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Polytechnik-Geschäftsführer Leo Schirnhofer und Prokurist Lukas Schirnhofer (v. re.) präsentierten die modellbasierte Regelung © Günther Jauk

Modellbasierte Regelung für Biomassefeuerung          

Ein Artikel von Günther Jauk | 03.06.2015 - 15:58
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Polytechnik-Geschäftsführer Leo Schirnhofer und Prokurist Lukas Schirnhofer (v. re.) präsentierten die modellbasierte Regelung © Günther Jauk

Am Polytechnik-Stand, Weissenbach, zeigte man sich mit dem Verlauf der Ligna sowie der Auftragslage zufrieden. „Die Messe ist gut verlaufen. Wir durften viel internationales Publikum begrüßen. Den Wegfall der Russlandmärkte konnten wir mit einigen Projekten in Südamerika und Mitteleuropa gut kompensieren“, informierte Prokurist und Juniorchef Lukas Schirnhofer in Hannover. Das niederösterreichische Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Biomasseverbrennungsanlagen und bedient den Leistungsbereich von 300 kW bis 30 MW. Aktuell realisiert Polytechnik unter anderem eine 28 MW-Anlage mit 2 ORC-Turbinen (5,2 MWel) in Dänemark. „Es wird die größte Anlage des Landes dieser Art“, erzählte Schirnhofer. In Großbritannien errichtet das Unternehmen gerade eine ORC-Anlage mit 2 mal 10 MWth und 3 MWel Leistung für einen Industriebetrieb.

Neu auf der Messe präsentierte Polytechnik eine modellbasierte Regelung für Biomasserostfeuerungen. „Üblicherweise berücksichtigen Regelungen Informationen von fünf Messpunkten. Unsere Entwicklung hingegen bezieht Daten von mehr als 25 Messstellen“, erklärte Schirnhofer. Dadurch wird das Zusammenwirken aller Prozessgrößen bedacht und mithilfe eines mathematischen Modells werden Aktionen vorhergesagt. „Der Anlagenbetrieb wird wesentlich stabiler, das Risiko einer Abschaltung reduziert und eine raschere Reaktion der Regelung auf schnelle Lastwechsel, verglichen mit klassischen Regelungen, erreicht“, führte Schirnhofer aus. Zudem sind eine schnelle Adaption an geänderte Betriebsbedingungen, wie etwa Brennstoffwassergehalt sowie eine Steigerung des Wirkungsgrades durch Optimierung des Restsauerstoffgehaltes, und damit ein emissionsärmerer Betrieb möglich. Die Einsparungen beim Brennstoffverbrauch betragen je nach Anlagentyp bis zu 5 %. Neben zwei kleineren Projekten und einer Testanlage in Österreich wurde das System bereits bei einem Großprojekt in Lettland installiert. Die modellbasierte Regelung kann auch bei bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. „Die Kosten für zusätzliche Messpunkte haben sich in kürzester Zeit amortisiert“, erzählte Schirnhofer.
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Internationales Publikum tummelte sich am Polytechnik-Stand auf der Ligna in Hannover © Polytechnik