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Am Plan ? ? arbeiten Architekten, Zimmermeister, Händler und BSP-Produzent und schaffen ausgehend von einer Designidee ein immer detaillierteres 3D-Modell, in dem schlussendlich auch jede einzelne BSP-Platte definiert ist. Wenn das wie hier in HSBCAD geschieht, treten dabei keine Schnittstellenverluste auf. © Hannes Plackner

Pläne zum Leben erwecken

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 02.10.2015 - 10:17
Für die Brettsperrholz-Branche ist der große Vorfertigungsgrad Vorteil und Herausforderung zugleich. Die Kunden schätzen die trockene Baustelle und die rasche Fertigstellung. Wenn beim Einfamilienhaus der „Rohbau in zwei Tagen“ (kürzlich auf einer Häuslbauermesse gehört) versprochen wird, muss im Ablauf alles passen.

Die Holzbausoftware von HSBCAD erweist sich für immer mehr Unternehmen als Mittel der Wahl. Zahlreiche Branchengrößen arbeiten mit dem Programm, das in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt wird. Rund 300.000 m3/J BSP werden jedes Jahr darüber abgewickelt – mehr als 50 % des Marktes. Das hat seine Gründe, denn die Grundfrage (insbesondere) beim BSP-Bau lautet: „Wie setze ich eine Idee, einen Entwurf möglichst einfach und effizient in die Realität um?“ Die Antworten sind: durchgängige Softwarebasis, dynamische Werkzeuge, intelligente Objekte statt nur Linien und innovative Ansätze bis hin zum 3D-Druck eines Modells.

Daten verlustfrei hin und her schicken
HSBCAD basiert auf Autocad Architecture, der Branchenlösung für Bau und Architektur auf Basis von AutoCAD. Damit werden die Dateien im DWG-Format verlustfrei eingelesen und wieder darin ausgegeben. Das ist wichtig, weil die Dateien im Planungsablauf häufig hin-und-her geschickt werden.

Denkbar ist etwa, dass der Holzbauer einen Polierplan an einen Holzhändler mit BSP-Expertise sendet. Dieser empfiehlt mitunter andere Innenwandstärken oder weistdarauf hin, dass man einen Unterzug auch durch einen Überzug ersetzen könnte. Zudem werden in diesem Stadium auch eine Vorbemessung und die Kalkulation durchgeführt.

Praktischerweise wird der Plan einfach als DWG-Datei an den Zimmermeister zurückgeschickt, der dem Bauherrn den neuen Plan binnen Sekunden zeigen kann – sofern er in HSBCAD arbeitet. In anderen Programmen ist der Import zwar auch möglich, aber nicht verlustfrei und so schnell. Da solche Pläne erfahrungsgemäß mehrmals verschickt werden (mit steigender Tendenz), gewinnt die durchgängige Autocad-Basis immer mehr an Bedeutung.

Durchdachte Werkzeuge helfen
Das HSBCAD-Team hat früher als die meisten den Trend zum BSP erkannt. Schon 2005 entwickelte man eine dezidierte Massivholzbau- Lösung. Seitdem wurde wohl über 1 Mio. m3 damit verarbeitet. Die Erfahrungen dabei helfen, das Programm stetig zu verbessern. Das führte zu einer Palette an „dynamischen Werkzeugen“. Das sind Bearbeitungen, die sich flexibel anpassen.

HSBCAD-Geschäftsführer Gottfried Jäger erklärt das gerne anhand des Hebemittel-werkzeugs. Der Plattenschwerpunkt und die Anschlagpunkte für die (üblicherweise vier) Haken werden automatisch ausgemittelt.

Wird nachträglich eine Platte geändert – etwa mit einem zusätzlichen Fenster – verschieben sich die Anschlagpunkte automatisch. Was nach einem kleinen Detail klingt, macht sich in der hundertfachen Wiederholung schnell bezahlt.

Immer am Puls der Zeit
Wenn es um Innovationen bei Holzbau-CAD-Planung geht, scheint man bei HSBCAD immer einen Schritt voraus. Das ist der zweite große Vorteil der Programmbasis Autocad. HSBCAD muss sich nicht um Monitorauflösungen oder die Ausgestaltung eines Druckerdialogs kümmern, sondern konzentriert sich auf die Weiterentwicklung für Holzbauunternehmen, Fertighaushersteller und die Zulieferbetriebe.

Großes Echo rief auf der Ligna 2015 etwa die 3D-Druck-Lösung hervor. Auf Knopfdruck kann jedes Softwaremodell eines Hauses in 3D-druckbare Elemente aufgeteilt werden. Sogar die Steckverbindungen berechnet HSBCAD automatisch. Klingt nach einer Spielerei, ist aber wesentlich mehr.

