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Zwei Versionen: Klaus Schuster, Sara Pawlak und Uschi Schuster (v. li.) zeigten Jörg-Vermessungen für verschiedene Förderbandgeschwindigkeiten © DI Christoph Pfemeter

Mittelstands-Offensive

Ein Artikel von DI Christoph Pfemeter | 08.06.2009 - 18:32
An Großinvestitionen denkt aufgrund der Wirtschaftslage kaum jemand. Aber viele Betriebe nutzen die ruhigere Zeit, um ihre Abläufe zu optimieren oder den Maschinenpark zu modernisieren”, das war der Grundtenor bei den Scanner- und Vermessungsherstellern auf der Ligna. Betriebe, die nicht produzieren müssen, haben Zeit, ihre Anlagen abzustellen und auf den neuesten Stand zu bringen. Da Großprojekte immer rarer werden, konzentriert man sich mit überarbeiteten Konzepten auf den Mittelstand.

Low-Cost-Messung

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Zwei Versionen: Klaus Schuster, Sara Pawlak und Uschi Schuster (v. li.) zeigten Jörg-Vermessungen für verschiedene Förderbandgeschwindigkeiten © DI Christoph Pfemeter

„Um auch bei kleineren Anlagen konkurrenzfähig zu bleiben, bieten wir bei unseren Vermessungen zwei Ausführungen an. Eine für Förderbandgeschwindigkeiten bis 110 m/min und eine bis 240 m/min”, informierte Klaus Schuster Geschäftsführer von Jörg Elektronik, Oberstaufen im Allgäu/DE.

Vor der Ligna hat man das Messsystem auf das Linux-Betriebssystem umgestellt. „Das ermöglicht uns den Einsatz von High-Speed-3D-Kamerasystemen. Zudem wird der Anschluss weiterer Arbeitsplätze vereinfacht und die Betriebssicherheit erhöht”, führte Schuster einige Vorteile der Umstellung an. Bei der eichfähigen Vollholzvermessung JORO-3D-lin kommen die neuen Kameras zum Einsatz. Rundum angeordnete Laser-Kameraeinheiten scannen den Stamm kontinuierlich. Der Messblockzug muss dabei nicht unterbrochen werden. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung werden die erfassten Konturen in Echtzeit (Realtime-Linux) ausgewertet. „Durch die kontinuierliche Erfassung der Oberfläche werden - unabhängig von der Lage des Holzes - Ovalität, Abholzigkeit, Krümmung und Pfeilhöhe oder auch Holzkanten millimetergenau gemessen”, erklärte Schuster.

Um die Rundholzqualitätsbeurteilung zu dokumentieren, wurde die vollautomatische Erfassung des Rundholzes mittels Videosequenzen entwickelt. Das JE-Wood-archiv generiert aus einer Videosequenz Stammfotos und speichert diese mit den Vermessungsdaten in einer Datenbank ab. „Dadurch ist gewährleistet, dass eine optische Dokumentation aller Stämme sichergestellt ist. Das System zeichnet sich durch geringen Speicherbedarf für die einzelnen Datensätze aus und ist zudem in bestehende Anlagen nachrüstbar”, betonte Schuster.

Alles aus einer Hand

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Guter Dinge: Peter Vihaus (li.) und Günter Lerch am Sprecher-Stand © DI Christoph Pfemeter

„Seit Jahrzehnten ist Sprecher Automation Gesamtlieferant von elektrotechnischen und elektronischen Ausrüstungen für die Holzindustrie. Neben der Steuerungstechnik sowie den Sensoren und Scannern für den Produktionsprozess bieten wir zuverlässige Stromversorgungssysteme wie Netzanspeisung, Niederspannungsverteiler, Motorverteiler und Installationstechnik aus einer Hand”, betonte Mag. Alexander Kirschner, Marketingleiter bei Sprecher, Linz, am Ligna-Messe-stand.

Das präsentierte Spretimb-Optimierungspaket überzeugt mit schnittbildbezogener Rundholzsortierung, Schnittbild-, Eindreh- und Besäumeroptimierung. Ein eigens entwickeltes Simulationstool für Sägelinien ist beim schwedischen Sägewerk Bergkvist-Insjön bereits erfolgreich im Einsatz.

Als Ergänzung zeigte man auf der Ligna zwei neue Scannersysteme. Speziell für die Rundholzvermessung im Quertransport entwickelte Sprecher den Sprescan Saw 3D-T. Das System erfasst von jedem Stamm halbkreisförmige Konturen und errechnet daraus ein 3D-Modell. Die Stammabtastung erfolgt durch Laser, die je nach gewünschter Anzahl und Genauigkeit enger oder weiter bzw. auch ober- und unterhalb des Stammes montiert werden können. Um die optimale Stammpositionierung für die nachfolgende Säge zu berechnen, liefert Sprecher auch eine kundenspezifische Optimierungssoftware. Weiters wurde der neue Sprescan Board 2D-L für den Längstransport vorgestellt. Der Scanner misst Dimension, Biegung und Verdrehung von Friesen oder auch von Schnittholz.

