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Alfred Seebacher zeigt die feinjährige Zirbe, die ausschließlich aus der Region stammt © Martina Nöstler

Riecht gut, tut gut

Ein Artikel von Martina Nöstler | 31.01.2017 - 08:12
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Alfred Seebacher zeigt die feinjährige Zirbe, die ausschließlich aus der Region stammt © Martina Nöstler

Regionalität schreibt Alfred Seebacher, Inhaber des gleichnamigen Sägewerks in Gnesau, groß. Auf fast 1000 m Seehöhe befindet sich das Sägewerk am Rand der Nockberge. „Dieses Gebiet – vom Neumarkter Sattel über die Flattnitz und die Nockalm bis ins Liesertal – zählt zum größten zusammenhängenden Zirbenwuchsgebiet Österreichs. Das Holz hat aufgrund der Höhenlage eine besonders gute Qualität mit fein gewachsenen Jahrringen und wenigen Schwarzästen“, weiß Seebacher. Kein Wunder also, dass er vor allem die Zirbe aus einem Umkreis von nur 25 bis 30 km bezieht. Aufgrund der Regionalität ist das Kärntner Unternehmen auch Mitglied der ARGE Nockholz: Elf Mitgliedsbetriebe aus unterschiedlichen Sparten vermarkten gemeinsam regionales Holz.

Stück für Stück

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Das Sägewerk ist aufgrund der Regionalität Mitglied der ARGE Nockholz © Seebacher

Gute Holzqualitäten einzukaufen, ist eine Sache. Das Holz muss aber auch entsprechend weiterverarbeitet werden. Seebacher steht dazu eine Bongioanni-Bandsäge mit vorgeschaltetem Spaner zur Verfügung. „Es ist eine der wenigen Anlagen in Österreich mit Vor- und Rückschnitt“, erläutert Seebacher beim Betriebsrundgang. Besonders begeistert zeigt sich der Geschäftsführer vom Spannwagen: „Damit arbeiten wir deutlich schneller. In Kombination mit dem Vor- und Rückschnitt ist unsere Leistung gegenüber einer konventionellen Vorschnittanlage um über 30 % gestiegen.“ Mit der Bandsäge lässt sich vor allem die hochwertige Zirbe „häppchenweise“ entsprechend ihrer Qualität auftrennen. „Außerdem vermeiden wir dadurch Flügeläste.“ Seebacher schneidet je nach Rundholz 10.000 bis 15.000 fm/J – aber ausschließlich Wertholz.
Nach dem Einschnitt geht es für die Zirbe erst mal – fein säuberlich gelattet – ab an die frische Luft. „Hier lassen wir sie einige Monate vortrocknen, bevor sie in die Trockenkammer kommt“, erklärt Seebacher. Dort ist ebenso Vorsicht geboten, vor allem bei den starken Dimensionen. Der Säger schätzt, dass die Zirbe etwa dreimal so lange in der Kammer verweilt als vergleichbare Fichtensortimente. Bei hochwertiger Zirbe braucht man Zeit, damit keine Risse im Holz entstehen. Rundholz kostet im Vergleich zur Fichte etwa viermal soviel – da ist diese schonende Behandlung verständlich.
Für die perfekte Oberfläche steht ein Weinig-Hydromat 23 zur Verfügung. Damit erzeugt Seebacher beispielsweise Rhombusschalungen, Terrassendielen oder Zirbenfasenschalungen. Anfallende Hobelspäne verarbeitet man zu Briketts weiter. Weitere Spezialitäten Seebachers sind die „Skulpturenbretter“: Für diese verwendet man besonders auffällige Zirbenbretter, die man wie ein Bild an die Wand hängt. Sie sind besonders in Schlafräumen beliebt, denn der Zirbe sagt man eine auf den Herzschlag beruhigende Wirkung nach.

Strenge Kriterien

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Diese perfekt gehobelten Zirbenbretter mit Fase findet man beim Sägewerk Seebacher in Gnesau © Martina Nöstler

Das Sägewerk verkauft seine Ware an Tischlereien, Weiterverarbeiter und Händler überwiegend in Österreich und Deutschland, aber auch in Ungarn oder Rumänien ist das Kärntner Holz gefragt. Zudem schätzen Private die hohe Qualität bei Seebacher: „Viele Endverbraucher kommen auch aus Klagenfurt und Umgebung, um für ihren Garten und ihr Haus Zirbe oder Lärche bei uns zu kaufen, denn unsere Sortierung ist noch strenger, als es die VEH-Kriterien vorsehen. Sollten die Kunden keine Möglichkeit zur Abholung haben, bieten wir einen Zustelldienst in der Region Mittelkärnten an“, sagt Seebacher ab- schließend.

Sägewerk Seebacher

Standort: Gnesau
Gegründet: 1955
Geschäftsführer: Alfred Seebacher
Mitarbeiter: 10
Einschnitt: bis 15.000 fm/J
Holzarten: Fichte, Lärche, Zirbe
Absatz: an Weiterverarbeiter, Händler und Endverbraucher, überwiegend in Österreich und Deutschland sowie Ungarn und Rumänien