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Rundholz-Preisbild bis Dezember 2012 © Holzkurier

ÖBf-Rätsel

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 28.12.2012 - 13:03
Warum? Dazu muss man weiter ausholen. In Österreich notierte Fi-/Ta-Nadelsägerundholz B, 2b frei Waldstraße laut Holzkurier-Recherche zwischen 96 und 100 €/fm. Die Säger bemühen sich, ab Januar die Rundholzpreise leicht – um 3 bis 4 €/fm – abzusenken. Deren Begründung: Es existiert weiterhin eine 10 €/fm-Differenz für ein auskömmliches Wirtschaften. Nach der gewünschten Absenkung liege das Preisniveau bei Sägerundholz wohl bei 94 oder 95 €/fm frei Waldstraße im Kleinprivatwald und 96 bis 98 €/fm im Großprivatwald.

Unabdingbare Absenkung …

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Rundholz-Preisbild bis Dezember 2012 © Holzkurier

„Die Absenkung um diese 3 bis 4 €/fm ist unabdingbar. Sonst wird es bald viele Abnehmer nicht mehr geben“, meinen sinngemäß mehrere Rundholzkäufer. Diese wollen speziell bei größeren Privatwaldbesitzern auf Verständnis gestoßen sein.

… oder doch wieder mehr?

Und jetzt zurück zur Einleitung: Die Säger erhoffen sich eine Preisabsenkung und bekommen aus dem Privatwald auch Signale für eine moderates Minderung. Doch die neuen Zielpreise der ÖBf sollen deutlich über dem alten Preisniveau liegen. Absolut: rund 125 €/fm frei Werk (bisher unter 120 €/fm), bei entfernteren Destinationen zu den ÖBf-Wäldern gar bei 130 €/fm frei Werk.
Rechnet man mit durchschnittlich 12 €/fm Fracht, so liegen die neuen ÖBf-Preise 13 €/fm über den Höchstpreisen des Dezembers 2012 (100 €/fm).
Gänzlich konträr sind nun die Aussagen aller Beteiligten, wie es 2013 mit dem ÖBf-Angebot weitergeht. Die Säger sprechen davon, dass „die ÖBf-Richtung konträr zur Marktrichtung“ sei und „es zu den neuen Preisen zu keinen Abschlüssen kommen werde“. Als Höhepunkt wurde angemerkt: „Die neuen Preise kann nur einer unterschreiben, der weiß, dass er sie eh nie bezahlen kann …“ Oder: „Da kann ich das Holz aus Norddeutschland oder Polen holen und fahre günstiger – das ist ein unrealistisches Angebot.“

So früh noch nie so viel Menge

Dass es zu keinen Abschlüssen gekommen sein soll, wird in der ÖBf-Zentrale in Purkersdorf verneint. Im Gegenteil – es heißt, dass „schon vor dem Jahreswechsel rund drei Viertel der 2013er-Menge zu unseren Preisvorstellungen unter Dach und Fach waren“. Diese Abschlussrate wäre zu diesem Zeitpunkt ein „historisch hoher Wert“.
„Es seien viele Kunden böse, dass sie von uns nicht noch mehr bedient werden können“, heißt es weiter. Holz bekommen vorerst die Stammkunden – das sind laut ÖBf-Definition jene Unternehmen, mit denen man schon jahrelange Geschäftsbeziehungen pflege.
Das Angebot von 800.000 fm entsprechen ziemlich genau der 2012er-Menge. Um diese Mengen gebe es einen „extremen Kampf, weil aus dem Bauerwald immer weniger kommt“. „Wir werden nicht alle Wünsche bedienen können“, bedauert man in Purkersdorf.

Geringe Bevorratung

Das Jahr 2012 endete für die österreichischen Sägewerke mit einer sehr geringen Rundholzbevorratung. Entsprechend stark war bis in den Dezember hinein die Nachfrage. Gute Erntebedingungen sorgten vor Weihnachten noch lokal für etwas Entspannung. Bis 7. Januar stellen nun die meisten Sägewerke ab. Vereinzelt hört man von Stillständen bis 14. Januar.
Für Bayern erhob der Holzkurier im Dezember ein unverändertes Preisbild von 96 bis 99 €/fm. Dort erfuhr man zuletzt von einer stark verminderten Einschnittstätigkeit.
Zwischen 94 und 97 €/fm (frei Waldstraße) notierte Rundholz in Baden-Württemberg.
Auch in Skandinavien spricht man von historisch niedrigen Lagerständen bei Rund- und Schnittholz. In Schweden sei die Versorgungslage auch witterungsbedingt (kein Frost) schlecht. Vermehrt wechseln die Säger von Weiß- zu Rotholz. Eine kleine Sturmkalamität in Finnland – rund 300.000 fm – sorgte allenfalls lokal für eine marginale Marktbeeinflussung.