Man stelle sich einen Bauherrn vor, der Angebote von zwei Holzbauunternehmen vorliegen hat. Wenn er von einem der bei denen zusätzlich einen Stecksatz bekommt, mit dem er sein späteres Haus schon selbst zusammenbauen kann, ist eine starke emotionale Bindung vorhanden. Beeinflusst so etwas die Kaufentscheidung? Aber natürlich!

Bei Investitionskosten von nur mehr wenigen Tausend Euros oder immer günstigerem 3D-Auftragsdruck zahlt sich dreidimensionaler Modelldruck schnell aus. Entscheidend ist dabei die Möglichkeit der Elementierung, also das Objekt in seine Einzelteile zu zerlegen.

Vereinfachte Prozesse mit BIM und IFC
„BIM“ heißt der neue Trend in der computerunterstützten Planung und Fertigung (CAD/CAM) im Bauwesen. BIM steht für Building Information Modeling (zu Deutsch: Gebäudedatenmodellierung) und stellt eine Planungsmethode dar. Ziel ist es, die Daten eines dreidimensionalen Modells möglichst für alle am Planungsprozess Beteiligten zugänglich zu machen. Das vermeidet Mehrfacheingaben und Übergabefehler, verbessert die Planungseffizienz und langfristige Bewirtschaftung von Gebäuden.

Grundvoraussetzung für BIM-Kompatibilität ist ein intelligentes 3D-Gebäudemodell. Dies ist bei HSBCAD durch die Basis von Autocad Architecture gegeben. Ein Kernelement zur Umsetzung der BIM-Methode ist die objektorientierte IFC-Schnittstelle (steht für Industry Foundation Classes). Anstelle „dummer“ Linien werden darüber Objekte mit umfassenden Informationen ausgetauscht. Die Entwicklung der BIM/IFC-Funktionalität wird von den großen Architektur-CAD-Entwicklern (wie Autodesk, Bentley, Graphisoft) aktiv voran­getrieben.

Die IFC-Schnittstelle ist fester Bestandteil von AutoCAD Architecture 2015 und somit auch von HSBCAD 2015.

Oberfläche wird wichtiger
Ein Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen Abbundprogrammen ist in diesem Zusammenhang, dass HSBCAD Bauelemente, wie Stäbe, Platten, BSP und ähnliches, nicht als neutrale Linien oder Volumenkörper zur Verfügung stellt, sondern als Objekte. Diese enthalten alle für den Holzbauer und Zulieferer relevanten Informationen, etwa Faserrichtung in der Oberfläche oder die vorgesehene Holzart.

Voraussetzung für eine einfache Abwicklung ist nur, dass solche Eigenschaften mittels IFC-Export zur Verfügung gestellt werden.

Plan am Mobilgerät betrachten
Wenn ein 3D-Modell mit intelligenten Objekten vorliegt, eröffnet das auch neue Möglichkeiten bei der Betrachtung. HSBCAD hat eine Cloud-Anwendung zur Onlinekommunikation zwischen Büro und Baustelle entwickelt. Damit ist die gesamte Modellstruktur (Geschoss, Element- und Objektinformationen) auf Smartphones oder Tablets darstellbar. Wenn etwa der Vorarbeiter die angelieferten BSP-Elemente per QR-Code einliest, sieht er am Bildschirm des mobilen Endgerätes, wo die Einzelteile hingehören. Das Modell kann er auf Wunsch drehen und vergrößern.

Lästiges Herumraten, wo welches Bauteil hingehört und wie viel es wiegt, hat damit ein Ende. Das Hinzufügen von Kommentaren oder Fotos direkt auf der Baustelle ist damit ebenfalls möglich.

Das Modell lässt sich auch einfach teilen. Ein Bauherr kann etwa sein 3D-Modell im Detail ansehen und auch kommentieren. Und wenn daraufhin Änderungen beim Plan gewünscht sind, geschehen diese ebenfalls auf Knopfdruck – HSBCAD vorausgesetzt. l
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Am Plan ? ? arbeiten Architekten, Zimmermeister, Händler und BSP-Produzent und schaffen ausgehend von einer Designidee ein immer detaillierteres 3D-Modell, in dem schlussendlich auch jede einzelne BSP-Platte definiert ist. Wenn das wie hier in HSBCAD geschieht, treten dabei keine Schnittstellenverluste auf. © Hannes Plackner

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In der Realität ? ? werden die BSP-Platten, Leimbinder und Verbindungsmittel zum Leben erweckt - insbesondere wenn es sich um so beeindruckende Bauten handelt, wie die Mayfield Secondary School, die mit Massivholzelementen von KLH im Londoner Viertel Redbridge Wirklichkeit wurde. © Hannes Plackner

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In der Realität ? ? werden die BSP-Platten, Leimbinder und Verbindungsmittel zum Leben erweckt - insbesondere wenn es sich um so beeindruckende Bauten handelt, wie die Mayfield Secondary School, die mit Massivholzelementen von KLH im Londoner Viertel Redbridge Wirklichkeit wurde. © Hannes Plackner