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Gute Zusammenarbeit: Frantisek Ctvrtnik, Stephan Lohmeyer, Dr. Vladimir Chum und Miroslav Krejcar (v. li.) © Martina Nöstler

Perfekte Qualität

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.11.2016 - 00:29
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Gute Zusammenarbeit: Frantisek Ctvrtnik, Stephan Lohmeyer, Dr. Vladimir Chum und Miroslav Krejcar (v. li.) © Martina Nöstler

Seit der Gründung 1951 beschäftigt man sich bei Drevostroj (drevo – Holz; stroj – Maschine) im tschechischen Ckyne mit der Holzverarbeitung. Der Staatsbetrieb wurde 1992 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ist seitdem in Privatbesitz. Die operative Geschäftsführung hat Dr. Vladimir Chum inne.
Drevostroj hat sich auf die Herstellung von Mechanisierungslösungen für Rund-, Schnitt- und Restholz spezialisiert. „Dass wir uns seit der Unternehmensgründung mit Holz beschäftigen, unterstreicht unsere hohe Kompetenz“, erklärt Chum. Man arbeitete zudem lange Zeit mit einem renommierten Mechanisierungshersteller zusammen und konnte nicht zuletzt aus diesem Grund sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln. Bei der Konstruktion und dem Bau von Einschnittmaschinen, wie Nachschnittkreissägen und Besäumern, oder Hackmaschinen, ist man ebenfalls aktiv, „allerdings bisher nur am Heimmarkt Tschechien und zumeist für kleine und mittelgroße Betriebe“, wie Chum beim Holzkurier-Besuch erklärt. Über 70 % des Umsatzes erwirtschaftet Drevostroj im Ausland.

Eigene Marke weiter etablieren

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Drevostroj-Werk in Ckyne, Produktionsstandort der Drevotec-Produkte © Drevostroj

Im Besonderen hat man sich durch die Zusammenarbeit mit Scantec, Feldkirchen bei München/DE, einen guten Namen über die Grenzen Tschechiens hinaus gemacht. In den vergangenen sechs Jahren – seit dem Beginn der intensiven Zusammenarbeit – konnte Stephan Lohmeyer von Scantec mit Drevostroj bereits einige erfolgreiche Projekte abwickeln. „Unser weltweites Kontaktnetzwerk und der Kundenstamm prädestinieren uns als Vertriebspartner für Drevostroj“, meint Lohmeyer. Die Zielsetzung ist, aus dieser Zusammenarbeit die Marke Drevotec, mit welcher man seit dem vergangenen Jahr auf dem Markt ist, weiter zu etablieren.
Drevotec ist mittlerweile als eigene Marke europaweit eingetragen und geschützt. Mit diesem Namen will man international noch weiter durchstarten. Bisweilen erzielt Drevotec bereits einen wesentlichen Umsatz durch die Scantec-Projekte. Dieser soll auch noch weiter steigen. „Lohmeyer hat fast 40 Jahre Erfahrung in der Holzindustrie. Auf diesem Wissen können wir gemeinsam weiter aufbauen und das Know-how vorantreiben“, bestätigt Chum. „Der deutschsprachige Markt ist für uns sehr wichtig“, betont der Geschäftsführer.

Von Tschechien in die ganze Welt

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Rohwarenlager: Im Außenbereich warten unzählige Tonnen Stahl auf ihre Verarbeitung © Martina Nöstler

Das Hauptaugenmerk hinsichtlich des Vertriebs der Drevotec-Produkte liegt für Lohmeyer auf der DACH-Region, auf Osteuropa und Skandinavien. In den vergangenen Jahren lieferte Scantec des Weiteren Drevotec-Anlagen erfolgreich nach Russland, in die Ukraine oder auch nach Venezuela. „Traditionelle Märkte, wie Tschechien und die Slowakei, bedienen wir von Ckyne aus“, erklärt Verkaufsmanager Frantisek Ctvrtnik. Die Exportquote beziffert er mit rund 70 %. Drevostroj unterhält in Trutnov nahe der polnischen Grenze ein weiteres Vertriebsbüro, welches Miroslav Krejcar leitet.

