14858777884285.jpg

Bei der Podiumsdiskussion war man sich einig, dass Holz als Baustoff eine hohe Bedeutung hat © Franz Neumayr

Mehr Holzwohnraum

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für Timber-Online bearbeitet) | 31.01.2017 - 16:47
14858777633417.jpg

Christoph Starck gab einen Einblick über die Entwicklung des Holzbaus in der Schweiz © Franz Neumayr

„Holzhochhäuser wachsen wie Pilze aus dem Boden der internationalen Metropolen. Das Know-How hierfür kommt größtenteils aus Österreich. Es geht darum, weiter in die Breite des Wohnbaus Einzug zu halten“, erklärte proHolz Salzburg-Obmann Rudolf Rosenstatter auf der Veranstaltung „Fokus Holzbau“.
Dank hoher Vorfertigung der Wand- und Deckenelemente in den Holzbaubetrieben und einer dadurch verringerten Mon­ta­ge­zeit auf der Baustelle zählt der Holzbau zu den schnellsten Errichtungsmöglichkeiten im Wohnbau. Holzbauten punkten auch bei energetischen und ökologischen Aspekten. Diese Faktoren haben speziell das Bauen mit Holz in der Schweiz angekurbelt. Christoph Starck, Direktor vom Dachverband der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft Lignum Schweiz, gab einen Einblick in die Entwicklung des Holzbaus in der Schweiz und erläuterte auch die Metapher der 2000 Watt-Gesellschaft: „Sie bedeutet, dass ein Mensch pro Jahr nicht mehr als 2000 Watt in all seinen Lebensbereichen von Wohnen, Arbeiten, Mobilität etc. verbraucht. Somit steht diese Idee für Effizienz, Konsistenz und Suffizienz. Gleichzeitig aber auch für Begeisterung, Lebensqualität, Verantwortung, Gleichgewicht und Nachhaltigkeit“. Was in der Schweiz vorbildlich umgesetzt wird, kann und soll auch bei uns Gültigkeit haben. Bauen für die Zukunft muss ressourcenschonend und enkerltauglich sein und Wohnraum mit Mehrwert schaffen.

Ordnung im (Wohn)-Raum

14858776744554.jpg

Am Holzbau interessierte Zuhörer und Referenten: Egger, Grill, Plöderl, Nussmüller (hinten v.??li.), Scheinast, Atzmüller, Schwaiger, Mitterer, Rosenstatter, Starck und Gröger (vorne v. li.) © Franz Neumayr

Architekt Heinz Plöderl, Sektionsvorsitzender der Architekten an der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten für Salzburg und Oberösterreich, betrachtete die Ordnung im (Wohn)-Raum. Damit meinte er die Organisation des räumlichen Umfelds. „Holz ist die Chance für einen Paradigmenwechsel in Stadt- und Wohnraumplanung, um unsere Lebensräume attraktiv zu verändern“, zeigte sich Plöderl überzeugt.

USP des mehrgeschossigen Holzbaus

14858777884285.jpg

Bei der Podiumsdiskussion war man sich einig, dass Holz als Baustoff eine hohe Bedeutung hat © Franz Neumayr

Werner Nussmüller setzt in seinem Architekturbüro erfolgreich auf den Baustoff Holz. In seinen Ausführungen ging der Architekt auf Bauvorhaben, welche die Entwicklung und Entstehung des mehrgeschossigen Holzbaus dokumentieren, ein. Er zeigte auch aktuelle sowie zukünftige Projekte in Graz, die nicht nur einzelne Gebäude sondern ganze Stadteile umfassen, auf. „Mit der Realisierung des ­Plusenergieverbundes Reininghaus Süd ist ein Demonstrationsbauvorhaben geschaffen worden, das eine wirtschaftlich umsetzbare, technisch und organisatorisch innovative Lösung für der Zukunft schafft“, erklärte er.
Die Podiumsdiskussion rundete das thematische Spannungsfeld zu Wohnraum mit Mehrwert ab. Landesrat Dr. Josef Schwaiger, Bürgermeister Günther Mitterer, Präsident des Gemeindeverbandes Salzburg und Stephan Gröger vom gemeinnützigen Bauträger „Heimat Österreich“ schlossen sich unisono der hohen Bedeutung von Holz als Baustoff an.