Rege Rundholznachfrage

Ein Artikel von Landwirtschaftskammer Österreich | 19.02.2010 - 09:57
Wirtschaftsexperten gehen laut aktuellen Prognosen von einer wenig dynamischen Konjunkturentwicklung für 2010 aus. Trotz Stabilisierung der Wirtschaftslage zeigt die Investitionstätigkeit der Betriebe aufgrund geringer Auslastung keine Belebung. Besonders betroffen sind Industriebau und frei finanzierter Wohnbau. Staatliche Investitionen im Infrastrukturbereich schlagen sich positiv nieder.

Rege Rundholznachfrage
Wegen höherer Schneemengen wurde die Einschlagstätigkeit regional vorübergehend gebremst. Dadurch und wegen drohender Straßensperren gewinnt der Rundholzmarkt an Dynamik, die Nachfrage nach Nadelsägerundholz ist rege. Aufgrund schwer prognostizierbarer Absatzentwicklungen auf den Schnittholzmärkten ist die Sägeindustrie nach wie vor zurückhaltend, was längerfristige Abschlüsse betrifft. Die Rundholzpreise haben sich auf mittlerem Niveau deutlich gefestigt.
Die momentanen Absatzmöglichkeiten für Sägerundholz sollten genutzt und konkreter Nachfrage rasch entsprochen werden. Bei Verkäufen sollte weiterhin höchstes Augenmerk auf Zahlungssicherheit und usancenkonforme Übernahme am Sägewerk gelegt werden.

Eine Belebung des Massenmarktes für Laubsägerundholz ist für die laufende Einschlagssaison nicht mehr zu erwarten. Alle drei Wertholzsubmissionen der Waldverbände haben mit einem Durchschnittserlös von 429 €/fm wieder gute Ergebnisse gebracht und liegen 14 % über dem Vorjahr. Dies ist vor allem auf das geringere Angebot bei vergleichsweise besseren Qualitäten zurückzuführen. Das Höchstgebot mit 10.400 €/fm erzielte wieder ein Ahorn (s. Link).
Industrieholz wird zu stabilen Preisen laufend übernommen, das Rundholz fließt zügig ab. Die Nachfrage nach Schleifholz ist besonders in Grenznähe zu Bayern gestiegen, die Preise haben angezogen. Der Bedarf an Plattenholz hat sich verstärkt, was sich besonders in Niederösterreich in höheren Preisen niederschlägt. Die Abnahme von Buchenfaserholz erfolgt kontinuierlich zu stabilen Preisen und bietet für Durchforstungs- und Pflegeeingriffe entsprechende Absatzmöglichkeiten.

Alle Energieholzsortimente sind weiterhin gut nachgefragt. Die anhaltend frostige Witterung im Jänner und Februar und neu in Betrieb gegangene Heizwerke führen in Verbindung mit einem geringerem Angebot von Sägenebenprodukten zu einer stärkeren Nachfrage nach Waldhackgut. Alle Brennholzsortimente sind sehr gut absetzbar, die anhaltende Nachfrage während der Heizsaison sorgt lokal für leichte Preissteigerungen.
Bei der Waldarbeit ist das Augenmerk auch auf durch Schneebruch geschädigte Bäume zu legen, um dem Borkenkäfer frühzeitig potenzielles Brutmaterial zu entziehen.

Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang Februar 2010. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10 % bzw. 12 % zuzurechnen ist.