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Ohne Holz kein Betonbau
Sonderschalung für Planetarium
Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 02.12.2015 - 00:05
In Garching bei München entsteht derzeit das ESO Supernova Planetarium mit Besucherzentrum, das der Form eines Doppelsternsystems ähnelt. Zwar wird das komplette Gebäude in Stahlbeton errichtet, doch eine komplexe Holzschalung von Doka für die Formgebung eingesetzt.
Der Weltraum fasziniert die Menschen schon seit langer Zeit. Um ihn besser erfahren zu können, wird in Garching bei München ein Planetarium mit dem Namen ESO Supernova errichtet. Auftraggeber des Gebäudes ist die Klaus Tschira Stiftung. Betreiber wird die Organisation European Sou-thern Observatory (ESO) in Garching sein. Die Gebäudeform ist zwei Sternensystemen nachgeahmt, in denen die Masse eines Sterns auf den anderen übertragen wird, was in der Natur zu einer Supernova führt. Das berücksichtigte man bei der Namensgebung.
Einzelanfertigung der Sonderschalung
Der Entwurf der Architekten Bernhardt + Partner aus Darmstadt sieht zwei Schalen aus Stahlbeton vor, die keine wiederholende Geometrie aufweisen. Diese Form stellt für die Schalungstechniker von Doka eine besondere Herausforderung dar. Am deutschen Standort von Doka in Maisach plant und baut man die Sonderschalung und liefert sie direkt auf die Baustelle. Jedes Element wird für einen Wandabschnitt angefertigt und zum benötigten Zeitpunkt auf die Baustelle gebracht. Das Grundgerüst besteht aus Stahlprofilen, auf denen Doka-Träger I-Tec 20 aufgebaut sind. Darauf wird ein Kastenelement montiert, das der Form des späteren Abschnittes angepasst wird. Ausgefräste Spanplattenteile bilden die Grundform, die anschließend mit einer Sparschalung und einer Sperrholzplatte fertiggestellt wird.
Festgelegte Koordinaten
Um die Elemente auf der Baustelle genau einzurichten, werden kleine farbige Nägel für die Vermessung angebracht. Jede Form hat festgelegte Koordinaten. Nach der Verwendung werden sie zurück nach Maisach gebracht und dort entsorgt. Das Stahlprofil und der Träger werden wiederverwendet, der Kasten wird entsorgt. Die Planer rechnen mit dem Einsatz von 5100 m3 Beton, 1000 t Bewehrung und 7800 m2 Sonderschalung. Die Eröffnung ist Mitte 2017 geplant. Die Höhepunkte des Gebäudes werden das digitale Planetarium und das Besucherzentrum sein. Das Projekt wird vom Bauunternehmen Grossmann Bau aus Rosenheim umgesetzt. Der Betrieb bietet ebenso Holzleimbau an. Das Gebäude erhält eine flexible Außenwanddämmung und eine Blechfassade. //
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