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Prüfung einer einbruchhemmenden Tür © HFA

Professionell vorbeugen

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 13.09.2016 - 11:22
Die Menschheit ist seit Anbeginn mit Gefahren konfrontiert. Neben den Einwirkungen von Naturgewalten, wie Hochwasser, Sturm, Schnee und Feuer, gehen auch vom Menschen selbst Gefährdungen aus. Diese können beispielsweise Einbruch und Brandstiftung sein. Wie aber kann man sein Eigentum gegen diese Gefahren schützen? Die Holzforschung Austria (HFA), Wien, ist ein kompetenter Partner bei der Beratung zu und Überprüfung von wirksamen Systemen.

Schutz gegen Hochwasser

In Österreich gab es heuer viele kleinräumige Überflutungen, bei denen große Schäden entstanden. Die Gebäudesubstanz betroffener Bauwerke bleibt dabei meistens intakt. Einrichtung und gelagerte Gegenstände, wie Kleidung, werden hingegen vom eindringenden Schlamm und Wasser weitgehend zerstört. Im betrieblichen Bereich kann der durch Flutkatastrophen bedingte Ausfall von Maschinen, Heizanlagen oder EDV-Systemen die Produktion massiv beeinträchtigen und Waren vernichten.
Mit geprüften Hochwasserschutz-Abschlüssen lässt sich der Wassereintritt wirksam verhindern. Für Einfahrtstore und andere größere Gebäudeöffnungen eignen sich Dammbalkensysteme. Für Fensteröffnungen und Türen sind plattenförmige Hochwasserschutz-Elemente aus Holz, Metall oder Kunststoff verfügbar. Diese werden entweder fix vor der Öffnung montiert oder bei Bedarf mittels Schienen in Position gebracht. Zu den jüngsten Entwicklungen gehören selbsttätig schließende Hochwasserschutz-Abschlüsse. Durch eine Schwimmersteuerung wird die Lüftungsklappe automatisch geschlossen. Zur Prüfung baut die HFA Hochwasserschutz-Elemente in eine Tankkonstruktion ein, die mit Wasser gefüllt werden. Je nach Anforderungsprofil kann das Messverfahren adaptiert werden.

Schutz gegen Einbruch

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Prüfung einer einbruchhemmenden Tür © HFA

Laut Kriminalstatistik gingen 2015 in Österreich 15.516 Anzeigen wegen Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser ein. Neben dem wirtschaftlichen Verlust tritt immer eine psychologische Belastung auf, da die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohner massiv gestört wird. Mit der Verwendung einbruchhemmender Fenster und Türen kann das Eindringen in ein Gebäude wirksam verhindert werden. Die Schutzwirkung wird in sechs Widerstandsklassen eingeteilt. Im Privatbereich haben sich die Widerstandsklassen 2 und 3 etabliert. Die HFA bietet seit vielen Jahren alle für eine ÖNORM B 5338-Registrierung notwendigen Dienstleistungen an. Für den deutschen Markt ist eine Zertifizierung nach DIN EN 1627 relevant, die seit 2016 von der HFA angeboten wird.

Schutz gegen Brandausbreitung

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Feuerschutztür während der Beflammung © HFA

Der Schutz gegen Brandausbreitung in Gebäuden ist essenzieller Bestandteil der österreichischen Baugesetze. Feuerschutztüren müssen einer Brandeinwirkung von 30, 60 oder 90 min standhalten, ohne dass es zu einem Flammendurchtritt oder hohen Oberflächentemperaturen an der brandabgekehrten Seite kommt. Vielfach handelt es sich um Multifunktionstüren, die auch Schallschutz-, Wärmeschutz- oder einbruchhemmende Eigenschaften aufweisen. Die Anforderungen an Feuerschutztüren sind seit vielen Jahren in der Önorm B 3850 und der ÜA-Kennzeichnung geregelt. Nun sollen die unterschiedlichen nationalen Regelungen von einer europaweit einheitlichen Produktnorm für Türen, Tore und Fenster mit Feuer- und/oder Rauchschutzeigenschaften abgelöst werden. Die zugrunde liegenden Prüf- und Klassifizierungsnormen bleiben weiterhin gültig. Das Zertifizierungsverfahren ändert sich ab 1. November. Anstelle der nationalen Regelungen kann ab Beginn der Koexistenzperiode die Europäische Bauproduktenverordnung angewandt werden, ab 1. November 2019 ist nur mehr dieses Verfahren zulässig. Mit der Erstellung einer Leistungserklärung und der CE-Kennzeichnung werden die Leistungseigenschaften von Feuerschutzelementen europaweit einheitlich vom In-Verkehr-Bringer deklariert.
Die HFA wird entsprechende Dienstleistungen für die Zertifizierung von Feuerschutztüren anbieten. Durch die Kooperation mit dem Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung in Linz können alle notwendigen Schritte über die HFA abgewickelt werden. Eine Zusammenlegung der Fremdüberwachungen für Einbruchhemmung und Feuerschutz ist damit möglich. Das Feuerschutzthema wird am nächsten Fenster-Türen-Treff von 16. bis 17. März 2017 intensiv behandelt.