Mengenabsatz passt, Preise nicht

Mit 104,7 % lag der Absatzindikator im August faktisch unverändert gegenüber dem Juliwert (104,9 %). Der Wert notiert allerdings um 3 % unter jenem vom August des Vorjahres. Einem Sortiment, das mit 6 % unter dem Vorjahreswert markant im Preis nachgab, ist dieses Sonderheft thematisch gewidmet: den Pellets. Der warme Winter und der tiefe Ölpreis sind schuld.

Trotz guten Absatzes kein höherer Preis

Ganz so einfach ist die Erklärung der anhaltenden Preisschwäche bei anderen Holzprodukten nicht. Bei Nadelschnittholz muss festgehalten werden, dass die minimalen Preisanhebungen im II. Quartal mittlerweile fast völlig verpufft sind. „Der Mengenabsatz ist erfreulich. Wir bekommen aber die Preise einfach nicht in die Höhe“, heißt es aus der Großindustrie. Hier lagen die Absatzmengen im Sommer teilweise um 20 % und mehr über dem Vorjahr.

Rundholzangebot entscheidet alles

Wie es im Herbst weitergeht, wird nicht zuletzt vom Rundholzangebot abhängen. Kernfrage: Wie viel Frischholz kommt neben dem Schadholz? Eine Verknappung könnte die Preise für höherwertige Produkte steigen lassen - und in weiterer Folge eine Marktzweiteilung herbeiführen:

da massenhaft NSi-Lamellendort teurere Si-Lamellen

Weitere Preisabsenkungen bei Qualitätsware scheinen heuer ausgeschlossen. Bei KVH-Rohware läuft gerade ein Versuch, die Preise anzuheben. Doch das ist Zukunftsmusik. Die Augustrealität: BSH-Lamellen kosteten im August frisch franko laut Holzkurier-Erhebung rund 192 €/m3 (±2 €/m3). Faktisch seit September 2013 gibt dieses Sortiment im Preis nach. Den Sägern fehlen laut internen Kalkulationen „trotz Rundholzpreis-Absenkung 5 €/m3 bei den Lamellen“.
Stärkerer Druck soll sich aufgrund des gesteigerten Einschnitts schon im August bei der Anfallware aufgebaut haben. Bei 17 mm-Seitenware ist das Preisbild unverändert im Vergleich zum Juli: 133,7 bis 143,3 €/m3 frei Grenze (Großmengen). Bereits im August waren alle Dimensionen prompt verfügbar. Hält diese Situation im September, könnte sich der Preisdruck verstärken.

Jetzt bräuchte man Levanteabsatz

Kein Entlastungsventil für den Schadholzanfall ist China. Dort ist die Abnahme eher rückläufig. In der Levante bringen die Big Player ihre Absätze zwar unter, der Handel mit Ware aus anderen Sägewerken dürfte aber geringer werden. Der Algerienimport ist stark rückläufig (s. Levantereport) – zumindest für österreichische (–50% befürchtet) und deutsche Anbieter (63.000 m3 oder –43 % im 1. Halbjahr). Schwedische Lieferanten sind erfolgreicher: +13 %.
Am deutschen BSH-Markt war im August noch Ferienstimmung. Die Nachfrage war gering, die Preise gaben um gut 3 €/m3 auf 385 bis 399 €/m3 bei der Massenware nach. Entsprechend des bisher eher ungewöhnlich geringen Bedarfs, könnte im Herbst ein gewisser Nachholbedarf eintreten.
In Italien macht der Holzkurier einen etwas besseren Preis als noch im Juli fest. Die Augustpreisspanne lag bei 380 bis 388 €/m3 (+2 €/m3) frei Norditalien (Großmenge).