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Erstvorstellung auf der Ligna der Keilzinkenanlage Mach I: Fräse und Presse stammt von Jöma, die Mechanisierung von Kallfass © Jöma

Neue Keilzinkenfräse

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 08.06.2009 - 16:01
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Erstvorstellung auf der Ligna der Keilzinkenanlage Mach I: Fräse und Presse stammt von Jöma, die Mechanisierung von Kallfass © Jöma

Die Mach I befindet sich derzeit noch bei uns im Werk als Prototyp“, erzählte Michael Jörger, Inhaber und Geschäftsführer von Jöma, Achern-Gamshurst/DE, in Hannover. „Für die neue Keilzinkenanlage haben wir schon viele Gespräche mit Interessenten geführt“, freute er sich. Die Anlage wurde in Zusammenarbeit mit dem Maschinenbauer Kallfass, Baiersbronn/DE, entwickelt. Kallfass liefert die Mechanisierung rund um die Keilzinkenfräse. „Wir haben uns für Kallfass entschieden, da das Unternehmen bereits viel Erfahrung mit Mechanisierungen hat und zudem schwere Ausführungen realisiert“, begründete Jörger. Von Jöma stammen Fräse, Presse und Leimangabe, von Kallfass die Mechanisierung.

Einfach und robust

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Zufriedener Messeverlauf für Jöma: Geschäftsführer Michael Jörger (re.) mit Klaus Kempf (Mitte) und Messebesucher © DI (FH) Martina Nöstler

Die Fräsleistung der Mach I bezifferte Jörger mit 150 lfm/min. „Wir haben die Anlage aber nicht auf hohe Leistung, sondern auf einfache Technik ausgelegt“, stellte der Geschäftsführer klar. Herzstück der Mach I ist der Zentralfräs- und Beleimautomat mit Zu- und Abführung für Pakete oder auch Einzelstücke bis 1100 mm. Jörger sieht in der Technik, dass das Holz ruht und sich die Fräse bewegt, eine einfachere Mechanik. „Unsere Zukunftsmärkte liegen vor allem in Osteuropa – dafür ist eine einfache und robuste Technik perfekt“, berichtete Jörger.
Auf der bewährten Technik der Zentralfräse baut die Jöma-Neuentwicklung bei der Mechanisierung auf. Die Holzzufuhr erfolgt mit einem neuartigen Paketshuttle mit hoher Geschwindigkeit. „Die bereits vorab ausgerichteten und geklemmten Holzpakete werden präzise transportiert, sodass das bisher bekannte, fehleranfällige Ausrichten am Rüttelanschlag vor der Fräse entfällt“, war Jörger überzeugt. Das fixierte Paket 1 wird zur Fräse transportiert. Das bereits einseitig gefräste Paket 2 wird in der Vorwärtsbewegung simultan mit einem Schieber auf die andere Seite der Fräse transportiert und somit auf der gegenüberliegenden Holzkante ausgerichtet. „Damit werden die Fräsleistung und gleichzeitig die Funktionssicherheit wesentlich erhöht“, ist der Geschäftsführer überzeugt.

Hohe Verfügbarkeit und Einzelstückfräsung

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Neuartige Zuführung der Hölzer zur Fräse: Paket 1 wird vorab an Holzkante ausgerichtet und geklemmt, Paket 2 zur Ausrichtung geschoben © Jöma

Laut Hersteller verfügt die Mach I über folgende Vorteile:
• hohe Taktzahl: mit dem 1100 mm breiten Fräskanal bei 45 mm Holzdicke ergibt sich eine Leistung von bis zu 150 m/min
• robuster und zuverlässiger Materialtransport
• weitestgehender Verzicht auf störanfällige Förderrollen, Klappen und Querförderstrecken und dadurch eine hohe Verfügbarkeit der Anlage
• für alle Querschnitte (auch quadratische) geeignet
• durch vollautomatische, durchgängige Kanalanpassung ist in Extremfällen auch eine Einzelfräsung der Hölzer möglich. Damit ist die Anlage sehr flexibel.
• durch Wendung der Hölzer können vertikale und horizontale Zinken gefräst werdenDie nachfolgende Taktpresse stammt ebenfalls von Jöma. „Wir waren mit den am Markt befindlichen Systemen nicht zufrieden und haben darum unsere eigene Presse gebaut“, begründete Jörger. Bei der Anlage von Jöma ist der Presszylinder ganz oben im Tisch angeordnet. Damit ist er leicht zugänglich. Jöma garantiert eine absolut zuverlässige Verpressung.
„Es gibt praktisch keine Holzbrüche wie bei Strang- oder Kopfpressen. Zinkenversatz in der Breite und Höhe sind nahezu ausgeschlossen“, war der Geschäftsführer überzeugt. Die Anlagenleistung kann durch Hinzustellen weiterer Presse oder Kappsägen mit geringem Aufwand angehoben werden, wurde auf der Ligna informiert.

Zum Patent angemeldet

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Ernst Kallfass (li.) mit Sohn Volker Kallfass auf der Ligna – das Unternehmen feiert heuer das 60-jährige Bestehen © DI (FH) Martina Nöstler

Jörger hat für die Mach I zwei Systeme zum Patent angemeldet. „Einmal den Pakettransport ohne Förderbänder und Rollen. Das zweite betrifft unsere Technik mit dem Schieber vor der Fräsung“, erläuterte Jörger. Kallfass und Jöma erhoffen sich mit der neuen Mach I eine gute Nachfrage. Auf der Ligna hat man eine positive Rückmeldung für das System erhalten.
Die Maschinenfabrik Kallfass feiert heuer das 60-jährige Bestehen. Das Unternehmen beschäftigt 90 Mitarbeiter, 30 davon in der Niederlassung in Wernigerode. Ernst Kallfass führt die Geschicke des Unternehmens, das von seinem Vater gegründet wurde. Doch auch die nächste Generation mit Volker Kallfass arbeitet bereits im Betrieb mit.