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Preise nahezu gleich

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 12.02.2013 - 00:50
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Um bis zu 3 €/fm haben sich im Januar in Österreich die Nadelrundholz-Preise abgesenkt – zumindest im Durchschnittspreis. Beim Leitsortiment merkt man noch nichts. Wie im Dezember sind für Fichte B, 2b 96 bis 100 €/fm (frei Waldstraße) zu bezahlen. Der Durchschnittspreis dürfte aber über höhere Abschläge etwas absinken. Wurden Preise abgesenkt, gibt es umgekehrt da und dort Boni für Lieferungen – das kompensierte die Preisrücknahmen wieder. Unübersichtlich? Ja, so ist die Marktlage.
Gut 10 €/fm über dem erhobenen Niveau finden sich die ÖBf-Angebote für längerfristige Verträge. Es soll bereits geänderte Transportströme – etwa aus Nieder- nach Oberösterreich geben –, da zu den neuen Preisen erst zwei Großbetriebe abgeschlossen haben.

Erschwerte Ernte

Das Holzaufkommen wird etwas unter dem der Vorjahre angegeben. Schuld ist die wechselhafte Witterung. Das Tauwetter erschwerte die Holzernte. Die maßgeblichen Verarbeiter nördlich des Alpenhauptkammes sollen gut versorgt sein. Im Süden ist die Versorgung uneinheitlich. Eine Holzindustrie, die im Herbst Boni für Frühlieferungen gewährte, soll kurzfristig sogar die Zufuhr kontingentiert haben, während andere Sägewerke schon mit Bangen an die Straßensperren im März/April denken.

„Wadlbeißerei“

Da sich weiterhin keine wirkliche preisliche Annäherung der Sägervorstellungen mit denen der Waldbesitzer ergeben hat, ist die Stimmung angeheizt. Unter den Käufern gibt es gegenüber der Forstwirtschaft „Wadlbeißereien“. „Die Nerven liegen ziemlich blank“, heißt es.
Mit Sorge wurde auch die Ruhe im bäuerlichen Wald im Januar gesehen. Da die Waldbauern 2012 und insbesondere 2011 im Wald aktiv waren, fürchten sich einige vor einem verstärkten Erntestopp 2013. Was witterungsbedingt im Januar versäumt wurde, werde man wohl nur schwer im April/Mai aufholen können, heißt es.
In Baden-Württemberg erhöhte Forst-BW im Januar die Preise moderat um 1 €/fm – die neuen Preise pendeln um 95 bis 96 €/fm etwa am Niveau Bayerns. Auch in Baden-Württemberg bremste das Wetter den Einschlag deutlich. Ein höherer Preis wäre seitens der Landesforste möglich gewesen, „die Preisschraube sollte aber nicht zu stark angezogen werden. Wir wollen doch große Mengen verkaufen können.“

Starke Hackgutnachfrage

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Hackgut verharrt nach Preissteigerungen im IV. Quartal 2012 bei einer Preisspanne von 15,3 bis 16,3 €/rm. Die geringere Einschnitttätigkeit sorgte dafür, dass die „Hackgutlager leergefegt sind“. Die Einkaufsradien der Plattenindustrien wurden merklich größer. Neue Geschäftskontakte sollen sich im Januar ergeben haben. Das Holzkurier-Preisbild für Sägespäne ergibt für Januar eine Spanne von 11,3 bis 12,2 €/rm. Das wäre gegenüber Dezember ein Anstieg von 20 Cent/rm. Der Preisabsturz, der 2012 erfolgte, ist aber noch nicht ganz kompensiert.