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Haben hohe Erwartungen an die Ligna: Teemu Uimonen, Juha Miettinen und Timo Tetri (v. li.) © Dinah Urban

Neustart gewagt

Ein Artikel von Dinah Urban | 08.04.2015 - 09:32
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Haben hohe Erwartungen an die Ligna: Teemu Uimonen, Juha Miettinen und Timo Tetri (v. li.) © Dinah Urban

Anstatt immer neue Sägewerke aus dem Boden zu stampfen, widmet man sich bei Jartek Invest, Lahti/FI, seit Dezember 2014 filigraneren Aufgaben. Die monatelang sinkende Nachfrage, speziell aus Russland, brachte den Ausstatter zum Umdenken. Um nach einem Insolvenzverfahren erfolgreich durchzustarten, nutzen die Finnen ihre jahrelange Erfahrung nun für die Optimierung bestehender Anlagen. Die Experten von Jartek beleuchten dabei jedes Detail, um das Beste herauszuholen.

Ran an den Kunden

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Vereinzeler- und Fördereinrichtungen von Jartek in einem Hochleistungssägewerk © Jartek

„Die Ligna ist die perfekte Gelegenheit, um unseren neuen Fokus zu transportieren“, ist Marketingleiter Juha Miettinen überzeugt. „Im direkten Kundengespräch wollen wir vermitteln, dass Jartek flexibel auf jede Art und Größe von Projekten reagieren kann. So haben wir etwa mit UPM einen Vertrag für das Sägewerk Seikku abgeschlossen, da der Lieferant selbst die Anlage nicht zufriedenstellend an die Kundenbedürfnisse anpassen konnte.“ Um aus dem Vollen zu schöpfen, kooperiere Jartek mit so gut wie allen großen Lieferanten für Sägewerkstechnik, Vermessung, Entrindung und Kesselanlagen. Jartek selbst bringe die notwendige Erfahrung mit, ohne die das Fußfassen in Finnland oder Skandinavien nicht einfach ist.

Auf dem Ligna-Stand kommt die Präsentation technischer Neuerungen ebenfalls nicht zu kurz. Weiterentwickelte Details sollen etwa Transportvorgänge schonender gestalten.

Thermoholzmarkt explodiert

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Bei SWM-Wood im finnischen Mikkeli wird die vierte Thermokammer von Jartek montiert © Jartek

Neben Sägewerksanlagen hat sich Jartek eine Reputation bei der Wärmebehandlung von Holz erarbeitet. „Das Geschäft mit Thermoholzkammern befindet sich irgendwo zwischen boomen und explodieren“, freut sich Miettinen. Der zuständige Verkaufsleiter, Timo Tetri, pflichtet ihm bei: „Insgesamt haben wir bereits 37 Projekte betreut. Die Aufträge kamen hauptsächlich aus Finnland, Frankreich, Estland und der Türkei. Weltweit stammen etwa 75 % der Thermoholzanlagen-Kapazität aus Lahti.“
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Per 3D-Visualisierung entwickelt Jartek zusammen mit seinen Kunden isolierte Thermokammern wie diese © Jartek

Zudem finden sich in Jarteks Auftragsbüchern 50 kontinuierliche Holztrocknungsanlagen, die sich in Ausarbeitung befinden. 1600 Anlagen wurden bereits mit Jartek-Know-how gebaut.“ Bei Jartek ist man davon überzeugt, dass den Tunneltrocknern aus Stahl die Zukunft in Mitteleuropa gehöre. Trockenkammern aus Aluminium seien zwar in der Anschaffung günstiger, jedoch bei Weitem nicht so langlebig. „Die Gedanken müssen sich von den Anschaffungskosten lösen. Die Produktionskosten pro Stück über die gesamte Lebensdauer sind wesentlicher“, wird Miettinen auch auf der Ligna vermitteln.

Jartek Invest

Gründung: 2004 als Muttergesellschaft von Jartek, seit Dezember 2014 aktiv als Lieferant, der Arbeit und Know-how der Unternehmen Sateko, Tekma und Jartek vereint
Standort: Lahti, Finnland
Geschäftsleitung: Teemu Uimonen
Mitarbeiter: 20
Produkte: komplette Sägelinien mit Automatisierung, Holztrockner und Thermoholzanlagen
Service: Optimierung bestehender Anlagen, Aftersales
Absatz: weltweit