14308339665220.jpg

Mindas BSH-Presse mit Zweikammernsystem ist während der Ligna im 70?km entfernten Werk Minden zu begutachten © Minda

Presse und Lager

Ein Artikel von Hannes Plackner | 05.05.2015 - 17:47
Die effiziente Erzeugung von Leimholz steht im Mittelpunkt des Ligna-Auftritts von Minda. Der nordrhein-westfälische Anlagenbauer stellt unter anderem neue BSH- und BSP-Produktionssysteme vor. Wie intelligent vernetzte Fertigung funktioniert, wird anhand eines LVL-Hochregallagers und der vernetzten „Industrie 4.0“ gezeigt.

Halbautomatische BSP-Presse

14308339698150.jpg

BSP-Anlagen entwirft Minda spezifisch gemäß der Bedürfnisse der Kunden © Minda

Minda bietet drei BSP-Pressenvarianten an. In Hannover wird eine neue, preiswerte, halbautomatische Lösung für kleine und mittlere Betriebe vorgestellt. Längs- und Querlagen werden auf einem Legetisch manuell vorbereitet. Ausrichthilfen unterstützen beim Auflegen der losen Hölzer. Der Transport in und aus der Presse erfolgt auf einer flächigen Kunststoffkette. Die Längs- und Querlagen werden in der Presse lückenlos mittels hydraulischer Druckelemente zusammengeschoben und verpresst. Ein Bediener löst die einzelnen Schritte des Pressvorgangs über ein Touchpanel aus.
Die Platten messen von 12,8 m bis 17,8 m mal 2,4 m bis 3,4 m. In der Stärke sind 40 cm möglich. Die simultane Verpressung von zwei bis drei Elementen erhöht die Effizienz.

Neues BSH-Pressensystem

14308339665220.jpg

Mindas BSH-Presse mit Zweikammernsystem ist während der Ligna im 70?km entfernten Werk Minden zu begutachten © Minda

Wer sich für die Erzeugung von BSH sowie Duo-/Triobalken interessiert, sollte ebenfalls bei Mindas Messestand vorbeischauen. Dort wird ein neues Pressensystem gezeigt, welches sich auch für die Verarbeitung von LVL- oder Hartholzlamellen eignet.
Die innovative Anlage ist als flexible Zweikammernpresse ausgelegt. Sie ermöglicht die simultane Verpressung von zwei Paketen bis 2 m Höhe und 8 bis 30 cm Breite. Die Länge wird je nach Kundenwunsch modular angepasst. Die Hydraulik ist für einen Pressdruck von 1 N/mm2 (bei 30 cm breiten Bindern) ausgelegt. Die Kraft kommt im 50 cm-Raster exakt mittig von oben auf die Leimbinderlamellen. Die Herstellung abgetreppter Pakete ist somit ebenfalls möglich. Der Seitendruck wird wahlweise im Intervall von 50 cm oder 100 cm aufgebracht. Das sorgt für exakt ausgerichtete Lamellen – egal, bei welchem Ausgangsmaterial. Die exakte Paketausrichtung minimiere in weiterer Folge die Hobelverluste, heißt es. Für diese Anlage entwickelten die Minda-Ingenieure unter anderem einen neuen Hin- und Wegtransport. Damit soll sich diese Presse insbesondere für schnelle und vollautomatische Abläufe eignen. Der Fokus wurde auf hohe und sichere Produktivität gelegt.
Der Presseninnenraum ist mit Kunststoff ausgekleidet und damit leicht zu reinigen. Gleichzeitig ist die Bauweise kompakt und stabil. Für den Messestand ist die Presse etwas zu groß, aber während der Ligna wird die Neuentwicklung im 70 km entfernten Werk in Minden ausgestellt!

Simuliertes Hochregallager

14308339719259.jpg

Das Hochregallager mit 120 Plätzen für LVL wurde auf Basis einer Ablaufsimulation dimensioniert © Minda

Effiziente Produktion braucht ebensolche Lager. Minda arbeitet schon seit längerer Zeit mit einer Simulationssoftware zur Prüfung von Werkslayouts. Diese Erfahrung wird auch für Ablaufsimulationen in der Massivholzindustrie genutzt. Der Anlagenbauer zeigt das anhand des Ein- und Auslagerns von LVL-Platten in einem Hochregallager sowie der nachgelagerten Pufferung von Halbfertig- und Fertigprodukten in einem Blocklager. Im Praxiseinsatz beweist sich diese Technologie bei einem der spannendsten Projekte der vergangenen Jahre: Pollmeiers Baubuchenproduktion in Creuzburg. Das Minda-Hochregallager mit 120 Plätzen kümmert sich dort um die Logistik von Platten und schmalen Reststreifen.

Industrie 4.0 verbindet Anlagenteile

Minda verbindet im Anlagenbau schon seit Jahren die Schritte zu automatischen Produktfertigungen. Der Minda Control Server verknüpft die Planung mit der Steuerung. Dadurch wird jedes Bauteil während der Herstellung identifiziert und visualisiert. Im Hinblick auf die Fertigung von Losgröße 1 minimiere diese auftragsbezogene Fertigung nicht nur die Lagerkosten, sondern optimiere auch die Produktionsleistung, heißt es. Damit wird Industrie 4.0 auch in der Holzindustrie zur Realität.