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Die Vier-Wellen-dx-Hewsaw von Veisto stellt die neueste Entwicklung des finnischen Sägewerksausstatters dar - das System ist bereits in Sägewerken in Finnland und Kanada im Einsatz © Veisto

Neues Sägesystem aus Finnland

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 27.12.2016 - 16:45
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Die Vier-Wellen-dx-Hewsaw von Veisto stellt die neueste Entwicklung des finnischen Sägewerksausstatters dar - das System ist bereits in Sägewerken in Finnland und Kanada im Einsatz © Veisto

Mit der Einführung seiner neuesten Technologie – des dx-Sägens – für den primären Verarbeitungsprozess der Sägewerksindustrie beabsichtigt der finnische Maschinenbauer Veisto, die Sägeindustrie zu revolutionieren. Die Ziele des neuen dx-Sägens sind die Maximierung der Vorschubgeschwindigkeit, Ausbeute, Effizienz und des Durchsatzes in Sägewerken.
„Wir haben diese Technologie zum Patent angemeldet. Durch die Ausstattung unserer Hewsaw-Maschinen und Sägelinien bieten wir unseren Kunden mehrere Vorteile. So kann man größere Stammdurchmesser mit höheren Vorschüben über einen längeren Zeitraum einschneiden“, erklärt Veisto-Chefingenieur Raimo Karjalainen.

Zweites Doppelwellenpaar

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Eine Hewsaw mit dem dx-Sägesystem, welche mit zwei Doppelwellenpaaren ausgestattet ist © Veisto

Das Grundprinzip des dx-Sägens ist, dass man die bisher von Hewsaw eingesetzte Standard-Doppelwellen-Sägetechnik durch ein Vier-Wellen-System ersetzt. Der erste Sägensatz übernimmt den Vorschnitt. Das zweite Sägenpaar beendet den Schnitt, wie in der bereits existierenden Hewsaw-Sägetechnik.

Bearbeitung entlang der Mittelachse

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Im Vergleich zur konventionellen Einschnitttechnik verarbeitet das dx-System größere Stammdurchmesser mit höheren Vorschubgeschwindigkeiten © Veisto

Dies funktioniert im Einklang mit der Philosophie des Sägeausstatters vom mittig ausgerichteten Einschnitt. Während der Verarbeitung berechnet das System die Stammposition und richtet ihn entlang der Mittellinie der Hewsaw aus.
In einem typischen Hewsaw-dx-Sägeszenario wird der Stamm gescannt und anschließend für die Bearbeitung ausgerichtet. Dies erfolgt mit dem präzisen Stammpositionierer. Unmittelbar danach folgt ein Vierseiten-Zerspaner.
Im nächsten Schritt erfolgt der Eingriff der ersten Sägen, welche nur für den teilweisen Einschnitt sorgen. Den Sägeprozess schließt ein zweites Sägenpaar ab, welches die Seitenware abtrennt. Um eine hohe Effizienz bei der Bearbeitung zu ermöglichen, erfolgt im gleichen Arbeitsschritt die Kantenbearbeitung der Seitenware. Diese Technologie wird in den neuesten Hewsaw-Maschinen von Veisto eingesetzt. Mit der optimierten Verarbeitungsweise durch die „State-of-the-art“-Sägelinie können mehrere Kanten von Seitenware bearbeitet werden. Laut Herstellerangaben kann das System ebenso bei Hewsaw-CRS-Einheiten (Splittersägen) angewandt sowie mit Batch Feeding und Scan-N-Set-Anwendungen verwendet werden. Bei einem Batch-Prozess handelt es sich um den Einschnitt von Stämmen, die nach dem Durchmesser sortiert sind und somit in einem bestimmten Stärkebereich liegen.
Die Sägeaggregate bleiben auf einer voreingestellten Position. Alternativ schneidet man Bloche mit unterschiedlichem Durchmesser ein. Die Anlage scannt den Stamm und positioniert die Aggregate automatisch – Scan-N-Set.

Zahlreiche Vorteile

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Die Aggregatanordnung einer dx-Hewsaw zeigt die ersten Wellen (A) mit kleineren Sägeblattdurchmessern für den Vorschnitt, das zweite Doppelwellenpaar (B) ist mit größeren Sägeblättern ausgestattet © Veisto

Da die Sägen das Model nicht in einem einzigen Schnitt auftrennen, wird die Schnitttiefe wesentlich reduziert. Damit ist es möglich, geringere Sägeblattdurchmesser und damit dünnere Blätter einzusetzen. Dies reduziert die Schnittfuge, spart Material und erhöht die Vorschubgeschwindigkeit. Besonders bei dicken Stämmen sei dies vorteilhaft, verweist man bei Veisto.
Für den Hersteller sind vor allem folgende Punkte ausschlaggebend:
höhere Produktionsleistung pro Schicht
höhere Ausbeute pro Stamm
verbesserte Oberflächenqualität und geringe Sägeabweichungen
längere Standzeiten des Werkzeugs

Verwendung in Finnland und den USA

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Das neue System trennt das Model in zwei Stufen auf. Erst im Nachschnitt durchtrennen die Sägen das Model (C) © Veisto

Die technische Abteilung von Veisto entwickelte diese neue Technologie am Unternehmenssitz in Mäntyharju/FI. Das System testete man bereits in Sägewerken in Finnland und den USA. Nach der erfolgreichen Bewährungsprobe erfolgt nun der weltweite Vertrieb.

Familienunternehmen seit 50 Jahren

Veisto mit der Marke Hewsaw ist ein Familienunternehmen, das Sägewerke seit mehr als 50 Jahren mit Anlagen ausstattet.

Bei den Kunden sei man aufgrund der hohen Innovationskraft und der Führungsrolle in der Entwicklung neuer Technologien für Sägewerke anerkannt, hört man aus dem Unternehmen. Diese sind in über 30 Ländern auf sechs Kontinenten angesiedelt. Neben den Niederlassungen in Finnland hat das Unternehmen Standorte in Kanada, den USA, in Australien, Südafrika, Deutschland und Schweden. Insgesamt beschäftigt Veisto über 200 Mitarbeiter weltweit und hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten über 400 Sägemaschinen geliefert.