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Österreichische Nadelschnittholz-Lieferungen in die Islamische Republik Iran in Kubikmetern - 1972-2014 © Holzkurier

Revival eines Großimporteurs?

Ein Artikel von Gerd Ebner/Lorenz Pfungen | 08.09.2015 - 13:45
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© Holzkurier

Der Iran war rund 20 Jahre ein wichtiger Abnehmer von europäischem Nadelschnittholz. Im Spitzenjahr 1990 lieferten etwa österreichische Betriebe 157.000 m3 Schnittholz in den Iran. Der Gesamtexport betrug in diesem Jahr 4,07 Mio. m3.
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Österreichische Nadelschnittholz-Lieferungen in die Islamische Republik Iran in Kubikmetern - 1972-2014 © Holzkurier


Mit einem möglichen Ende der Sanktionen könnten die Handelsbeziehungen wieder normalisiert werden. Wer künftig den Holzimportbedarf des 75 Millionen-Einwohner-Staates befriedigen wird, steht noch nicht fest. Marktkenner rechnen aber, dass insbesondere russische Ware in den Iran fließen werde - ob direkt oder über türkische Händler, die gute Beziehungen mit dem Iran pflegen, wird sich zeigen.
Die Geschichte des österreichischen Schnittholzexportes in den Iran ist jedenfalls äußerst wechselhaft. Anfang der 1970er-Jahre kaufte die islamische Republik rund 4000 m3. 1974 stiegen die Lieferungen auf 74.300 m3. Bis zum Jahr der Islamischen Revolution 1978 schwankten die Lieferungen zwischen 10.000 und 66.000 m3/J. Im darauffolgenden Jahr – als der Schah abgesetzt wurde – brachen die Exporte komplett ein.
Dieser Einbruch war nicht von langer Dauer. Schon 1980 stiegen die Bestellungen aus dem Iran wieder auf 115.000 m3/J. Der Anteil am Gesamtexport (4,24 Mio. m3) betrug 2,7 %. Im Vergleich dazu gingen damals 58 % aller Lieferungen nach Italien (2,48 Mio. m3).
Den nächsten Exporthöhepunkt erreichte man 1983 mit 153.000 m3. Bis 1991 erzielte man – mit einigen Rückschlägen – Mengen von über 100.000 m3 mit dem Exportmaximum von 157.000 m3 1990. Damals machten die Lieferungen nach Italien 66 % (2,7 Mio. m3) und die Mengen in den Iran 3,9 % aus.
Bis 1997 sank die Menge auf 3500 m3. Zwischen 1998 bis 2005 fand die Statistik Austria keine Ausfuhren. Daten von 1995 bis 2008 liegen in Kilogramm vor und wurden mit einem Faktor 520 auf Kubikmeter umgerechnet.
Würde Österreich nochmals 4 % in den Iran liefern, so wären das derzeit rund 190.000 m3/J.