Perfektes Hackgut

Die Spanerscheiben von Andritz Iggesund aus Schweden sind vielen Sägewerksbetreibern seit Langem ein Begriff. In Europa sind rund 100 Linien mit den PowerHead-Spanerscheiben ausgerüstet. Die Referenzliste liest sich dabei wie das Who-is-who der Branche: Södra Timber, Setra, Holmen Timber, Moelven, Stora Enso, Rorvik, Bergkvist – um nur einige zu nennen. In Österreich zählen die Donausäge Rumplmayr sowie Kaml & Huber, Rottenmann, zu den Kunden, in Deutschland etwa Ante-Holz und die Ziegler Holzindustrie aus Plössberg/DE. Letztere installierte 2008 die ersten Andritz Iggesund-Spanerscheibe in der Vorschnittgruppe in Werk 4. Mittlerweile sind zwei Spanerlinien mit den PowerHead-Spanerscheiben umgerüstet. Und der fünfte Satz liegt bereits verpackt im Werk und wartet auf seinen Einsatz.
Iggesund Tools gehört seit 2012 zum Andritz-Konzern. „Wir sind Weltmarktführer bei Messersystemen für Zellstoffwerke. Die Über-nahme war eine logische Weiterentwicklung“, sagt Josef Ertl. Der Produktmanager ist für Service im Segment Holzverarbeitung in Zentraleuropa zuständig. Im deutschsprachigen Raum obliegt die Andritz Iggesund-Vertretung Scantec, Feldkirchen/DE.

Pluspunkte

„Zwei wesentliche Vorteile sprechen für die PowerHead-Spanerscheiben“, erzählt Wilhelm Ziegler. „Zum einem erzeugen sie eine höhere Hackgutqualität, zum anderen erreichen wir kürzere Rüstzeiten.“ Letztere sind auf die patentierten Turnknife-Messer zurückzuführen. „Das Turnknife-Wendemessersystem in Kombination mit den austauschbaren Messerhaltern stellt eine wesentliche Reduzierung des Einstell- und Wartungsaufwandes dar“, bekräftigt Stephan Lohmeyer von Scantec. Die Messer sind vierfach wendbar. Bei der Ziegler Holzindustrie werden diese vorsorglich nach zwei Schichten (19 Stunden) in der Nacht vom Serviceteam gewendet, wenn nicht produziert wird. „Die Standzeit der Messer wäre wahrscheinlich länger. Wir wollen aber kein Risiko eingehen und am nächsten Tag mit 100 % scharfen Messern die nächsten 19 Stunden durchproduzieren“, erklärte der Anlagenführer im Werk 4. In den zwei Schichten werden durchschnittlich 4000 fm geschnitten.
Nach der viermaligen Verwendung – also 76 Produktionsstunden – kommen die Messer zur Überprüfung in den Schärfraum. Messer mit größeren Beschädigungen, etwa Scharten durch Steine, sortiert man aus. Alle anderen Messer werden geschliffen und kommen erneut zum Einsatz. Grundsätzlich können die Messer ein- bis zweimal nachgeschliffen werden, was zu einer hohen Gesamtstandzeit führt. Das Umrüsten beim reinen „Messerwenden“ gibt man bei Ziegler mit rund zehn Minuten für eine Spanerscheibe an. Müssen die Halterungen ebenfalls getauscht werden, dauert das etwa eine halbe Stunde.
Die PowerHead-Spanerscheibe besteht aus einem hochwertigem Stahlgussgrundkörper. Die Messerhaltersysteme sind austauschbar – das schützt den Grundkörper.

Passend für die Zellstoffindustrie

Mit der PowerHead-Spanerscheibe wird überwiegend Hackgut der Fraktion 3 mit einem höchstmöglichen Anteil der Fraktion 3a erzeugt. „Das ist genau jene Größe, welche die Zellstoffindustrie wünscht und braucht“, erklärt Ertl. „Mit den PowerHead-Spanerscheiben produziert der Anwender weniger Hackgut der Fraktionen 4 (Stifte) und 5 (Späne), was zu einer höheren Wertschöpfung und Mehrerlösen führt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Andritz-Iggesund-Scheiben auf fast jeder Spanerlinie eingesetzt werden können und die Umrüstung – wie bei der Ziegler Holzindustrie – binnen eines Wochenendes geschehen kann. Andritz bietet für Kunden auch eine Fullservice für die Spanerscheiben: Darin enthalten sind – je nach Einschnittmenge – mehrere Wartungen pro Jahr und die nötigen Messer.
Die Ziegler Holzindustrie zählt mit einem Jahreseinschnitt von 1,7 Mio. fm zu den größten Einzelstandorten in Mitteleuropa. Erzeugt wird hinsichtlich Schnittholzdimensionen alles – und das „alles“ ist wörtlich zu nehmen: von Listenbauholz und Dachlatten über Verpackungsware bis hin zu Exportsortimenten.