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In der neuen Lagerhalle wurden unter anderem Baubuche, OSB 4-Platten, Fichten-BSH sowie Montageplatten verbaut © Günther Jauk

Riesiger Schauraum

Ein Artikel von Günther Jauk | 11.12.2015 - 15:21
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An einer Seite kragt die Dachkonstruktion um bis zu 14,8 m aus © Günther Jauk

Holz Marberger hatte in den vergangenen Jahren verstärkt mit begrenzten Lagerkapazitäten zu kämpfen. Da der Unternehmensstandort mitten im Dorf (Ötztal-Bahnhof) kaum Möglichkeiten für Expansion bot, entschied man sich für den Abriss zwei kleiner Gebäude und den Neubau einer wesentlich größeren Halle. Das neue Gebäude bietet knapp 2500 m2 Nutzfläche und wird von einem 4500 m2 großen Dach überspannt.

„Es war uns ein Anliegen, Produkte zu verarbeiten, die wir auch selber anbieten. So entstand quasi ein Schauraum in Originalgröße“, erklärt Simon Marberger, einer der beiden Geschäftsführer, beim Besuch des Holzkurier. Betritt man die Halle, sticht einem als Erstes das filigran wirkende Fachwerk aus Baubuche ins Auge. „So konnten wir eine Halle ohne Stützen im Innenraum realisieren, was uns deutlich mehr Lagerplatz und Flexibilität einbringt“, begründet Marberger die Entscheidung. Die Hauptträger haben eine Spannweite von 36 m. Zur geschützten Be- und Entladung kragt die Dachkonstruktion an einer Seite der Halle um bis zu 14,8 m aus. Weitere tragende Bauteile sind in KVH und BSH, jeweils in Fichte ausgeführt. Geplant und errichtet wurde die nicht gerade alltägliche Halle aus und für Holz von Holzbau Saurer, Höfen.

Bis hin zur Oberflächenbeschichtung

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In der neuen Lagerhalle wurden unter anderem Baubuche, OSB 4-Platten, Fichten-BSH sowie Montageplatten verbaut © Günther Jauk

Beplankt wurde das Tragwerk mit 2,8 mal 11,5 m OSB 4-Platten von Egger. Die Fassade ist aus Nordpan-Montageplatten. „Dabei gefällt mir vor allem die ressourcenschonende, konisch-gegengleiche Verlegeweise der Brettlagen“, erklärt Marberger. Durch diese spezielle Rücksichtnahme auf die Abholzigkeit eines Baumes erhöht sich dessen Ausbeute. Geschützt werden die Montageplatten von der Beschichtung Lignovit Terra von Adler. „Ebenfalls ein Produkt aus unserem Sortiment“, informiert der Geschäftsführer.

Was könnte dem Kunden gefallen?

Neben der gesamten Palette an Holzwerkstoffen bietet Marberger seinen Kunden auch ein gut sortiertes Lager an Laub- und Nadelhölzern. Wenig überraschend ist es auch, bei den Tirolern die Eiche zu finden, die zurzeit mehr als alle anderen Harthölzer nachgefragt wird. „Bei den Koniferen konnten wir in letzter Zeit vor allem bei der Zirbe deutliche Zuwächse verzeichnen“, informiert Marberger.

Parallel zum Tagesgeschäft ist das Unternehmen ständig auf der Suche nach neuen, ins Konzept passenden Produkten. „Was dem Kunden gefallen könnte, ist für uns immer die zentrale Frage“, erklärt Marberger die Unternehmensphilosophie. Beispiele für solche Werkstoffe sind etwa Retrotimber oder Organoid. Retrotimber ist ein speziell behandeltes Holz in Altholzoptik, welches allerdings statisch berechenbar und somit problemlos im tragenden Bereich eingesetzt werden kann. Organoide-Dekore sind Beschichtungen aus ausschließlich natürlichen Materialien, wie etwa Heu, Kräutern, Gewürzen, Moosen oder Samen. Verklebt werden diese Materialien laut Hersteller mit Bindungsmitteln, die frei von Bioziden, Weichmachern und Lösemitteln sind, wodurch nicht nur die natürliche Haptik, sondern auch der Geruch erhalten bleiben.

Bei so vielversprechenden Produkten wie den eben genannten darf man gespannt sein, was das Unternehmen als Nächstes ins Sortiment nehmen wird. Und natürlich, woraus die Tiroler ihr nächstes Gebäude errichten.