An Großinvestitionen denkt aufgrund der Wirtschaftslage kaum jemand. Aber viele Betriebe nutzen die ruhigere Zeit, um ihre Abläufe zu optimieren oder den Maschinenpark zu modernisieren”, das war der Grundtenor bei den Scanner- und Vermessungsherstellern auf der Ligna. Betriebe, die nicht produzieren müssen, haben Zeit, ihre Anlagen abzustellen und auf den neuesten Stand zu bringen. Da Großprojekte immer rarer werden, konzentriert man sich mit überarbeiteten Konzepten auf den Mittelstand.
Low-Cost-Messung
Vor der Ligna hat man das Messsystem auf das Linux-Betriebssystem umgestellt. „Das ermöglicht uns den Einsatz von High-Speed-3D-Kamerasystemen. Zudem wird der Anschluss weiterer Arbeitsplätze vereinfacht und die Betriebssicherheit erhöht”, führte Schuster einige Vorteile der Umstellung an. Bei der eichfähigen Vollholzvermessung JORO-3D-lin kommen die neuen Kameras zum Einsatz. Rundum angeordnete Laser-Kameraeinheiten scannen den Stamm kontinuierlich. Der Messblockzug muss dabei nicht unterbrochen werden. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung werden die erfassten Konturen in Echtzeit (Realtime-Linux) ausgewertet. „Durch die kontinuierliche Erfassung der Oberfläche werden - unabhängig von der Lage des Holzes - Ovalität, Abholzigkeit, Krümmung und Pfeilhöhe oder auch Holzkanten millimetergenau gemessen”, erklärte Schuster.
Um die Rundholzqualitätsbeurteilung zu dokumentieren, wurde die vollautomatische Erfassung des Rundholzes mittels Videosequenzen entwickelt. Das JE-Wood-archiv generiert aus einer Videosequenz Stammfotos und speichert diese mit den Vermessungsdaten in einer Datenbank ab. „Dadurch ist gewährleistet, dass eine optische Dokumentation aller Stämme sichergestellt ist. Das System zeichnet sich durch geringen Speicherbedarf für die einzelnen Datensätze aus und ist zudem in bestehende Anlagen nachrüstbar”, betonte Schuster.
Alles aus einer Hand
Das präsentierte Spretimb-Optimierungspaket überzeugt mit schnittbildbezogener Rundholzsortierung, Schnittbild-, Eindreh- und Besäumeroptimierung. Ein eigens entwickeltes Simulationstool für Sägelinien ist beim schwedischen Sägewerk Bergkvist-Insjön bereits erfolgreich im Einsatz.
Als Ergänzung zeigte man auf der Ligna zwei neue Scannersysteme. Speziell für die Rundholzvermessung im Quertransport entwickelte Sprecher den Sprescan Saw 3D-T. Das System erfasst von jedem Stamm halbkreisförmige Konturen und errechnet daraus ein 3D-Modell. Die Stammabtastung erfolgt durch Laser, die je nach gewünschter Anzahl und Genauigkeit enger oder weiter bzw. auch ober- und unterhalb des Stammes montiert werden können. Um die optimale Stammpositionierung für die nachfolgende Säge zu berechnen, liefert Sprecher auch eine kundenspezifische Optimierungssoftware. Weiters wurde der neue Sprescan Board 2D-L für den Längstransport vorgestellt. Der Scanner misst Dimension, Biegung und Verdrehung von Friesen oder auch von Schnittholz.
Schräge Risserkennung
„Generell müssen wir weniger Überzeugungsarbeit leisten. Mittlerweile wissen die Leute, dass Scanner funktionieren, das beweisen ja die installierten Maschinen. Heute ist vielmehr die Wirtschaftlichkeit der Geräte gefragt. Kleinere Einheiten, flexible Einstellungen und das rasche Umsetzen von Kundenwünschen sind angesagt und genau das sind unsere Stärken”, war Hoffmann überzeugt.
