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Herbert Jöbstl © Stora Enso

Mehr österreichisches Nadelschnittholz

Ein Artikel von Gerd Ebner | 03.06.2016 - 08:17
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Herbert Jöbstl © Stora Enso

2014 rutschte die Schnittholzproduktion in Österreich auf den tiefsten Wert seit 2000: 8,327 Mio. m3. „Aus diesem Tief haben wir uns 2015 wieder hinausbewegt“, freut sich Herbert Jöbstl, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie. „Mit 8,681 Mio. m3 konnten wir den Output im Vorjahr um 4% steigern, um 2% stieg der Produktionswert auf 1,6 Mrd. €. Unser kleines Land ist damit die Nummer 7 im internationalen Produktionsvergleich und sogar die Nummer 6 im Export.“

Rundholzpreis passt zum Schnittholzpreis
Noch mehr als dieser leichte Produktionsanstieg freut Jöbstl aber, dass sich die Relation von Rundholz- zu Schnittholzpreis 2015 wieder deutlich annähert. „Das Missverhältnis bestand seit 2010. Es hat uns international viele Marktanteile gekostet, denn wir hatten den höchsten Rundholzpreis und gleichzeitig war das Angebot immer sehr knapp.“ Für Jöbstl ist es „klar, dass wir immer ein Hochpreisland sein werden. Der Preis muss aber ausbalanciert sein, damit wir keine Marktanteile verlieren."
Die ersten fünf Monate stimmen Jöbstl zuversichtlich, dass man die Produktion weiter leicht steigern wird können – 8,9 Mio. m3 lautet die Vorhersage. „Ein weiteres Wachstum ist mittelfristig möglich“, sagt Jöbstl voraus. „Wir produzierten auch schon 11,3 Mio. m3. In diese Höhen müssen wir nicht mehr kommen. Viele Unternehmen stärken eher ihre Weiterverarbeitung als den reinen Einschnitt zu erhöhen.“
Bei der Rundholzversorgung verwies Jöbstl auf die kalamitätsbedingten Mehrimporte aus Deutschland und Slowenien. Im Fokus steht aber „das österreichische Holz“. Das nahe Holz wäre immer das günstigste – insbesondere bei steigenden Logistikkosten.

17 Mio. Efm 2015, 22 Mio. Efm/J als Ziel
In Österreich erkennt der Stora Enso-Manager ein breites Commitment zur Holzmobilisierung. „22 Mio. Efm/J sind das FHP-Ziel.“ Im Vorjahr wurden in Österreich 17,5 Mio. fm geerntet. Das Rundholzpotenzial liegt im Kleinwald – die hoffernen Waldbesitzer sollen zur Ernte animiert werden.
Beim Nadelschnittholz-Export hatte Italien im Vorjahr „nur noch 47% Marktanteil“ (Jöbstl). „Statt einer von mir erwarteten Steigerung, gab es in Italien leider erneut ein leichtes Minus. Aber die Talsohle sollte jetzt endgültig erreicht sein. Es geht nun schrittweise nach oben.“
Die Levante wäre weiterhin ein schwieriger Markt. „Aber die Bevölkerung wächst rasant, es wird Holz benötigt. Nach einer politischen Normalisierung wird der Bedarf dort stark wachsen.“