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Solar-Luftkollektoren erwärmen die Luft um einige Grad. Sie runden das Energiekonzept der Gemeinde Wartberg an der Krems ab © Cona

Mit der Kraft der Sonne

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 17.02.2016 - 14:08
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Solar-Luftkollektoren erwärmen die Luft um einige Grad. Sie runden das Energiekonzept der Gemeinde Wartberg an der Krems ab © Cona

2004 entschieden sich Johann Hubmer und Josef Meiseleder aus Wartberg an der Krems dazu, ihre Hackschnitzel vor der Verbrennung zu trocknen. Vorher verursachte der hohe Wassergehalt des Brennmaterials viele Störungen. Man entschied sich für einen Schrägbodentrockner von Cona aus Ried im Traunkreis. Mit einem 32 m² Solarkollektor werden 400 srm/J Hackschnitzel von über 50 % Wassergehalt auf rund 15% getrocknet.

System mit Flach- und Schrägboden

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Gerhard Schnellnberger und Achim Astecker (v. re.) vor einem Flachbodentrockner. Das Material wird rund 1,5?m hoch aufgeschüttet © Lorenz Pfungen

Die Trockner sind mit Flach- oder Schrägboden erhältlich. In beiden Fällen schüttet man das Trocknungsgut rund 1,5 m hoch am Boden auf. Dadurch wird gewährleistet, dass ein energiesparender Ventilator Luft durch das Schüttgut blasen kann und somit die Hackschnitzel getrocknet werden.
Durch einen im Dach montierten Solar-Luftkollektor wird Luft angesaugt und um einige Grad erwärmt. Durch die Erhöhung der Temperatur kann die Luft zusätzlich Feuchtigkeit aufnehmen. „Unsere Kollektoren sind geprüft, besonders effizient und ISO-zertifiziert. Da ernorme Mengen Wasser bewegt werden, ist eine Seite des Trockners offen ausgeführt. Die Haupttrockenzeit ist abhängig von der Witterung und liegt zwischen April und Ende Oktober“, erklärt Achim Astecker von Cona. Weitere Vorteile sind für ihn die Energiesparsamkeit und die damit verbundene Effizienz der Anlage sowie der geringe Manipulationsaufwand während der Trocknung. Neben Hackschnitzeln setzt man die Trockner auch für Heu und Getreide ein.

Energiekonzept der Gemeinde

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Die Kunden sind mit dem Ergebnis zufrieden: Bürgermeister Franz Karlhuber, Harald Füsslberger, Betreiber des Mikroheizwerks, Ernst Füsslberger, Johann Hubmer, der die erste Anlage erhielt, und Achim Astecker von Cona (v. re.) © Lorenz Pfungen

Dies funktionierte so gut, dass im Laufe der Zeit weitere Anlagen im Ort folgten. Als die Gemeinde Wartberg 2011 ein Biomasseheizwerk errichtete, wurde ebenso ein Hackschnitzeltrockner von Cona angeschafft. Dieses Heizwerk ist Teil des Energiekonzeptes. „Wir haben das Ziel, in 30 Jahren energieautark zu sein“, erklärt Franz Karlhuber, Bürgermeister der Gemeinde Wartberg an der Krems. Das Heizwerk versorgt unter anderem das Schulzentrum, das Gemeindeamt, den Kindergarten, die Musikschule, die Feuerwehr sowie das Pfarrheim. Im Rahmen dieses Konzeptes stattete man die öffentlichen Gebäude mit PV-Anlagen aus und tauschte die Straßenbeleuchtung gegen LED, ist man in Wartberg stolz. Im 3000-Einwohner-Ort sind rund 352 m² Solar-Luftkollektoren installiert, die 6800 srm/J Hackschnitzel trocknen.
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Achim Astecker steuert mit wenigen Handgriffen die Trocknung © Lorenz Pfungen