Schräge Risserkennung

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Neue Software für bewährtes Gerät – Peter Hagenberger und Stefan Nielson (re.) am Ligna-Stand © DI Christoph Pfemeter

Bei WoodEye, Linköping/SE, hat man die schräge Risserkennung und die Fehlerkennung im Thermoholz weiterentwickelt. Zudem hat man die Oberfläche der Optimierung verbessert. „Durch den neuen logischen und übersichtlichen Aufbau kann das Personal schneller eingeschult werden und die Bedienung intuitiver erfolgen”, freute sich Rolf Hoffmann, Geschäftsführer von WoodEye-Deutschland.

„Generell müssen wir weniger Überzeugungsarbeit leisten. Mittlerweile wissen die Leute, dass Scanner funktionieren, das beweisen ja die installierten Maschinen. Heute ist vielmehr die Wirtschaftlichkeit der Geräte gefragt. Kleinere Einheiten, flexible Einstellungen und das rasche Umsetzen von Kundenwünschen sind angesagt und genau das sind unsere Stärken”, war Hoffmann überzeugt.

Für Juli ist die Einführung einer Jahrrings-abstands-Messung für liegende und stehend Jahrringe geplant. „Das wird vor allem für hochwertige Sichtanwendungen, wie etwa bei Fensterkantel-herstellern, interessant”, berichtete Anwendungsingenieur Peter Hagenberger am Messestand. Da die Software weiterentwickelt wurde, können diese Neuerungen auch auf bestehenden Anlagen installiert werden. Meist kann man das unkompliziert über die Fernwartung erledigen, hieß es weiter.

Neuer Scanner

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Zwei Mess-balken ergeben bei Sitronic einen Scanner – Johann Peter Wörgerbauer Informierte auf der Ligna über die Vorteile der neuen Maschine © DI Christoph Pfemeter

Am Gemeinschaftsmessestand von Sitronic, Steyregg, und Elektronik und Steuerung, Münster/DE, wurde ein neuer Querlauf-Scanner von h-sensortechnik, Mauthausen, präsentiert. Der Flashgrade F-1000 wird in Verbindung mit dem Waldkanten Scannermodul W-1000 installiert. Entstanden ist das neue System mithilfe des Forschungförderungsfonds, informierte man am Stand. „Im Unterschied zu herkömmlichen Scannersystemen verwenden wir keine Zeilen sondern eigens entwickelte Flächenkameras. Jedes Brett wird fotografiert. Die erforderliche Beleuchtung bewerkstelligen Power-LEDs, die nicht ständig leuchten sondern blitzen. Die LEDs haben eine Betriebsdauer von 40.000 Stunden und sind bei jeder Fotografie nur Mykrosekunden im Einsatz. Daher ist deren Nutzungsdauer praktisch unendlich”, schwärmte Johann Peter Wögerbauer von h-Sensortechnik. Auf jeder Kamera können ein bis vier 600 MHZ DSPs (digitale Signal-Prozessoren) aufgesetzt werden. Das garantiert die Erweiterbarkeit des Systems. Die Berechnung der Fehlstellen erfolgt direkt in den DSPs, die die Art des Fehlers und seine Lage und Größe weitergeben. So können die Datenmengen auf ein Minimum reduziert werden. Der Scanner ist modular aufgebaut. Standardbreite eines Moduls, das zwei Kameras und Power LEDs enthält, ist 1 m. Bei der maximalen Brettlänge von 8 m werden acht Module nebeneinandergeschaltet. Das Gerät erkennt neben der Dimension, Äste, Risse, Rinde und Farbunterschiede. Der im Scannersystem enthaltene Waldkantenscanner W-1000 kann auch als eigenständiges Gerät installiert werden. „Fremdlichtresistenz, einfache Montage in bestehende Anlagen und einfacher Anschluss an bestehende Optimierprogramme sind nur einige Vorteile. Die Messung liefert die Brettdicke, -Breite, Groblänge und die Walkanten-Koordinaten”, schilderte Klaus Sommer, Geschäftsführer von Elektronik und Steuerung.

Ein neuer Laser-Kontur-Scanner (LKM) erkennt bis zu hundert unterschiedliche Werkstückkonturen und Farbmerkmale. Im Produktionsprozess werden die Werkstücke erkannt, geprüft, ausgeschieden oder zugeordnet. Der Sensor eignet sich etwa zur Qualitätskontrolle und Erkennung unterschiedlicher Fensterprofile.

