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Großes Interesse herrschte am Weinig-Stand - die Neuheiten wurden positiv aufgenommen © DI (FH) Martina Nöstler

Mehr massiv, mehr Leistung

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 02.06.2009 - 00:07
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Großes Interesse herrschte am Weinig-Stand – die Neuheiten wurden positiv aufgenommen © DI (FH) Martina Nöstler

Anlässlich einer Pressekonferenz von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, auf der Ligna in Hannover präsentierte Vorstandsvorsitzender Walter Fahrenschon die Unternehmenszahlen. Die gesamte Gruppe musste von Jänner bis März einen Rückgang der Auftragseingänge von 53 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen. Dennoch lag Weinig damit über dem Branchendurchschnitt vom Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) mit –64 %. Im Inland (Deutschland und Österreich) wurde aber trotz der schlechten Konjunktur ein Plus von 6 % erreicht. Der Umsatz 2008 lag bei 340 Mio. € (2007: 411 Mio. €). Trotz der hohen Rückgänge will Weinig sich als starker Partner für die Massivholzindustrie zeigen. „Wir sind der passende Anbieter für alle Anforderungen“, war Fahrenschon überzeugt. Aufgrund der Finanzkrise und die dadurch entstandene, massive Investitionszurückhaltung der Kunden wird besonders für das III. Quartal eine Insolvenzwelle bei den Maschinenbauern befürchtet.

100 % massiv

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Neuvorstellung des Powermat 2500: Die Maschine ist das Nachfolgermodell der H22B © DI (FH) Martina Nöstler

Mit der heurigen Ligna hat die Gruppe ihren Markenauftritt auf „Weinig“ umgestellt. Die Komplettierung der Produktpalette sei weitgehend abgeschlossen. „Wir bieten sowohl Standardmaschinen als auch Lösungen für kundenspezifische Projekte“, bekräftigte Fahrenschon. In sämtlichen Sparten zeigte Weinig auf der Ligna Weiterentwicklungen – von der Hobelmaschine bis zur Presse.
So wurde zum Beispiel der Powermat 2500 (zuvor H22B) neu aufgelegt und auf eine modulare Bauweise ausgerichtet. Vorschubgeschwindigkeiten zwischen 20 und 200 m/min können mit dem Powermat 2500 gefahren werden. Die Anlage ist vollständig ummantelt und die Kabine begehbar. Außerdem ist die Maschine jetzt mit der PowerLock-Technik für einfaches und schnelles Rüsten erhältlich. Hilfreich für den Werkzeugwechsel sei die integrierte Hebevorrichtung. Schwenkbare Druckrollen verbessern die Zugänglichkeit. Die Vorschubwalzen gegenüber der linken Vertikalspindel können automatisch positioniert werden. Die Maschine wird sowohl in Hobel- und Sägewerken als auch in der weiterverarbeitenden Indus-trie wie bei Verpackungs- und Palettenherstellern oder in der Leisten- und Profilholzproduktion Verwendung finden, hieß es bei Weinig. Jeder Powermat 2500 wird speziell für die individuellen Bedürfnisse der Kunden zusammengestellt.

Stündliche Vorführungen

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Kappen mit zwei Sägen: OptiCut 550 Evolution sorgt für noch mehr Leistung © DI (FH) Martina Nöstler

Ein weiterer Höhepunkt am Weinig-Stand waren die stündlichen Vorführungen einer Kappanlage – vom automatischen Entstapeln bis zur fertig gekappten und gestapelten Fixlänge. Mit einem Roboter von Fischertec werden bis zu acht Lagen pro Minute automatisch entstapelt. Der Servo Feeder SF 100 transportiert die bis zu 5 m langen Stücke Stoß an Stoß und vibrationsfrei in die Vorhobelmaschine Hydromat 2000 VH. „Mit zwei Spindeln ausgestattet eignet sich die Maschine für die vierseitige Hobelung von Hart- und Weichholz“, erklärte Jens Frackenpohl, Produktmanager Holzoptimierung bei Weinig. Der Hydromat 2000 VH führt eine minimale Spanabnahme durch, damit das Holz mit einer sauberen Oberfläche in den nachfolgenden Scanner gelangt.
Der Combiscan ist eine Neuentwicklung bei Weinig: Die Kameratechnik wurde kompakter ausgeführt. Die Anlage ist mit LED-Technologie und einem gekühlten System ausgestattet. Die Kameras sind in alle Richtungen verfahrbar. Außerdem wird der Combiscan mit einer neuen Software im „Weinig-Outfit“ gesteuert. Der Combiscan ist in der Lage, bis zu vier Kappsägen zu bedienen. Auf der Ligna zeigte Weinig die Anlage mit einer Opti-Cut 550 Evolution sowie einer OptiCut 450 FJ+.
Die OptiCut 550 Evolution ist die bisher schnellste Kappsäge aus dem Hause Weinig. Sie verfügt über oben und unten liegende, angetriebene Vorschubwalzen. „Dadurch erreichen wir 160 % der Beschleunigung der OptiCut 450 Quantum und insgesamt so um etwa 15 % mehr Leistung“, berichtete Frackenpohl stolz.
Die Hochleistungskappsäge ist mit zwei Sägeblättern ausgestattet, wobei das zweite ausschließlich den letzten Schnitt an der Ware für einen sauberen Abschnitt durchführt. Der Sägehub ist variabel für verschiedene Querschnitte und damit eine höhere Leistung einstellbar. „Eine Einmaligkeit in der Kapptechnik“, betonte Frackenpohl. Die bewährte Abfallentsorgung mittels patentiertem automatischen Schacht ist noch schneller geworden und erhöht die Leistung inbesondere beim Fehlerkappen erheblich, hieß es. Die OptiCut 450 FJ+ wurde speziell für die Keilzinken-Anwendung entwickelt. „Die Kappsäge kann auch sehr kurze Längen bis 100 mm sauber vom Restholz trennen“, berichtete der Produktmanager.
Nach den Kappsägen gelangen die Gutteile über zwei Linien parallel zur Stapelmaschine OptiCut Stacker. Die Leistung liegt bei bis zu 140 Stück pro Minute. Verschiedene Stapelmuster wie Fischgrät oder Versatz sind möglich.
„Während der Ligna fahren wir bei den Vorführungen 30 m3 Holz über die Kappanlage“, erzählte Frackenpohl.

Kürzere Durchlaufzeiten

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ProfiPress C 2200 HF: Durch die Hochfrequenztechnik werden kurze Durchlaufzeiten und eine erhöhte Flexibilität gewährleistet © DI (FH) Martina Nöstler

Eine weitere Neuheit bei Weinig ist etwa die Durchlaufpresse ProfiPress C 2200 HF. Die Hochfrequenzaushärtung gewährleistet, dass wesentlich kürzere Durchlaufzeiten erzielt werden als bei Pressen, die Heißwasser oder Heißöl verwenden. Die Schichtleistung der ProfiPress C 220 HF wird mit 500 bis 3000 m2 angegeben. Eine intelligente Leistungsregelung des Generators sorge für immer gleichen Energieeintrag. Durch hydraulische Druckstempel im Pressrahmen wird der vertikale Versatz minimiert.