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Archiv © Mario Matzer

Österreich prognostiziert 1,6 Mio. fm Käferholz

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 30.10.2015 - 15:09
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1,6 Mio. fm Käferholz werden heuer in Österreich anfallen. Diese Schätzung präsentiert Landwirtschaftminister Andrä Rupprechter heute in Wien. Die Menge mache 10% des Jahreseinschlags aus. Der Schaden wird mit 35 Mio. € beziffert.

Der heiße Sommer führte dazu, dass sich zwei bis drei Käfergenerationen entwickeln konnten, erklärte Dr. Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). „Nachdem ein Teil der letzten Generation überwintern wird, ist im Frühjahr 2016 mit einer hohen Zahl von Käfern zu rechnen, die bei Erreichen geeigneter Temperaturen im April bis Mai ausfliegen werden.“

Laut BFW decken sich die betroffenen Regionen häufig mit Gebieten, wo die Fichte am Rande ihres natürlichen Vorkommens ist. Dies seien vor allem das Alpenvorland, der Osten und Südosten Österreichs. Die Schäden teilen sich folgendermaßen auf
    Niederösterreich: 600.000 fm mit Schwerpunkten im Waldviertel, im Raum St. Pölten und AmstettenSteiermark: 350.000 fmKärnten: 320.000 fm, vor allem im Raum St. Veit, Hermagor und VillachOberösterreich: 300.000 fm, vor allem im Alpenvorland und Trockengebieten im GranitTirol: unter 100.000 fmBurgenland: 50.000 fm

Das Schadbild (zahlreiche junge Bäume betroffen, viele Fichten nur im Wipfelbereich dürr), lasse darauf schließen, dass neben dem Buchdrucker der Kupferstecher stark an den Fraßschäden beteiligt sei.

Rupprechter will den Schaden mit einem Maßnahmenpaket minimieren. So soll etwa das Katastrophenfondsgesetz abgeändert werden, damit eine Schadensabgeltung an Privatvermögen möglich werde. Zudem wird mit intensivem Monitoring, verstärkter Forstaufsicht, der Einrichtung einer Kommunikationsplattform sowie Schulungen reagiert, erklärte der Politiker.