13304342334428.jpg

Obey-Verfahren: Der Schutz der Energieernte vor Regen und Schnee ist ein wichtiger Teil des Prozesses zur Maximierung der Energieausbeute © Walki Group

Optimierung der Energieausbeute aus Biomasse

Ein Artikel von DI Johanna Schnaubelt (für Timber-Online bearbeitet) | 28.02.2012 - 14:59
13304342334428.jpg

Obey-Verfahren: Der Schutz der Energieernte vor Regen und Schnee ist ein wichtiger Teil des Prozesses zur Maximierung der Energieausbeute © Walki Group

Da der globale Anstieg des Energieverbrauchs nur wenige Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, sind Lösungen zur nachhaltigen Nutzung von Primärenergiequellen gefordert. Bei der Holzernte bleibt Schlagabraum zurück, ohne dass die enthaltene Bioenergie genutzt wird. Ein möglicher Ansatzpunkt diesbezüglich ist Obey, ein Verfahren zur Optimierung des Bioenergieertrages nach nordischer Tradition. Obey steht für „Optimising the bioenergy yield“ und bezeichnet eine Initiative zur Biomassenutzung als Energieträger.
Die Walki Group, Espoo/FI, besitzt laut eigenen Angaben als führender Hersteller von technischen Laminaten und Schutzverpackungen umfangreiche Erfahrung in der engen Zusammenarbeit mit der Forstwirtschaft und ist daher mit den Vorteilen der Obey-Strategie vertraut.
Das Ziel von Obey besteht darin, das ganze Energiepotenzial von Schlagabraum und des beim Durchforsten anfallenden Klein- beziehungsweise Schwachholzes auszuschöpfen. Bevor dieses Material gehäckselt und abtransportiert wird, bleibt es so lange im Wald, bis es trocken ist. „Die Energieausbeute steigt signifikant, wenn das Holz nicht im feuchten Zustand, sondern vollständig getrocknet verbrannt wird – ein einfaches Naturgesetz“, erklärt Arno Wolff, Vizepräsident Verkauf und Marketing bei der Walki Group. Obey umfasst den Prozess von der Ernte über die Aufbereitung bis hin zur Nutzung von Holzbiomasse auf nachhaltige Weise.
Nach den Obey-Prinzipien bleiben Bäume und Baumreste für drei bis vier Wochen am Schlagplatz liegen, bevor sie eingesammelt werden. Die energetisch nicht verwertbaren Nadeln fallen ab und liefern Nährstoffe für den Waldboden. Anschließend wird das Holz an einer Stelle gestapelt, wo Sonne und Wind den Trocknungsvorgang fortführen können. „Wenn das gestapelte Holz trocken bleibt, dann sinkt der Energiegehalt nicht. Es muss mit einer geeigneten Abdeckung vor Regen und Schnee geschützt werden. Es setzt sich kein Eis an“, weiß Wolff. „So lässt sich das Material einfach verladen und transportieren. Das Abdeckmaterial Walki-Biomass Cover wurde exakt für diesen Zweck entwickelt. Es besteht hauptsächlich aus faserbasiertem Papier, das zusammen mit dem Schlagabraum gehäckselt und anschließend verbrannt werden kann.“
Ein weiterer Aspekt des Obey-Prinzips besteht darin, dass das Holz in der Nähe des Schlagplatzes gehäckselt wird. Dadurch sinken das Volumen und somit auch der Energiebedarf für den Transport. Bei dem Transport trockener Biomasse verbessert sich die Energiebilanz weiter. Außerdem verrottet trockene Biomasse nicht. „Damit Biomasse als Brennstoff ihren Wettbewerbsvorteil behält, muss sie so nah wie möglich an der Erntestelle genutzt werden. Dies kommt auch dem lokalen Arbeitsmarkt zugute“, zeigt Wolff die Vorteile auf.