Einfach integrierbar

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Handlich und robust – DI Michael Karlsson präsentiert den neuen Limab-Laser-Sensor ProfiCura © DI Christoph Pfemeter

Für den Einsatz in schweren industriellen Umgebungen präsentierte man am Stand von Limab, Puchheim/DE, den Lasersensor ProfiCura. Der robuste Sensor besteht aus einem Laser und einer Kamera und kann im Längsdurchlauf Bretter bis zu 300 mm Breite erfassen.

Im Sensor wurde ein Mikroprozessor eingebaut, der die Belichtungszeit automatisch an die Reflexionseigenschaften des Messobjektes anpasst. Aufgrund dessen ist die Messung auch bei unterschiedlichen Farben und Oberflächenbeschaffenheit genau und zuverlässig, informierte DI Michael Karlsson, Geschäftsführer von Limab. Die Auswertung der Messung kann direkt im Sensor durchgeführt werden. „Die Messinstrumente sind in einem stabilen Gehäuse verbaut und so gut vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt. Aufgrund der kompakten Bauweise können die Sensoren einfach in die Anlage integriert werden”, erklärte er weiter.

Dichtemessung

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Rohdichtebestimmung mit dem Dynalyse Densigrader, dem kleinen Bruder des Percigraders zur Festigkeitssortierung, war Ligna-Thema von Daniel L Sandin © DI Christoph Pfemeter

Bereits auf der Ligna 2007 präsentierte Dynalyse AB die nach EN 14081 zugelassene Festigkeitssortierung Precigrader. In dem Gerät war eine Dichtemessung integriert, die es jetzt als Densigrader auch als eigenständiges Gerät gibt. „Es sind immer wieder Kunden auf uns zugekommen, die eine zuverlässige Dichte- und Gewichtsbestimmung aber keine Festigkeitssortierung wollten. Darauf haben wir mit dem Densigrader reagiert. Er eignet sich zur Trocknungsoptimierung oder für Produkte bei der die Dichte im Fokus steht, etwa bei der Fensterkantelproduktion”, stellte Daniel L Sandin, Marketing-Leiter bei Dynalyse die Entstehungsgeschichte des Gerätes dar. Hohe Messgeschwindigkeiten ermöglichen im Querdurchlauf 200 Bretter pro Minute.

Neues Design

Gann Mess- und Regeltechnik, Gerlingen/DE, verpasste seinen Hand-Feuchtemessgeräten ein neues neues ergonomisches Design und nützliche Zusatzfunktionen. Die Hydromette BL-Serie gibt es für die Holzfeuchtemessung in drei verschiedenen Versionen. Bereits die Einsteigerversion, Compact S, wurde mit einer Min-, Max- und Hold-Funktion ausgestattet. Im H40 ist eine siebenstufige Holzsortenkorrektur, die Anzeige der Umgebungs- und Gerätetemperatur, und eine Holztemperaturkompensation installiert. Die jüngsten fünf Messwerte können abgespeichert werden. Das Profigerät HT70 verfügt über zehn Speicherplätze, zudem können fünf kundenspezifische Kennlinien einprogrammiert und ein externer Temperaturfühler angeschlossen werden.

Auflegen genügt

Zerstörungsfrei misst man mit dem Holzfeuchte-Messgerät Evolution von Merlin Technologie aus Ried im Innkreis. Die Evolution-Reihe wird in der Version EVO 5 für die Parkettindustrie, EVO 13 für die Möbelindustrie und EVO 25 für den Zuschnittbereich angeboten. Die drei Geräte unterscheiden sich in der Messtiefe - Je nach Anwendung von 5 bis 40 mm - jedoch nicht in Bedienung und Design. Die Holzfeuchtigkeit wird über die Messfeldveränderung ermittelt. Besonderes Augenmerk wurde auf die einfache Bedienbarkeit gelegt, erfährt man am Ligna-Messestand. Vier Knöpfe reichen aus. Die Messgeräte verfügen über eine automatische Kalibrierfunktion, manuelle Hold-Funktion, Speicherverwaltung und Displaybeleuchtung.

Neue Chips

Das maxi-Ligno von Lignomat, Mildenau/DE, arbeitet mit extra großem beleuchteten Display auf dem die eingestellte Holzart und Temperatur ständig angezeigt werden. 28 Holzarten und vier Holzgruppen sind frei wählbar. Durch eine neue Chiptechnologie ist praktisch jede Elektrode anschließbar, informierte man auf der Ligna. Die Bedienung sei auch ohne Anleitung einfach, wirbt das Unternehmen.

Ein neues Messgerät in der Lignomat-Produktreihe ermöglicht zerstörungsfreies Messen ohne Einschlagelektroden. Combi-Scan verfügt über ein großes Display, das die Holzarten- und Dickeneinstellung anzeigt und beleuchtet ist. Es ist von 7 auf 20 mm Messtiefe umschaltbar und ermöglicht somit zwei Messtiefen in einem Gerät.