenebenprodukten greifen Großabnehmer verstärkt auf Waldhackgut zurück. Die Schließung des Werkes Mayr-Melnhof Swiss Timber könnte zu einer Nachfragebelebung bei Hackgut in Vorarlberg führen.

Den Waldbesitzern wird empfohlen neben der Produktion von Nadelsägerundholz auch verstärkt Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen durchzuführen, um die aktuell sehr guten Rahmenbedingungen zu nutzen. Durch die Preissteigerungen bei den Sägenebenprodukten haben die Industrierundholz- und Energieholzsortimente weiter an Bedeutung gewonnen.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang Jänner 2011. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10% bzw. 12% zuzurechnen ist.