Roboter für automatisierte Abbundlinien

Im Zuge der Investitionen in die Deutsche Fertighaus Holding (DFH) installierte Simon Möhringer Anlagenbau, Wiesentheid/DE, eine hochmoderne Stangenlager-Verwaltung und eine robotergestützte Beschickung für die vier installierten Hundegger-Abbundlinien. Der Roboter arbeitet im Dreischichtbetrieb. Autonom wird dabei das Stangenlager fortlaufend gefüllt und die vier Hundegger-Linien werden je nach Bedarf mit Material versorgt.

Ablauf beim Auslagern

Der Bediener einer der Hundegger-Anlagen benötigt für den jeweiligen Auftrag entsprechendes Rohmaterial. Dazu sieht der Anlagenführer am Touchscreen, der sich an jedem Bedienstand befindet, die Übersicht des gesamten Stangenlagers. Mittels eines Klicks auf den entsprechenden Stapel mit der benötigten Dimension öffnet sich ein Pop-up-Fenster, in dem die entsprechende Anzahl der Stangen einzutragen ist. Durch Bestätigung wird ein Auftrag an den Leitrechner gesandt, der dann die Anforderung verwaltet und die benötigten Stangen nach Priorität der entsprechenden Anlage zuführt. Diese Vorgehensweise gilt für alle vier Anlagen synchron.

Der Roboter fährt nun je nach Priorität die entsprechende Box (Dimension) an. Der Sauger senkt sich dabei millimetergenau auf das abzuholende Produkt. Unregelmäßigkeiten beziehungsweise Abweichungen von der angegebenen Dimension erkennt der Roboter mittels eines am Kopf zusätzlich verbauten Korrekturlasers. Der Roboter fährt nun auf die vorgegebene Ablageposition der angewählten Hundegger-Maschine. Die Verwaltung der Dringlichkeit zur Abarbeitung der angeforderten Stangen aller vier Hundegger-Anlagen erfolgt dann über den Möhringer-Leitrechner. Somit ist gewährleistet, dass jede Maschinenlinie mit dem benötigten Rohmaterial versorgt wird.

Ablauf bei der Beschickung

Der Roboter arbeitet schneller, als es der Bedarf aller vier Maschinen zur Beschickung erfordert. So kann der Einlagerungsprozess parallel zum Arbeitsprozess stattfinden. Dabei werden einzulagernde Dimensionspakete auf die Zufuhr gesetzt, der Roboter lagert in den Zwischenzeiten die entsprechende Dimension in das Stangenlager ein. Der Bediener überwacht an seinem Zentralrechner diesen Vorgang. Das Programm sieht nach jeder sechsten Lage eine Zwischenlage mit Einlegebrettern vor, um die Paketstapel bis 3,5 m sicher zu setzen. Der Roboter holt hierbei die Zwischenbretter aus einem automatischen Magazin und legt selbige auf die entsprechende Paketlage im Stangenlager. Anschließend läuft der Befüllvorgang weiter. Ebenso werden die Zwischenbretter beim Beschicken der Hundegger-Abbundanlage vom System erkannt und automatisch in das Lattenmagazin eingelagert. Wird ein bestimmter Füllstand eines Stapels unterschritten, so trägt die Maschine die jeweilige Dimension in eine Anforderungsliste ein und gibt eine Warnung an den Staplerfahrer für den Bedarf heraus. Natürlich funktioniere die Aufgabe von Sonderbauteilen ebenso, informiert man bei Möhringer. Der Staplerfahrer muss diese dabei auf den Aufgabequerförderer setzen und im Leitrechner die Daten des Bauteils beziehungsweise die Dimension eingeben. Selbige werden dann je nach Vorwahl direkt an die jeweilige Maschine oder durch automatische Einlagerung und Eintragung an den dafür vorgesehenen Sonderplätzen abgelegt. Möhringer, bisher bekannt für automatische Stapelroboter hinter den Abbundmaschinen, habe mit dieser vollautomatischen Beschickung einen weiteren Baustein im automatisierten Abbund der Zukunft gesetzt, ist man in Wiesentheid überzeugt.