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Preisrelation: Rundholzpreis zu Fertigwarenpreis-Vergleich © Holzkurier

Quartalsverhandlungen zäh wie nie

Ein Artikel von Gerd Ebner | 07.04.2015 - 14:40
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Absatzindikator bis zum März 2015 © Holzkurier

Im März gab es keine großen Preisveränderungen. Der Absatzindikator blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 105 %. Das sind aber um 4 % weniger als im wetterbegünstigten Vorjahr.
Ende März ist der Blick vielfach schon auf das II. Quartal gerichtet. Insbesondere auf die „Zeit nach Ostern“, wie landläufig der Start der Bausaison definiert wird. Was in den vergangenen 20 Jahren vielfach ein Selbstläufer war, fiel heuer schwer: substanzielle Preisanhebungen für den Baustart. Das mag für alle Sortimente – vom rohen Schnittholz bis zu den meisten Weiterverarbeitungsprodukten – gelten. Die beiden Hauptursachen:
    zu viel Angebotein Markt, der bedarfsmäßig noch nicht in Fahrt gekommen ist

Gute Versorgung

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Schnittholzpreisbild bis zum März 2015 © Holzkurier

Rundholz ist genug vorhanden, entsprechend viel wurde zuletzt produziert.
Eine gewisse Unterversorgung hat sich im März bei der dünnen Seitenware bis 17 mm Stärke eingestellt. In Italien stieg der Preis für 17 mm-Seitenware auf 138 bis 146,3 €/m3 (frei Grenze). Das sind um 1,2 €/m3 mehr als im Februar oder um 4,7 € mehr als im März 2014. „Imballaggio, imballaggio“ – ist die Standardbegrüßung, die ein österreichischer Exporteur in Italien zu hören bekommt. „Beim ohnehin knappen Gut gibt es die größte Nachfrage“, resümiert derselbe. Es dürfte daher von weiter steigenden Seitenwarenpreisen auszugehen sein. „Jetzt oder nie …“, lautet das Motto etwa der österreichischen Produzenten. Die Situation dürfte auch die Lage der italienischen Exportwirtschaft widerspiegeln. Schmale Ware geht in die Paletten, die für den funktionierenden innereuropäischen Warenaustausch benötigt werden. Stärkere Ware ist überwiegend Kistenmaterial für den Überseemarkt – diese wird nicht so stark nachgefragt.

April etwas drauf, Mai etwas drauf, Juni etwas drauf

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Preisrelation: Rundholzpreis zu Fertigwarenpreis-Vergleich © Holzkurier

Komplizierter ist die Situation bei den Hauptwarensortimenten. In den Quartalsabschlüssen sind Steigerungen drinnen, die aber „so kompliziert sind wie niemals zuvor“. Da werden von den Kunden monatweise gewisse Preisanhebungen akzeptiert: +X €/m3 im April, +X €/m3 im Mai und dann +X,X €/m3 im Juni. Satte Sprünge im zweistelligen Bereich gibt es offenbar nirgends. Im Falle der BSH-Lamellen ging der Preis im März sogar etwas zurück. Laut Holzkurier-Preiserhebung notieren diese zwischen 190,8 und 195,8 €/m3 (franko Kunde, frisch). Die Sägererwartung für die kommenden drei Monate wären dann monatlich 5 €/m3 mehr. Ob das eintritt, wird im Wesentlichen durch die Preisentwicklung bei BSH festlegen. Warum auch immer: Gerade Brettschichtholz konnte in den vergangenen Jahren nicht so performen wie etwa Brettsperrholz oder gar Konstruktionsvollholz (s. Grafik). Ab April 2009 legte BSH um 16 % zu. Die BSH-Lamellen stiegen aber um 32 %.
Das I. Quartal wird für das Endprodukt BSH in Italien mengenmäßig als „saisonadäquat“ bezeichnet. Dieses Adjektiv wird man allerdings nicht für die Preisentwicklung verwenden können: Die Masse der Verträge lautet nur noch auf 365 bis 380 €/m3 frei Norditalien. Damit gab es im März nochmals einen Rückgang um 2 €/m3. Gegenüber März 2014 fehlen über 5 %.

0 bis +25 /m3

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BSH-Preisbild bis zum März 2015 © Holzkurier

Entscheidend wird für die weitere BSH-Branchenentwicklung sein, wie sich die Anbieter im II. Quartal verhalten. Von „vorerst keine Erhöhung“ bis „400 €/m3 nach Ostern“ lauten die Vorgaben an den Verkauf in Italien. Die leichte Erholung der Weltbauwirtschaft könnte auch in Italien für minimale Belebung sorgen, lauten die Hoffnungen.