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Sloweniens Expopavillon ist ein Holz-Hybridbau mit tragenden Holzrahmen- und CLT-Elementen - die fünf Prismen stehen für fünf Landschaftstypen © Stora Enso

Massive Erfolgsgeschichte

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 01.10.2015 - 14:45
Dass CLT (Cross Laminated Timber, englisch für Brettsperrholz) ein bemerkenswertes Produkt ist, haben auch die Massenmedien längst bemerkt. „CLT-Platten ermöglichen aufgrund ihrer enormen statischen Belastbarkeit neue architektonische Entwürfe“, schrieb die Tageszeitung Der Standard Anfang September in einer Reportage über Stora Enso. Der skandinavische Konzern wurde dort der breiten Leserschaft als „Vorreiter“ der Branche vorgestellt. Nicht zu Unrecht, wie jüngst fertiggestellte Objekte beweisen.

Spitzwinkelig auf der Weltausstellung
Die Pavillons der Expo 2015 in Mailand ringen noch bis Ende Oktober um die Aufmerksamkeit der erwarteten 20 Millionen Besucher. Slowenien setzt dabei auf einen Massivholzbau mit spitzen Winkeln. Die Planer (Sono Architects, Ajdovš?ina/SI) kombinierten eine Holzrahmenkonstruktion mit tragenden CLT-Elementen von Stora Enso. Slowenien positioniert sich mit seinem Pavillon als Land mit hölzernem Erbe. Das pyramidale Design des Pavillons mit geometrischen Formen vereint die Landschaft Sloweniens: Alpen, Berge, Prärien, mediterrane Hügel und fruchtbare Ackerflächen. Fünf prismenförmige Giebel repräsentieren diese reiche Kulturlandschaft.

Das Massivholzprodukt der Wahl war CLT von Stora Enso. Die Sichtqualität mit geschliffener Oberfläche und der millimetergenaue CNC-Abbund ermöglichten rasches und sauberes Bauen. „Der hohe Vorfertigungsgrad verkürzte die Bauzeit. Staub und Lärmbelastung wurden reduziert“, erklärt Herbert Jöbstl, der als Geschäftsführer von Stora Enso Wood Products in Zentraleuropa für das CLT-Geschäft verantwortlich ist.

Spitzbergen erhält nördlichsten CLT-Bau
Auf Spitzbergen wird gegenwärtig ein geologisches Observatorium ebenfalls in Massivholzbauweise errichtet. Nach Fertigstellung im kommenden Jahr wird es klimatische Veränderungen, Erdbeben und Gletscherschmelze beobachten. Mit 78° 55’ nördlicher Breite handelt es sich dabei um das „nördlichste Holzbauprojekt der Welt“, wie Stora Enso, mitteilt. Der skandinavische Konzern lieferte 300 m3 CLT in Industriesichtqualität und 50 m3 Brettschichtholz an den Polarkreis. Das Leimholz stammt aus österreichischen Werken. Die CLT-Bauteile werden vorgefertigt auf die Baustelle geliefert. Die Kosten betragen 41 Mio. €. Ausführender Betrieb ist das norwegische Bauunternehmen Veidekke. Abgewickelt wird das Projekt von Woodcon.

In Spitzbergens Polarwinter scheint keine Sonne. Für den Bau blieben nur die Sommermonate. „Die zügige CLT-Massivholzbauweise ist dafür ideal. Die sichere und schnelle Errichtung senkt die Baukosten“, ergänzt Jöbstl. Im Naturschutzgebiet Svalbard waren zudem die Ökobilanz und die gute Dämmung von Holz vorteilhaft.

Spitzenplatz bei Holzbaupreis
Alle vier Jahre zeichnet die Holzbranche in Salzburg und Tirol besonders gelungene Bauprojekte mit dem Holzbaupreis aus. Die CLT-Elemente von vier heuer prämierten Projekten stammen von Stora Enso.

CLT ist leichter als Beton oder Ziegel, dämmt von Haus aus gut, hat ein hervorragendes Brandschutzverhalten und ist erdbebensicher. Die prämierten Objekte zeigen zudem, dass sich CLT ideal für ästhetische Bauten eignet. Ausgezeichnet wurde etwa das Bürogebäude des Maschinenrings in St. Johann im Pongau (Kategorie: gewerbliches Bauwerk). Das verbaute Stora Enso CLT hat eine besonders hochwertige Tannensichtoberfläche. „Der Einsatz der regionaltypischen Weißtanne bei der Außenfassade und der Innenraumgestaltung passt ausgezeichnet zu dem regional stark verankerten Unternehmen“, lobte die Jury. Weitere Preisträger mit CLT-Beteiligung waren die Straßenmeisterei Flachgau in Seekirchen, das Hotel Gradonna Mountain Resort am Großglockner sowie ein Einfamilienhaus in Mieders mit ebenerdiger Tierarztpraxis.

Vielfältige Anwendungen
Die Beispiele zeigen, wie universell CLT anwendbar ist. Die Vertriebswege sind ebenfalls auf den Anwender abgestimmt. Großprojekte, wie die Expo, wickelt Stora Enso selbst ab. Um regionale Wohnprojekte oder Kindergärten, primär aber den Einfamilienhausbau kümmern sich die Vertriebspartner ZMP (Nord- und Ostösterreich), DMH (Westösterreich, Süddeutschland) und MAK Building.
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Sloweniens Expopavillon ist ein Holz-Hybridbau mit tragenden Holzrahmen- und CLT-Elementen - die fünf Prismen stehen für fünf Landschaftstypen © Stora Enso

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Ausgezeichnet: Am Bürogebäude des Pongauer Maschinenrings wird CLT mit Weißtannenoberfläche in vorbildlicher Weise eingesetzt © Stora Enso

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Observatorium auf Spitzbergen: Der Bau nördlich des Polarkreises geht dank vorgefertigter CLT-Elemente rasch vonstatten © Stora Enso

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Die empfindliche Natur Spitzbergens braucht nachhaltige Baustoffe mit guter Dämmung - CLT eignet sich dafür perfekt © Stora Enso