Standort ist wichtig

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Eigene Konstruktion: Drevostroj beschäftigt sieben Konstrukteure, die kunden- und projektspezifische Lösungen entwickeln © Martina Nöstler

„Drevostroj arbeitet mit einem modernen Maschinenpark“, bekräftigt Lohmeyer. An diesem Niveau beziehungsweise auch am Standort Ckyne wolle man weiterhin festhalten. Das wird auch beim Rundgang durch die dortigen Werkshallen ersichtlich. Das Unternehmen arbeitet mit modernen Anlagen. Im vergangenen Jahr schaffte man beispielweise eine CNC-Plasma-Schneidanlage an, mit welcher Stahlbleche für die Konstruktionen präzise zugeschnitten werden.
Der Geschäftsführer hebt speziell den hohen Eigenfertigungsgrad hervor: „Wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist, erzeugen wir möglichst alle Teile selbst und lasten so unsere Produktion aus. Ist es aufgrund der Auftragslage nötig, kaufen wir bestimmte Teile zu“, spezifiziert Chum. „Die hohe Fertigungstiefe garantiert Flexibilität, eine schnelle Reaktionszeit und eine laufende Qualitätskontrolle“, weiß er. Stolz ist der Geschäftsführer auf die lange Mitarbeiterzugehörigkeit im Unternehmen sowie die eigene Aus- und Weiterbildung. „Teilweise haben auch schon die Großväter bei uns gearbeitet.“
Drevotec legt besonderen Wert auf die umfassende Planung im Haus. Dafür beschäftigt man sieben Konstrukteure und hat zudem eine eigene Elektroabteilung. „Aus diesem Grund ist eine umfassende Planung möglich“, erläutert Lohmeyer.

Erfolgreich realisiert

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Drevostroj erzeugt, wenn wirtschaftlich sinnvoll, so viel wie möglich selbst © Martina Nöstler

Lohmeyer verweist auf viele Projekte in der Vergangenheit, welche Scantec mit Drevotec bereits erfolgreich abgewickelt hat. Beispielhaft nennt er die Installation eines Rundholzplatzes bei Steico in Czarna Woda/PL sowie bei Paged-Sklejka in Morag/PL oder die drei baugleichen Schnittholzstapelanlagen für Tartak Olczyk. Außerdem wickelt man in Polen den zweiten Rundholzplatz für Kronospan ab. Aktuell sind Scantec und Drevotec auch in Österreich tätig: Die Donausäge Rumplmayr erhält einen Bypass im Hobelwerk. Bei Stallinger modernisiert man die Hauptwarensortierung. Beide Projekte sollen noch heuer abgeschlossen werden.
In Deutschland erhält Holz Ruser zum Jahresende eine Modernisierung und Erweiterung des bestehenden Schnittholz-Sortierwerkes. Bei PRP in der Slowakei erfolgt im Dezember die zweite Ausbaustufe: Drevostroj installiert die Mechanisierungsanlagen im Umfeld der neuen Linck-Nachschnittlinie. Für ein neues Sägewerk (Nadel- und Laubholz) in Tschechien liefert Drevostroj im nächsten Jahr sämtliche Mechanisierungskomponenten.
Die eingangs erwähnten Hauptmaschinen könnten in Zukunft bei Drevotec vermehrt eine Rolle spielen. „Wir sehen die Weiterentwicklung als wichtigen Schritt“, meint Chum. Treibt Drevotec diese Entwicklung voran, wäre man in der Lage, ein komplettes Sägewerk – vom Rundholzplatz über den Einschnitt und die Schnittholzsortierung bis zur Restholzentsorgung – aus einer Hand beziehungsweise eigener Fertigung anzubieten. „Schon heute realisiert Drevotec komplexe Gesamtlösungen“, bekräftigt Lohmeyer. Die Projekte in der Vergangenheit hätten das Können des Maschinenbauers bereits unter Beweis gestellt.

Drevostroj

Standort: Ckyne/CZ
Gegründet: 1951 als Staatsbetrieb, 1992 privatisiert
Geschäftsführer: Dr. Vladimir Chum
Mitarbeiter: 55
Umsatz: rund 7,5 Mio. € (2015)
Produkte: Lösungen für das gesamte Spektrum der Fördertechnik bei Rund- und Schnittholz sowie Restholz
Export: über 70 %, überwiegend innerhalb Europas