China als Konsumenten nicht unterschätzen
Nach China, Kanada, Vietnam und Mexiko findet sich das erste europäische Land in der US-Exportrangliste nach Wert auf Platz 5 – Großbritannien. Die Briten sind in Europa das mit Abstand importfreudigste Land. Andere, wie Zweitplatzierter, Italien, schrauben den Einfuhrwert seit Jahren zurück oder halten das Niveau.
Mehr als nur unterschiedliche Sprachen
Neben dem weltweit rückläufigen Bedarf sei die Beschaffung verlässlicher Handelsdaten zu internationalen sowie intraeuropäischen Strömen eine weitere Baustelle für die Laubholzbranche. Der Handel unter europäischen Nachbarn werde vermutlich stark unterschätzt, was die Angebotsoptimierung erschwert. Die größten europäischen Laubschnittholzhersteller des vergangenen Jahres konnten allerdings identifiziert werden: Rumänien, gefolgt von Frankreich, Deutschland und Kroatien.
Außerhalb Europas lohnt es sich ebenfalls, nach wachsendem Bedarf Ausschau zu halten. Die Eiche ist in Chile und Australien für die Produktion von Weinfässern stark gefragt. Ägypten importiert jährlich ein knappes Viertel mehr Buche, wie Jean-Francois Guilbert von French Timber informierte.
Alle Wege führen nach China
Die EU-Holzhandelsverordnung EUTR stellt weiterhin eine Eintrittsbarriere zum EU-Markt dar. Armand Stockmans vom belgischen Importeur Somex stellte ein Beispiel vor, wie eine rückverfolgbare Lieferkette gewährleistet werden kann. Insbesondere kleine Unternehmen aus afrikanischen Ländern suchen sich dennoch alternative Abnehmer, wie China und Indien, für deren Belieferung ein PEFC- beziehungsweise auch FSC-Zertifikat (in Indien) ausreicht. African Rose, eine Dalbergia-Art entpuppe sich als besonders beliebt im asiatischen Raum. Nach China gelangt nur aus dem Pazifikraum mehr Holz als aus Afrika. Hauptexporteur von Laubschnittholz aus dem asiatischen Raum war 2014 Thailand, das Malaysia mit reichlich Rubberwood den Rang ablief.Zeitlose Klassiker oder Skateboards aus dem 3-D-Drucker
Der Inhaber der ältesten Möbelmanufaktur Dänemarks stellte den Konferenzteilnehmern sein Erfolgkonzept vor. Wie von Peter Wilson geraten, bezieht Carl Hansen & Søn seit Jahrzehnten renommierte Architekten und Designer in seine Arbeit ein. Daraus entstanden zahlreiche Einrichtungsklassiker, die in Optik und Komfort überzeugen. Das konnten auch die anderen Vortragenden bestätigen, die während der Diskussionsrunde auf Stühlen aus der Traditionswerkstatt Platz nahmen.Ganz andere Nischen tut Matti Kuittinen von der finnischen Aalto-Universität auf. Bei seinen Projekten fragt sich der Forscher, ob Rohstoffe noch effizienter genutzt werden können. Als Beispiel führte er ein Nanozellulose-Skateboard aus einem 3-D-Drucker an. Es besteht aus einem locker wirkenden aber starren Fadengeflecht, das auf die wirkenden Kräfte angepasst ist und daher Aussparungen zulässt.