Neue Beleimsoftware

Der norwegische Klebstoff- und Systemanbieter für den Verleimungsprozess, Dynea mit Sitz in Lillestrøm, überarbeitete seine Verleimsoftware Curesafe. Sie wird für tragende Bauteile eingesetzt und ist schon seit fast zehn Jahren im Einsatz. Das Unternehmen stellte das Programm dabei auf eine neue Basis, die laut Hersteller mehrere Vorteile für den Verarbeiter bringt. „Mit der Weiterentwicklung von Curesafe ist nun eine durchgehende Prozessüberwachung möglich. Diese reicht von der Arbeitsvorbereitung über die Beleimung bis hin zum Pressvorgang“, erläutert Franz Windisch, Verkaufsleiter für den Bereich Leime für Holzbauprodukte von Dynea.

Zwei Prioritäten wählbar

Der Verarbeiter kann zwischen einer kurzen Presszeit oder einem Pressvorgang mit hoher Sicherheit wählen. Im Fall einer kurzen Presszeit wird die offene Wartezeit, jene Zeit vom Leimauftrag bis zum Erreichen des Pressdruckes, so kurz wie möglich gehalten. Dies wird vor allem dort eingesetzt, wo hohe Produktionsmengen gefordert sind. Die Auswahl „hohe Sicherheit“ findet bei Sonderprodukten Anwendung. Ziel ist es, die offene Wartezeit so lang wie möglich zu gestalten. Dadurch hat der Leimholzproduzent mehr Zeit beim Verpressen eines Bauteils. Das Programm steuert dies über den Leimauftrag sowie den Härteranteil.

Curesafe berechnet Produktion

Nach der Wahl der Produktionsart werden die notwendigen Parameter jeder Press-charge direkt von der Produktionsplanung übernommen oder von einem Mitarbeiter in das Programm eingegeben. Die Eigenschaften der Dynea-Leimsysteme hinsichtlich Presszeit und Wartezeit sind im Programm bereits hinterlegt. Die Software erstellt im Anschluss einen Vorschlag für den Beleimvorgang. Dem Anwender wird das Verhältnis zwischen Leim und Härter, die Leimmenge sowie die Leimreduktion angezeigt. Dabei handelt es sich um eine automatische Reduktion der Leimmenge von der ersten bis zur letzten Lamelle. Das letzte Brett benötigt weniger Leim, da die Zeit bis zum Pressen kürzer ist. Zudem zeigt Curesafe die Beleimzeit, die Transportzeit in die Presse und die gesamte offene Wartezeit an. Vor dem Klebstoffauftrag messen vier Sensoren den für die Software wichtigsten Eingangsparameter, die Holztemperatur. Die vier Sensoren gewährleisten ein sicheres Messergebnis. Werden die von Produktionsnormen vorgegebenen Temperaturen unterschritten, löse die Software einen Alarm aus, sagt Windisch.

Elektronisches Leimbuch

Alle Parameter werden gespeichert und in das elektronische Leimbuch eingetragen. Dadurch sei die von Prüfinstituten geforderte Aufzeichnung der Produktion gewährleistet, erklärt der Verkaufsleiter. Zudem lassen sich die Daten zu einem späteren Zeitpunkt abrufen, um unter anderem eine statistische Auswertung über die Produktionsmenge oder den Leimauftrag zu erstellen.

Schnittstellen sind keine Probleme

„Programmschnittstellen sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Mit dem neuen Curesafe gibt es kein Format, das wir nicht verarbeiten können“, erklärt Dynea-Verkaufsleiter Steinar Skogholt. Auf Kundenwunsch erstellt der Systemanbieter den Verarbeitern zudem eine Anwendung für das Smartphone. Damit kann die Produktion ortsunabhängig überwacht werden. „Mehrere namhafte Leimholzhersteller verwenden das Programm bereits“, so Windisch.

Dynea

Gründung: 1947 (als Norske Kunstharpikser) Standorte: Lillestrøm/NO; Kazincbarcika/HU; Århus/DK
Geschäftsführer: Tarje Braaten
Mitarbeiter: 210
Sortiment: alle Klebstoffarten für die Massivholzverleimung, Systemlösungen für den Verleimungsprozess, Analyseservice für Klebstoffe, Fertigprodukte, Arbeitsplatzemissionen
Umsatz: 110 Mio. €/J