Die zwei Biomassekessel wurden aber für die Kelag und das Sägewerk zu klein. „Etwa 18 Mio. kWh wären nötig, um uns und die Haushalte ausreichend mit Wärme zu versorgen. Unser bisheriges Limit lag allerdings bei 12 Mio. kWh“, erläutert Schnaubelt. Darum gab es bereits seit längerer Zeit Gespräche. Heuer war es dann so weit: Die Kelag errichtete am Rande des Sägewerksgeländes ein Biomasseheizwerk. Der Energieerzeuger finanzierte die Anlage, Hasslacher Hermagor ist für den Betrieb zuständig. Die Anlage verrichtet seit Sommer ihre Arbeit, im Herbst fand in Hermagor die feierliche Eröffnung statt.
Maßgeschneiderte Wärme
Im Fall von Hasslacher Hermagor entschieden sich die Verantwortlichen für einen Biomasse-Heißwasserkessel mit einer Leistung von 4,5 MW. Das Sägewerk ist Betreiber und Kunde zugleich. „Mit dem neuen Urbas-Kessel versorgen wir die Pelletsproduktion sowie vier unserer elf Trockenkammern, wobei jede ein Volumen von 120 m³ aufweist“, betont Schnaubelt. Erstere betrieb man bisher mit dem eingangs erwähnten Flüssiggaskessel. Dieser wurde jetzt zur Gänze vom neuen Urbas-Kessel ersetzt und soll künftig nur noch als Ausfallsreserve dienen. Norica Pellets erzeugt jährlich rund 23.000 t Pellets. Die Anlage ist auf eine Leistung von 30.000 t/J ausgelegt.
„Es ist eine Win-win-Situation für alle. Zudem rechnen wir aufgrund der Umstellung auf Biomasse mit einer jährlichen CO2-Einsparung von 7600 t.“
Günther Stückler, Kelag-Geschäftsführer
Günther Stückler, Kelag-Geschäftsführer
Hoher Druck und hohe Temperatur
Ein ausgeklügeltes Leitungsnetz mit ebenso durchdachten Sicherheitsvorkehrungen bringt die Wärme dann zu ihren Abnehmern. Zwei Heizmeister sind für den sauberen Betrieb zuständig – und sehr zufrieden mit der Technik: „Wir haben von Urbas eine gute Einschulung bekommen. Die Anlage läuft rund um die Uhr problemlos. Bei Fragen stehen die Urbas-Techniker zur Verfügung“, erklärt Patrick Mucher.
Der bestehende 2 MW-Kessel soll ebenfalls stillgelegt und abmontiert werden. Hier denkt die Kelag gemeinsam mit Schnaubelt bereits über die nächste Investition nach. Eine 6 bis 7 MW starke Anlage könnte bis 2019 realisiert werden.
Hasslacher Hermagor Norica Plus
Standort: HermagorGegründet: 1918
Geschäftsführer: Leo und Maria Schnaubelt
Mitarbeiter: 55
Einschnitt: 150.000 fm/J im Einschichtbetrieb
Produkte: Schnittholz für den konstruktiven Holzbau, Lamellen für BSH, KVH, Duo-/Triobalken, Schalungen, Morali/Staffeln, Latten, Kanthölzer, Rohhobler, Tischlerware, Verpackungsware, Kurzware
Pellets: rund 23.000 t/J (über Schwestergesellschaft Norica Pellets)
Urbas Maschinenfabrik
Standorte: Völkermarkt, RudenGründung: 1929
Geschäftsführer: Josef, Andreas und Peter Urbas
Mitarbeiter: 450
Produkte: Warmwasser, Nieder- und Hochdruck-Dampfkessel bis 77 bar, Spänetrockner, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen