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Unternehmenszentralen der Top 20 Nadelschnittholzproduzenten © Holzkurier

Mehr Nadelschnittholz  für 2016 geplant

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 20.04.2016 - 14:59
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Unternehmenszentralen der Top 20 Nadelschnittholzproduzenten © Holzkurier

Der mit Abstand größte europäische Hersteller ist Stora Enso. Der Konzern aus Helsinki produzierte 2015 4,6 Mio. m3. Gegenüber der jüngsten Umfrage des Holzkurier veränderte sich die Menge kaum. Zwischenzeitlich schwankte der Output zwischen 4,8 Mio. m3 (2014) und 4,4 Mio. m3. 2005 schätzte der Holzkurier die Produktion anhand der vorhandenen Kapazitäten auf 6,8 Mio. m3, was den bisherigen Höchststand für Stora Enso markierte.

Drei mit 2 Mio. m³-Produktion

Auf den Plätzen 2, 3 und 4 folgen Ilim Timber, die Moelven Group und Södra Timber, die alle mehr als 2 Mio. m³/J produzierten. Die Unternehmen sind dabei unterschiedlich aufgestellt.

2015 betrieb Ilim Timber drei Sägestandorte, zwei in Deutschland und einen in Russland, an denen im Durchschnitt 707.000 m³ Nadelschnittholz erzeugt wurden. 2013 und 2014 waren es 1,87 Mio. m³ beziehungsweise 2,04 Mio. m³, ohne die im Februar 2014 verkauften US-Sägewerke im US-Bundesstaat Georgia. Den Zuschlag erhielt Interfor, Vancouver/CA, für damals rund 180 Mio. US-$ (132 Mio. €). Neben 130 Mio. US-$ in Cash (96 Mio. €) erhielt Ilim Timber ein 5,5 %-Aktienpaket. Im laufenden Jahr rechnet der Holzkurier mit einer gleichbleibenden Produktion.

Die Moelven Group betrieb mit 19 Sägewerken bis Ende 2015 die meisten Standorte. Das Unternehmen verkaufte am Jahresende das schwedische Werk Nössemark an Vida Timber. Der Standort hatte eine Produktionskapazität von 95.000 m³/J. Trotz des Verlustes plant man 2016 eine Produktionserhöhung um 1,9 % auf 2,14 Mio. m³. Seit 2010 entwickelte man sich von 1,89 Mio. m³ auf über 2 Mio. m³, nachdem man schon 2007 und 2008 2,1 Mio. m³ hergestellt hatte.

Auch Södra Timber knackte die Zwei-Millionen-Marke. 2016 plant man sogar, 2,15 Mio. m3 Nadelschnittholz herzustellen. Von 2004 bis 2010 stieg die Menge von 1,4 Mio. m3 auf 1,7 Mio. m3 an, ehe sie 2011 wieder auf das 2004er-Niveau fiel. Seit damals steigt die Produktion. Einen rasanten Anstieg verzeichnete man zwischen 2013 und 2014, als die Menge um fast ein Viertel auf 1,9 Mio. m3 stieg. Anfang 2016 verkaufte man das Nadelholzsägewerk Hauerseter, Romerike/NO, an den norwegischen Holzverarbeiter RingAlmTre. Zudem wurde das Laubholzsägewerk Traryd geschlossen. Im Zuge des Erwerbs von Crown Timber Ende März übernahm Södra Timber auch das Sägewerk Havesa in Hamina/FI, womit man auch 2016 neun Nadelschnittholzsägewerke betreibt.

Schweighofer 2016 neue Nummer 2?

Sechs Unternehmen produzierten zwischen 1,5 und 2 Mio. m³ Nadelschnittholz. Dies waren SCA Timber (1,99 Mio. m³; gegenüber 2014: –0,9 %), Pfeifer Holz (1,9 Mio. m³; +5,6 %), Mayr-Melnhof Holz (1,9 Mio. m³; +5,6 %), die Holzindustrie Schweighofer (1,8 Mio. m³; +5,9 %), Metsä Wood (1,66 Mio. m³; –5,1 %) und die Setra Group (1,65 Mio. m³; –3,2%). Die größte Steigerung dieser Unternehmen plant 2016 die Holzindustrie Schweighofer. Nimmt die Produktion von Nadelschnittholz tatsächlich um 28 % auf 2,3 Mio. m³ zu, würde man innerhalb eines Jahres den Aufstieg zum zweitgrößten Produzenten Europas schaffen. Für die Steigerung sind die Werke in Reci/RO und Kodersdorf verantwortlich. Das rumänische Werk ging vergangenen Sommer in Betrieb, Kodersdorf erwarb man Ende Oktober von der Klausner-Gruppe. Bremsen könnte diesen Aufstieg die erschwerte Holzernte-Situation in Rumänien. Der Romsilva-Einschlag war zu Jahresbeginn fast völlig zum Erliegen gekommen. Beständige Diskussionen über die Quellen der Rundholzbezüge erschweren ebenfalls den Einkauf.

UPM senkt Produktion um ein Drittel

Auf dem elften Platz liegen UPM Timber, Tampere/FI, und Vida Timber, Alvesta/SE, die jeweils 1,4 Mio. m³ produzierten. Dabei ging die Menge bei UPM bis 2015 kontinuierlich von über 2,2 Mio. m³ (2008) um mehr als ein Drittel zurück. Auch Vida Timber erreichte 2008 seinen Höchstwert (1,5 Mio. m³). Diese Menge sank bis 2010 auf 1 Mio. m³ und stieg bis 2015 wieder auf 1,4 Mio. m³. Im laufenden Jahr rechnet man in Alvesta mit einer Zunahme auf 1,48 Mio. m³. Der neu erworbene Standort Nössemark wird laut Unternehmensangaben mit 150.000 m³ zu Buche schlagen. Bezugnehmend auf die UPM-Jahresberichte, erwartet die Redaktion 2016 eine gleichbleibende Menge.

Die Rettenmeier Holzindustrie übernahm ebenfalls einen Standort. Am 12. April verkündete das Unternehmen die Übernahme des Ikea-Sägewerks in Incukalns/LV. Damit steigt der Einschnitt der Gruppe auf rund 2,8 Mio. fm. 2015 produzierte der Hersteller 1,3 Mio. m³, 2016 rechnet man mit einer Steigerung um 7,7 % auf 1,4 Mio. m³.

Eine konstante Entwicklung zeigt Versowood, das Mitte der 2000er-Jahr 870.000 m³ produzierte und vergangenes Jahr 1,3 Mio. m³ (+50 %). Eine ähnliche Entwicklung zeigt BSW Timber aus Earston (2007: 720.000 m³; 2015: 1,15 Mio. m³). 2014 erwarb man das Sägewerk R.F. Giddings aus Sou- thampton und hält nun bei acht Standorten.

Binderholz plant 1,6 Mio. m³

Mit der Übernahme der beiden ehemaligen finnischen Vapo-Werke in Nurmes und Lieksa Anfang des Jahres plant Binderholz, 2016 an vier Standorten 1,6 Mio. m³ Nadelschnittholz herzustellen. Ebenfalls mit vier Standorten produziert die Luxemburger Fruytier Group, welche die Menge 2016 um 14 % auf 1,25 Mio. m³ steigern möchte. Anhand der Einschnittmeldungen wurden die Produktionswerte für Klenk Holz (nur Wert 2015), die Klausner Holzindustrie und die Ziegler Holzindustrie errechnet. 2016 plant Klenk Holz, 1,25 Mio. m³ herzustellen. Bei Klausner und Ziegler berechnete der Holzkurier 910.000 m³ beziehungsweise 850.000 m³. Das vergangene Jahr war bei Klausner vor allem von dem Verkauf des Werkes Kodersdorf an Schweighofer und dem Abbau von 145 Stellen sowie der Einführung des Zweischichtbetriebes in Friesau geprägt.

Neues Werk in Tschechien?

Anfang Januar berichtete der Holzkurier über ein geplantes Sägewerk der Holzindustrie Maresch in Steti/CZ (s. Holzkurier Heft 2, S. 5). Falls das Werk einen Ausstoß von rund 500.000 m³ haben würde, würde man inklusive des Standorts Retz nach jetzigem Stand zu den 20 größten Sägeindustrien gehören.
Europas Top 20 Nadelschnittholz-Produzenten 2015/Plan 2016
Rang 2015UnternehmenLand4Standorte2016Output je Standort201020112012201320142015Plan 2016Diff. i. % 2015/2016
1Stora Enso1FI18256 5.057 4.920 4.592 4.800 4.400 4.600 4.600 0,0
2Ilim Timber*RU3707 n. v. 2.030 2.158 1.870 2.040 2.120 2.120 0,0
3Moelven GroupNO19110 1.817 1.893 1.955 1.936 2.035 2.098 2.137 1,9
4Södra TimberSE9222 1.700 1.400 1.400 1.550 1.900 2.000 2.150 7,5
5SCA TimberSE5397 2.100 1.800 2.000 1.980 2.005 1.986 2.055 3,5
6Pfeifer HolzAT5380 1.700 1.850 1.750 1.760 1.800 1.900 1.950 2,6
6Mayr-Melnhof HolzAT3633 2.100 2.000 2.000 1.750 1.800 1.900 1.800 -5,3
8Holzindustrie SchweighoferAT4450 1.400 1.500 1.600 1.700 1.700 1.800 2.300 27,8
9Metsä WoodFI7237 1.500 1.550 1.610 1.770 1.750 1.660 1.800 8,4
10Setra Group2*SE9183 1.562 1.600 1.600 1.650 1.700 1.646 1.646 0,0
11UPM Timber2*FI4350 1.729 1.800 1.300 1.600 1.300 1.400 1.400 0,0
11Vida TimberSE7200 1.000 1.200 1.250 1.205 1.320 1.400 1.475 5,4
13Rettenmeier Holzindustrie2DE5260 1.450 1.375 1.400 1.320 1.320 1.300 1.400 7,7
13Versowood*FI4325 n. v. 779 810 1.090 1.350 1.300 1.300 0,0
15BSW Timber UK8144 990 900 1.000 1.050 1.100 1.150 1.250 8,7
16Klenk Holz5DE3373 1.250 1.200 1.200 1.075 1.110 1.120 1.249 11,5
17BinderholzAT2555 1.000 800 800 1.030 1.050 1.110 1.600 44,1
18Fruytier GroupLU4275 n.v. n.v. n.v. 1.150 1.050 1.100 1.250 13,6
19Klausner Holzindustrie3,6DE1910 2.173 1.150 1.150 1.600 1.620 910 910 0,0
19Ziegler Holzindustrie3DE1910 1.000 1.000 1.000 880 910 910 850 -6,6
Total12139429.52830.74730.57532.76633.26133.41035.2425,5
Der Holzkurier führte eine Umfrage unter den größten Herstellern von Nadelschnittholz in Europa durch. Für jene Unternehmen, die keine Produktionsmengen angaben, traf die Redaktion eine Annahme anhand der Einschnittsmeldung. Weiters wurden Jahresberichte der Unternehmen herangezogen.

Die Produktionszahlen von Klenk Holz und Rettenmeier Holzindustrie für 2016 beziehungsweise 2015 und 2016 erreichten uns erst nach Redaktionsschluss der Ausgabe 15. Die Werte wurden gegenüber der Tabelle der Vorwoche (s. Holzkurier Heft 15, S. 9) aktualisiert.