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Georg Walcher und Frank-Steffen Wacker (v. li.) von Pfeifer freuen sich über die neue Stapelanlage © Günther Jauk

Rekordzeit

Ein Artikel von Günther Jauk | 21.12.2016 - 00:15
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Die Stapelanlage von TC Maschinenbau schafft bei 1,2 m breiten Paketen 18 Lagen pro Minute © Günther Jauk

Eingriffe in den laufenden Sägebetrieb sind immer heikel. Hin und wieder, wenn einzelne Komponenten am Ende ihrer Lebenszyklen angekommen sind, führt allerdings kein Weg daran vorbei. Wichtig ist dann ein Anlagenbauer, dem man vertraut und der hält, was er verspricht. Wieder einmal setzte die Pfeifer Gruppe in Unterbernbach deshalb auf TC Maschinenbau, St. Veit an der Glan.
Nach 30 Jahren konnte die Seitenwarensortierung samt Paketierung des 700.000 fm-Standortes mit den gestiegenen Kapazitäten nur noch schwer mithalten. Insbesondere wurden die beiden Stapelanlagen zunehmend zu Engpässen. Deshalb entschied sich das Unternehmen, die zwei bestehenden Maschinen durch eine leistungsstarke, automatische Paketierung zu ersetzen. Wie bereits an den Standorten Imst und Kundl entschied sich Pfeifer auch hier für TC Maschinenbau. „Durch die gelungenen Vorprojekte hatten wir zu den Kärntnern auch in diesem schwierigen Fall das nötige Vertrauen“, erzählt Werksleiter Georg Walcher.

Viele Hände – rasches Ende

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Georg Walcher und Frank-Steffen Wacker (v. li.) von Pfeifer freuen sich über die neue Stapelanlage © Günther Jauk

Die Auftragsvergabe erfolgte im März 2016. Gleich darauf begannen TC Maschinenbau und Pfeifer, das Projekt so weit wie möglich vorzubereiten. In Kärnten fertigte man Module, in Bayern wurde indes alles bestmöglich für den Einbau hergerichtet. Am 12. August war es dann so weit. TC Maschinenbau rückte mit 34 Mann samt Geschäftsführer Peter Spendier in Unterbernbach an. „Der fristgerechte und ordentliche Projektabschuss hatte für uns oberste Priorität“, erinnert sich Spendier.
Im ersten Schritt wurden die alten Anlagen demontiert. Ein logistisches Problem bestand dabei aufgrund der engen Umgebung. Man konnte weder von oben mit einem Kran noch von der Seite auf die Komponenten zugreifen. Deshalb musste die Anlage Stück für Stück mit dem Gabelstapler abtransportiert werden.
Die darauffolgende Installation der neuen Maschinen erfolgte auf dieselbe Weise: Ein Modul nach dem anderen wurde per Stapler (zum Teil sogar vom TC-Geschäftsführer persönlich) in die Halle transportiert. Dort haben Mitarbeiter die vorgefertigten Komponenten in nur wenigen Tagen zusammengesetzt. Nach nur zwei Wochen liefen die ersten Bretter über die Anlagen, zwei Tage später lag die Leistung bereits bei 80 %.

18 Lagen pro Minute

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Der Entzerrförderer transportiert das Schnittholz weiter zum Querförderer © Günther Jauk

Im Detail startete die Neuinstallation mit einem Vorbereitungsförderer unter den Gurtboxen der Seitenwaren-Sortierung. Dieser übergibt die Bretter an einen Stufenschieber, welcher die Ware an einen Entzerrförderer weiterleitet. Von dort gelangen die Hölzer in den Ausrichtungsrollengang und weiter in die Lagenvorbereitung, wo je nach Paketgröße 1,2 oder 2 m breite Chargen vorbereitet werden. Nach der Lagenbildung erfolgt die stirnseitige Feinausrichtung. Im Anschluss sorgen zwei oben liegende Kappsägen – eine fixe und eine mobile – für die gewünschte Länge.
Dann geht es weiter in das Herzstück der Anlage – die automatische Stapelung. Dabei ermöglicht eine mit Servomotoren ausgestattete Drehkippzunge unterschiedliche Paketbreiten. Anders als bei der alten Anlage können jetzt 1,2 und 2 m breite Stapel mit einer Maschine paketiert werden. Die Umstellung erfolgt dabei vollautomatisch. „Auch das war für uns ein wichtiges Entscheidungskriterium. Wir wollten eine Maschine, die alles kann“, informiert Walcher. Die Anlagenleistung liegt bei 2 m breiten Stapeln bei zwölf Lagen pro Minute und bei 1,2 m breiten Stapeln bei 18 Lagen pro Minute.
Auf der Stapelanlage montierte TC ein- und ausfahrbare Doppelkammern-Magazine für Stapellatten. „Dadurch kann der Bediener immer an einer Stelle stehen bleiben“, informiert Spendier. Während der Lattung übernimmt der Hubtisch bereits die nächste Lage und fährt automatisch nach unten. Die fertigen Pakete gelangen eine Etage tiefer und werden entweder in die Trocknung weitergeleitet oder für den Versand vorbereitet. TC Maschinenbau lieferte sämtliche mechanischen Komponenten, die Elektronik stammt von Honauer & Icon, Ybbs an der Donau.

Reibungsloser Ablauf

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Zwei Kappsägen längen die Bretter exakt ab © Günther Jauk

Für Pfeifer war der Austausch der Stapelanlage erst der Anfang eines längeren Modernisierungsprozesses. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen, die gesamte Schnittholzsortierung in Unterbernbach zu erneuern.
Mit dem heuer abgeschlossenen Projekt ist Walcher zufrieden: „Mit der neuen Anlage konnten wir einen wichtigen Flaschenhals beseitigen und sind in diesem Bereich für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt.“ Für die Zusammenarbeit mit TC Maschinenbau findet der Werksleiter nur positive Worte: „Die Mannschaft rund um Peter Spendier hat das Projekt bis zum Schluss sauber abgewickelt. Wir fühlten uns von Anfang an in guten Händen.“