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Deutschland: Lamellenpreis in Relation zu BSH-Sicht-Stangenpreis von 2006 bis zum Juli 2016 © Holzkurier

Neue BSH-Realitäten

Ein Artikel von Gerd Ebner | 17.08.2016 - 08:10
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Deutschland: Lamellenpreis in Relation zu BSH-Sicht-Stangenpreis von 2006 bis zum Juli 2016 © Holzkurier

Immer härtere wirtschaftliche Produktionsbedingungen beklagten in den Vorjahren die mitteleuropäischen Brettschichtholz-Hersteller. Sichtbar machen kann man deren wirtschaftliche Basisvoraussetzungen, wenn man den wichtigsten Rohstoff (die BSH-Lamelle) preislich in Relation zum Fertigprodukt setzt: Die „Goldenen BSH-Zeiten“ hatte man 2006 und 2007, als der Preis für Sicht-Stangen über 460 €/m3 kletterte. 500 €/m3 schienen in Reichweite.
Damals kosteten die Lamellen im Schnitt 174 €/m3. Die Relation Fertigproduktpreis zu Lamellenpreis lag in diesen 24 Monaten bei 2,4.
Im Sommer 2016 erlöst Brettschichtholz bei starkem Mengenabsatz rund 395 €/m3 in Deutschland (Großmengen, frei Abnehmer). Der Lamellenpreis (frisch franko) notiert bei 197 €/m3. Das ergibt eine aktuelle Relation Endprodukt zu Lamelle von 2.
Das für die Hersteller ungünstigste Verhältnis von Rohstoff zu Endprodukt war 2013 mit 1,93 erreicht.
Erfolgreich sind heute jene Unternehmen, die seit 2008 ihre Produktivität weiter steigern konnten. Ein geringerer Personaleinsatz dürfte hier der Hebel sein.
Der Markt ist hart umkämpft. Die Bedarfszuwächse der „Goldenen Zeit“ sind vorbei. Dass sich ein sehr großer deutscher Produzent im Restrukturierungsprozess befindet, unterstreicht diese Aussage.
Mit Italien fehlt in Europa ein Markt, der vor zehn Jahren noch zumindest 350.000 m3/J mehr BSH abnahm als derzeit. Bis auf Japan fehlen außerdem Überseeabsatzmärkte.