Für Juli ist die Einführung einer Jahrrings-abstands-Messung für liegende und stehend Jahrringe geplant. „Das wird vor allem für hochwertige Sichtanwendungen, wie etwa bei Fensterkantel-herstellern, interessant”, berichtete Anwendungsingenieur Peter Hagenberger am Messestand. Da die Software weiterentwickelt wurde, können diese Neuerungen auch auf bestehenden Anlagen installiert werden. Meist kann man das unkompliziert über die Fernwartung erledigen, hieß es weiter.
Neuer Scanner
Ein neuer Laser-Kontur-Scanner (LKM) erkennt bis zu hundert unterschiedliche Werkstückkonturen und Farbmerkmale. Im Produktionsprozess werden die Werkstücke erkannt, geprüft, ausgeschieden oder zugeordnet. Der Sensor eignet sich etwa zur Qualitätskontrolle und Erkennung unterschiedlicher Fensterprofile.
Einfach integrierbar
Im Sensor wurde ein Mikroprozessor eingebaut, der die Belichtungszeit automatisch an die Reflexionseigenschaften des Messobjektes anpasst. Aufgrund dessen ist die Messung auch bei unterschiedlichen Farben und Oberflächenbeschaffenheit genau und zuverlässig, informierte DI Michael Karlsson, Geschäftsführer von Limab. Die Auswertung der Messung kann direkt im Sensor durchgeführt werden. „Die Messinstrumente sind in einem stabilen Gehäuse verbaut und so gut vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt. Aufgrund der kompakten Bauweise können die Sensoren einfach in die Anlage integriert werden”, erklärte er weiter.
Dichtemessung
Neues Design
Gann Mess- und Regeltechnik, Gerlingen/DE, verpasste seinen Hand-Feuchtemessgeräten ein neues neues ergonomisches Design und nützliche Zusatzfunktionen. Die Hydromette BL-Serie gibt es für die Holzfeuchtemessung in drei verschiedenen Versionen. Bereits die Einsteigerversion, Compact S, wurde mit einer Min-, Max- und Hold-Funktion ausgestattet. Im H40 ist eine siebenstufige Holzsortenkorrektur, die Anzeige der Umgebungs- und Gerätetemperatur, und eine Holztemperaturkompensation installiert. Die jüngsten fünf Messwerte können abgespeichert werden. Das Profigerät HT70 verfügt über zehn Speicherplätze, zudem können fünf kundenspezifische Kennlinien einprogrammiert und ein externer Temperaturfühler angeschlossen werden.Auflegen genügt
Zerstörungsfrei misst man mit dem Holzfeuchte-Messgerät Evolution von Merlin Technologie aus Ried im Innkreis. Die Evolution-Reihe wird in der Version EVO 5 für die Parkettindustrie, EVO 13 für die Möbelindustrie und EVO 25 für den Zuschnittbereich angeboten. Die drei Geräte unterscheiden sich in der Messtiefe - Je nach Anwendung von 5 bis 40 mm - jedoch nicht in Bedienung und Design. Die Holzfeuchtigkeit wird über die Messfeldveränderung ermittelt. Besonderes Augenmerk wurde auf die einfache Bedienbarkeit gelegt, erfährt man am Ligna-Messestand. Vier Knöpfe reichen aus. Die Messgeräte verfügen über eine automatische Kalibrierfunktion, manuelle Hold-Funktion, Speicherverwaltung und Displaybeleuchtung.Neue Chips
Das maxi-Ligno von Lignomat, Mildenau/DE, arbeitet mit extra großem beleuchteten Display auf dem die eingestellte Holzart und Temperatur ständig angezeigt werden. 28 Holzarten und vier Holzgruppen sind frei wählbar. Durch eine neue Chiptechnologie ist praktisch jede Elektrode anschließbar, informierte man auf der Ligna. Die Bedienung sei auch ohne Anleitung einfach, wirbt das Unternehmen.Ein neues Messgerät in der Lignomat-Produktreihe ermöglicht zerstörungsfreies Messen ohne Einschlagelektroden. Combi-Scan verfügt über ein großes Display, das die Holzarten- und Dickeneinstellung anzeigt und beleuchtet ist. Es ist von 7 auf 20 mm Messtiefe umschaltbar und ermöglicht somit zwei Messtiefen in einem Gerät.