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Maschinenführer Marcel Birkner bedient den Vakuumsortierroboter mittels Funkfernbedienung. Bei Bedarf kann der Bediener die Bauteile horizontal drehen © Lorenz Pfungen

Roboter für schwere Lasten

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 10.02.2017 - 11:10
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Maschinenführer Marcel Birkner bedient den Vakuumsortierroboter mittels Funkfernbedienung. Bei Bedarf kann der Bediener die Bauteile horizontal drehen © Lorenz Pfungen

Seit vergangenem Sommer arbeitet man beim Holzbauunternehmen Hauck mit einem neuen Vakuumsortierroboter. „Fachkräfte muss man halten und schonen, weshalb wir für unsere neue Wandfertigung eine Hebelösung suchten“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Hauck. Die Wahl fiel auf eine Spezialanfertigung des Schweizer Unternehmens Balz.

Punktgenaues Auf- und Absetzen

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Platten bis 2,6 mal 6?m und 500?kg sind mit der Anlage manipulierbar © Lorenz Pfungen

Platten bis maximal 2,6 mal 6 m und 500 kg kann der Bediener punktgenau auf- und absetzten. Hauptsächlich kommt der Roboter bei Hauck für das Verheben von Putzträger- oder Gipsfaserplatten zum Einsatz. Diese weisen eine hohe Dichte auf und müssten unter hohem Kraftaufwand von mindestens zwei Personen manuell verlegt werden. Beim Holzkurier-Besuch bediente Maschinenführer Marcel Birkner den Sortierroboter und erledigte die Arbeit im Alleingang – ohne ein Ruckeln. Das sanfte Anfahren und Abbremsen ermöglicht die verbaute Elektronik, verweist man beim Maschinenhersteller.

„Es ist möglich, alle Achsen und die damit verbundenen Saugfüße der Hubeinheit separat zuzuschalten. Dadurch lassen sich alle denkbaren geometrischen Platten ansaugen und heben“, erklärt Birkner. Die Hand-habung erfolgt über eine Funkfernsteuerung, die sich auf den Bediener anpassen lässt. Mit zwei Joysticks sowie mehreren kleinen Schaltern steuert der Maschinenführer den Sortierroboter so an die gewünschte Position. Neben dem Verfahren in den drei Achsen ist ein horizontales Drehen möglich.

Stabile und robuste Anlage

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Bereits seit zwei Jahren ist ein Roboterkran in der Abbundhalle im Einsatz © Lorenz Pfungen

„Die Anlage ist durch den Stahlrahmen stabil und robust. Seit der Inbetriebnahme konnten wir die Produktivität bei der Linienfertigung um rund 15 % steigern. Unmittelbar nach der Montage konnte die Anlage in Betrieb gehen“, zeigt sich Hauck erfreut. Darüber hinaus ist er mit dem Kundenservice sehr zufrieden.

Gute Erfahrungen mit erster Anlage

Bereits seit zwei Jahren arbeitet man in der Abbundhalle mit einem Vakuumsortierroboter von Balz. Die Zielsetzung war, dass ein Mitarbeiter eine Hundegger K3i sowie eine Hundegger Robot Drive be- und entladen kann und zusätzlich Zeit für die Bedienung der Maschinen hat. Die Stabelemente manipulierte man zuvor mit einem Hallenkran mit Zange, wobei dafür immer zwei Mitarbeiter erforderlich waren. In Zeiten des Fachkräftemangels sei eine Arbeitserleichterung von großem Vorteil, verweist Hauck. So könne der frei gewordene Mitarbeiter wichtigere Aufgaben erledigen.

„Schon der erste Sortierroboter leistet gute Dienste. Aufgrund der positiven Erfahrung mit Balz haben wir uns erneut für eine Zusammenarbeit entschieden“, erklärt Hauck die Entscheidung.

Beide Anlagen basieren auf dem gleichen Grundkörper und sind modular aufgebaut. Sie besitzen jedoch unterschiedliche Vakuumelemente für die diversen Einsatzgebiete. Die Hubgeschwindigkeit beträgt bei beiden Robotern maximal 30 m/min und ist stufenlos regelbar. Eine Positionsänderung in Längs- und Querrichtung erfolgt mit maximal 120 m/min. Neben der Lieferung und dem Einbau der Sortierroboter übernahm man bei Balz ebenso die Planung und Umsetzung der Deckenführungen. Der Maschinenhersteller bietet Sortierroboter für Hallen bis 40 m Spannweite und bis 15 m Höhe an.