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Manfred Krapfenbauer präsentiert makellose Lärchen-Riftschnitt-ware © Günther Jauk

Quer durch den Forstgarten

Ein Artikel von Günther Jauk | 04.03.2016 - 00:52
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Manfred Krapfenbauer präsentiert makellose Lärchen-Riftschnitt-ware © Günther Jauk

Auffallend groß und feinjährig sind die Stämme am ADA-Rundholzplatz. Eichen und Eschen stapeln sich neben Lärchen und Zirben. Nicht die Holzart, sondern die Stammqualität entscheidet, ob es ein Bloch auf diesen Rundholzplatz schafft. Sorge dafür tragen die Rundholzeinkäufer Robert Kalcher und Mario Jandrasits. Die beiden sind sich einig: „Nur aus einem guten Rohstoff kann auch ein hochwertiges Produkt entstehen.“ Dabei weisen sie auf die engen Jahresringe beim Lärchenrundholz hin.
Neben der Qualität legen die Rundholzeinkäufer, nicht zuletzt aufgrund der positiven Ökobilanzen, besonderen Wert auf kurze Transportwege. Meist stammen die Hölzer aus der Steiermark oder dem Burgenland. Nie schaffen es hingegen exotische Holzarten oder Sibirische Lärche in den ADA-Sägebetrieb nach Baierdorf. Krapfenbauer sieht dafür einfach keine Veranlassung: „Wozu auch? Unsere steirische Lärche aus guten Wuchsgebieten in entsprechender Höhenlage erfüllt dieselben Anforderungen.“ Dem Tischler und Holztechniker ist es ein Anliegen, dass heimische Holzarten vermehrt ihren Fähigkeiten entsprechend zum Einsatz kommen. Als Beispiel nennt er die Eiche, welche mit Dauerhaftigkeitsklasse II diversen tropischen Harthölzern ebenbürtig ist und auch eine wertvolle heimische Alternative darstellt.

Jedes Brett per Hand aufgeben

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Manfred Krapfenbauer präsentiert makellose Lärchen-Riftschnitt-ware © Günther Jauk

Werthölzer zerteilt Maschinenführer Gerhard Mauerhofer mittels Bandsäge. Dabei ist der gelernte Sägetechniker darauf bedacht, das Beste aus jedem Stamm herauszuholen. Der Rifteinschnitt besitzt einen großen Stellenwert im ADA-Sägewerk. Rift bedeutet, dass die Jahresringe möglichst rechtwinkelig zur Brettbreite liegen. Die sogenannten stehenden Jahresringe verbessern das Stehvermögen und die Formstabilität der Hölzer. Darüber hinaus wird die Schieferbildung insbesondere bei Lärche deutlich reduziert. Wirtschaftlich sinnvoll ist diese Technik allerdings nur bei größeren Zopfdurchmessern ab etwa 50 cm. Weniger wertvolle Stämme gelangen durch die Gattersäge in die Weiterverarbeitung.
Bei der Produktion nennt Krapfenbauer als wichtigstes Kapital die gelernten Fachkräfte: „Nur durch unser Fachpersonal an allen wichtigen Positionen können wir die gestellten Qualitätsanforderungen erfüllen.“ Bei ADA Massivholz laufen die Bretter nicht vollautomatisch durch die Hobelanlage. Jedes Brett wird einzeln per Hand aufgegeben. Für Krapfenbauer ein wichtiges Qualitätskriterium. Hochwertige Ware und keine Massenproduktion zu Schleuderpreisen, lautet die Unternehmensphilosophie.

Sägerau bis halbfertig

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Die ADA Massivholz-Mannschaft © ADA

Wie vor über 40 Jahren geplant, versorgt das Sägewerk auch heute noch das nahe gelegene ADA-Möbelwerk mit Schnitt- und Halbfertigware. Darüber hinaus bedienen die Oststeirer das komplette Holz verarbeitende Gewerbe, wie Tischler, Zimmerer, Garten- und Landschaftsgestalter, sowie die Planer. Das Sortiment reicht von sägerauer Schnittware über Keilzinkware, formatierte Massivholzplatten bis zu fertig montierten Terrassenplateaus. Mengen spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Das Unternehmen schätzt auch denjenigen, der für Kleinigkeiten nach Baierdorf kommt. Viele zufriedene Kunden geben dem Sägewerk zudem mehr wirtschaftliche Sicherheit als nur wenige Großabnehmer. Der Käuferstamm des Unternehmens erstreckt sich über das gesamte Bundesgebiet und darüber hinaus.

Astfrei auf vier Meter

Aufträge, über die sich Krapfenbauer besonders freut, sind jene, denen Mitbewerber aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen nicht nachkommen können. Ein Beispiel dafür ist astfreie Lärche für besonders hochwertige Anforderungen. „Nachdem andere Sägebetriebe nicht die geforderte Qualität liefern konnten, kam dieser Interessent zu uns“, erzählt Krapfenbauer, schmunzelt und zeigt auf ein Paket mit Lärchen-Riftschnittware, aus dem ein astreiner Bodenbelag entstehen wird.
Neben den makellosen Lärchen stapeln sich bei ADA Massivholz noch viele weitere Holzarten zur natürlichen, mehrmonatlich andauernden Freilufttrocknung. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über acht konventionelle Frischluft-Abluft-Trocknungsanlagen mit einer Trockenkapazität von 800 m3.
Bei genauem Hinsehen entdeckt man am Schnittholzlager auch das eine oder andere Fichtenbrett. Für Krapfenbauer ist das kein Problem: „Bei der Fichte ist es wie bei allen Hölzern: Man muss nur den richtigen Stamm sorgfältig verarbeiten und ihn dann für den passenden Zweck einsetzen. Fichte ist bei uns ausschließlich hochwertige Tischlerware.“