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Vorführscanner Argus Spectra von ATB Blank auf der Ligna in Hannover © DI (FH) Martina Nöstler

Neue Technologien

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 08.06.2009 - 15:41
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Vorführscanner Argus Spectra von ATB Blank auf der Ligna in Hannover © DI (FH) Martina Nöstler

Einige Weiterentwicklungen – speziell beim Farbscanner Argus Spectra – zeigte ATB Blank, Roggenburg/DE, auf der Ligna in Hannover. Der Scanner enthielt gleich mehrere neue Technologien, die das Multisensor-Konzept erweitern. Besonders wurde die Reflexionskamera hervorgehoben, welche lackierte Oberflächen überwacht und jegliche Abweichungen in Glanzgrad und Oberflächenrauigkeit erkennt. „Diese Innovation wurde sowohl von der Parkett- als auch von der Möbelindustrie mit großem Interesse aufgenommen“, freute sich ATB-Geschäftsführer DI (FH) Georg Blank.

Neue Anwendungsbereiche

Als technologisches Meisterstück empfand Blank, dass der Farbscanner bei Vorschubgeschwindigkeiten bis 400 m/min noch eine Längsauflösung von 0,1 mm erreicht. Dies eröffne neue Anwendungsbereiche für den Argus Spectra, wie etwa die Erkennung nicht vollständig geschlossener Keilzinkenverbindungen bei der Fensterkantel- oder Massivholzplatten-Herstellung. Neue High-Dynamic-Laser-Kameras lassen eine genaue Differenzierung von offenen und schwarzen Ästen zu. Zudem ist eine Materialanalyse möglich, da die Holzdichte an der Oberfläche bewertet wird.

Aus drei Richtungen betrachtet

Weiters zeigte ATB die neue Version des 3D-Scanners Argus 3Dimension. Neben Verbesserungen durch hochauflösende Kameras mit höheren Messraten kann damit die Parallelität im 1/100 mm-Bereich bestimmt werden – „eine Funktion, die besonders im Holzleimbau sehr wichtig ist“ (Blank). Argus 3Dimension erkennt damit Fehler, die bisher erst am fertigen Produkt zu sehen waren. Für Hobelwerke ist die Dimensionsvermessung im Längstransport mit integrierter Fehlererkennung interessant. Durch die preisgünstige Kombination von Vermessung und Qualitätssortierung können mit Argus 3Dimension Maßfehler, Risse, ausgerissene Kantenäste, Waldkanten, Harzgallen und Rinde detektiert werden. „Dieses Fehlerspektrum reicht für viele Anwendungen und bietet Qualitätssicherung mit einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis“, war der Geschäftsführer überzeugt.

Stark nachgefragt

Über besonders großes Interesse konnte man sich bei ATB hinsichtlich der Leimauftragsüberwachung Argus Checker freuen. „Die Kunden wissen die mittlerweile 13-jährige Erfahrung von uns zu schätzen. Wir sind die Erfinder der optischen Klebstoffüberwachung“, erklärte der Geschäftsführer. Der Schwerpunkt der Anfragen galt der Kontrolle von PU-Leim in Keilzinkenanlagen. Aber auch Flächenauftragsüberwachung mit Melaminleim war gefragt.
Als Neuigkeit konnte ATB ein Verfahren vorstellen, bei dem die Leimauftragsscanner zusätzlich die Werkzeugqualität überprüfen. Damit wird die Oberflächenqualität kontinuierlich gemessen und rechtzeitig Werkzeugverschleiß gemeldet. Aber auch neue 3D-Verfahren zur grammgenauen Bestimmung der Klebstoffmenge führen zu einer deutlichen Kostenreduktion in der Produktion, hieß es.
ATB war mit dem Messebesuch auf der Ligna sehr zufrieden, lag er doch auf dem Niveau von 2007. „Die Krise konnte man allenfalls daran erkennen, dass sich viele Besucher für die Messe weniger Zeit nahmen und anstelle von Fachgesprächen sich bevorzugt mit Prospektmaterial versorgten“, zog der Geschäftsführer ein Resümee von der Ligna.