Pelletsproduktion CO2-neutral

Nach fast fünf Jahren Arbeit an diesem Projekt und einer, durch die Wirtschaftskrise bedingten, eingetretenen Verzögerung konnte im September 2012 Arturo Rica, Geschäftsführer von Ribpellet in Huerta de Rey, seinen Traum verwirklichen: Die erste CO2-neutrale Pelletsproduktion in Spanien wurde in Betrieb genommen. Das 2010 mit diesem Ziel neu aufgenommene Projekt enthielt eine von Polytechnik, Weißenbach/NÖ, gelieferte KWK-Anlage, basierend auf einem Thermoölkessel mit 7,5 MW thermischer Leistung und einem ORC-Modul mit 1,3 MW Stromproduktion. Sie bildet das kraftvolle Energieherz der Anlage.

Mit der Wärme wird unter anderem der Bandtrockner mit 8 t/h Leistung betrieben. Drei Silos für trockenes Brennmaterial erlauben es der KWK-Anlage, 8000 Betriebsstunden pro Jahr automatisch und verbrauchsautonom zu arbeiten und nur den anfallenden Stromüberschuss aus den Niedrigverbrauchszeiten ans Stromnetz abzugeben.Für die Dimensionierung des Kessels wurden ausschließlich energieeffiziente Kriterien herangezogen, sodass sich die thermischen Anforderungen von Ribpellet immer an jene der thermischen Leistung der Anlage anpassen.

Hohe Verfügbarkeit in allen Jahreszeiten

Nach Analyse der Wetterbedingungen in diesem Gebiet wurde entschieden, den Thermoölkessel so zu dimensionieren, dass über die für das ORC-Modul 1,3 MWel benötigte Leistung auf 7,5 MWth erhöht wird. Darüber hinaus wurde ein Warmwasserwärmetauscher installiert, der zusätzliches Warmwasser bereitstellt und es möglich macht, den Trockner in den harten Wintermonaten zu betreiben. Gleichzeitig kann die KWK-Anlage immer zu 100 % auf voller Leistung fahren, ohne Wärme runterkühlen zu müssen. Ein Economiser, ein Luftreiniger sowie ein Primär- und Sekundärluftvorwärmer nutzen das Maximum der warmen Abluft aus der Feuerung so, dass die konstant gewünschte Leistung in 8000 Betriebsstunden jährlich gewährleistet ist.

Filter verhindern ungewünschte Rauchgase

Da sich Ribpellet um die Umwelt große Gedanken machte, wurde die Anlage mit einem Elektrofilter vor dem Modulschornstein komplettiert, wo die Abgase konstant auf Emissionen gemessen werden. Wegen der baulichen Vorgaben des Gebäudes wurde es notwendig, alle Komponenten in einer Kesselhalle von 10 mal 30 m und 20 m Höhe aufzustellen.
Die Brennstoffzufuhr wird mittels eines Trogkettenförderers mit einem Trichter vor der Brennkammer realisiert, von wo aus der Brennstoff eingelassen wird. Ausgangsmaterial für die Pelletsproduktion bilden Nadelholzstämme von 50 bis 200 mm Durchmesser – ein typischer Wuchs für diese Region Spaniens. Im Herbst 2012 lief erstmals der Probebetrieb an. „Wir waren von Anfang an vom gesamten Ausrüstungskonzept angetan und die Leistungsparameter der Anlage haben sämtliche Versprechungen gehalten“, erklärt Rica.