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Klares Ziel: Solche Holzanwendungen will Dynea mit den passenden Klebstoffen fördern © Dynea

Passion für Holzklebstoffe

Ein Artikel von Dinah Urban | 08.04.2015 - 00:47
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Die Anfänge in Lillestrøm: das Betriebsgelände kurz nach der Gründung © Dynea

Es begann mit einer Formaldehydanlage, die als Reparationsleistung nach dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland nach Lillestrøm/NO kam. Daraus entstand innerhalb von fast 70 Jahren ein in der Klebstoffbranche weltweit agierendes Unternehmen, das sich auf Holzverbindungen spezialisiert hat. Das heute wieder norwegische Unternehmen Dynea hat diverse Eigentumsverhältnisse überstanden und befindet sich seit 2014 in Privatbesitz. „Jetzt, wo wir keinem Riesenkonzern mehr angehören, können wir uns wieder auf das Holz konzentrieren“, freut sich Geschäftsführer Tarje Braaten. Der neue Eigentümer sieht in Dynea zudem nicht nur eine Geldmaschine.

Zuvor gehörte Dynea als Teil der Dynea Group sieben Jahre lang dem schwedischen Unternehmen Industri Kapital an. Nachdem es nicht geglückt war, die Gruppe im Ganzen zu veräußern, teilte man sie in Kompetenzbereiche auf. Dynea ist seitdem mit drei eigenen Produktionsstandorten ausgestattet, die neben Holzklebstoffen auch Beschichtungsadditive herstellen. Letztere geben Dynea die Freiheit, die Holzexpertise mit Forschung und Entwicklung weiter auszubauen. Zwei Geschäftsfelder werden bei Holzanwendungen unterschieden:
•Klebstoffe für den konstruktiven Holzbau
•Klebstoffe für den Möbel- und Wohnbereich

„Wir haben den Vorteil, dass die Holzsparte in unserem Unternehmen keine verschwindend kleine Abteilung ist, wie in großen Chemiekonzernen. Sie spielt in unserem Konzept eine tragende Rolle, weswegen wir unsere Produkte aktiv und praxisnah weiterentwickeln“, erläutert Braaten. Neben dem weltweiten Vertrieb dieses Sortiments bedient Dynea außerdem den lokalen Markt mit etlichen chemischen Erzeugnissen, die nicht ausschließlich auf die Verwendung mit Holz oder in Beschichtungen zugeschnitten sind.

Die Lobby fehlt

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Klares Ziel: Solche Holzanwendungen will Dynea mit den passenden Klebstoffen fördern © Dynea

„Holz als Baustoff hat in Europa eine lange Tradition, aber keine Lobby“, schildert Braaten. „Es wäre viel mehr Holzbau möglich und wichtig für die CO2-Speicherung. Leider sind die Beton- und Stahlbranche aber wesentlich besser organisiert und können mehr Einfluss auf Entscheidungsträger ausüben. Dynea möchte seinen Beitrag dazu leisten, dass zumindest die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, um auch große Bauvorhaben in Holz zu realisieren“, führt er aus. „Unser Ziel und Motto ist: Wenn Sie zwei Stücke Holz oder Holzwerkstoffe hochwertig verbinden möchten, können Sie das mit einem unserer Produkte tun.“

Warum nicht gleich eine eigene Formaldehydanlage?

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Dynea heute: Der hohe Schornstein ist gewichen © Dynea

Dynea beschränkt sich nicht auf die Erzeugung von chemischen Produkten. Die Norweger stellen ihren Kunden auch ganze Formaldehydanlagen auf das Werksgelände – inklusive Inbetriebnahme, Wartung und Service. Weitere Geschäftsfelder sind die einzige zertifizierte Tankreinigungsanlage Norwegens sowie analytische Dienstleistungen rund um Produkt- und Arbeitssicherheit in der chemischen und holzverarbeitenden Industrie.

Dynea

Gründung: 1947 (als Norske Kunstharpikser)
Standorte: Lillestrøm/NO; Kazincbarcika/HU; Århus/DK
Geschäftsführer: Tarje Braaten
Mitarbeiter: 210
Sortiment: diverse Klebstoffarten in flüssiger oder fester Form, hauptsächlich für Verbindung von Holz, aber auch für andere Werkstoffe
Verkaufsmenge: 150.000 t/J im Wert von 110 Mio. €