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Volker Kettler ist für die Produktentwicklung bei MeisterWerke verantwortlich © Meisterwerke

Marktmeinung zu Parkett- beziehungsweise Laminatfußböden

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für Timber-Online bearbeitet) | 05.01.2017 - 08:43

Wie ist das Jahr 2016 verlaufen? Gab es Absatzrückgänge bei ­Parkett/Laminat?

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Ludger Schindler ist Geschäftsführer der MeisterWerke in Rüthen/DE © Meisterwerke

Der Gesamtmarkt in Deutschland war beim Laminat leicht rückläufig, beim Parkett leicht steigend. Da haben auch die Meister­Werke keine Ausnahme gemacht. Uns ging es 2016 aber auch in erster Linie darum, die Weichen für den zukünftigen Erfolg unserer Marke Meister zu stellen. Denn unser Markt wandelt sich nachhaltig, wird ein Endkundenmarkt. Darauf müssen wir uns im Fachvertrieb einstellen. Wir haben deshalb Sortimente, Preisgefüge und insbesondere auch die Vermarktung auf dieses neue Marktverständnis, also auch auf die verschiedenen relevanten Endkundenzielgruppen und ihre Anforderungen ausgerichtet. Auf unserer Hausmesse haben wird genau das gezeigt und viele Händler überzeugen können. Damit legen wir die Grundlage, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern im Fachvertrieb in den nächsten Jahren optimale Wertschöpfung erreichen können. Den Erfolg dieses Jahres werden wir also auch an den Erfolgen der nächs­ten Jahre messen können.

Wie ist das Jahr 2016 verlaufen? Gab es Absatzrückgänge bei ­Parkett/Laminat?

Durch das Internet wandelt sich unser Markt tiefgreifend. Angebot und Qualität, aber auch Marke und Unternehmen werden transparenter denn je. Vor allem bei design­orientierten und hochpreisigen Produkten informieren sich Endkunden im Netz, konsultieren erst dann den Fachhändler und übernehmen insgesamt stärker die ­Produktentscheidung. Der Fachvertrieb steht also 2017 vor einer Neuverteilung der Aufgaben. Der Berater im Handel kommt erst ins Spiel, wenn schon eine Grundorientierung des Endkunden stattgefunden hat. Wir müssen unsere Produkte im Internet also ganz neu präsentieren. In umfangreichen Marktforschungen haben wir herausgefunden, dass die meisten Endkunden den Unterschied zwischen Laminat und Parkett gar nicht kennen. Und, was noch viel dramatischer ist: Sie interessieren sich auch gar nicht dafür. Was sie wollen, sind Lösungen für ihre konkreten Anforderungen und Einsatzfelder. Die Ausrichtung auf den Endkunden und die Digitalisierung unserer Märkte erfordern deshalb von allen Unternehmen unserer Branche ein Umdenken. Es gilt, nicht alt hergebrachte Produktkategorien zu pflegen, nicht in ­bestehenden ­Pfaden zu argumentieren, sondern sich die Perspektive des Endkunden zu eigen machen, um ­Produkte, Services und Kommunikation ganzheitlich darauf ausrichten zu können. Entwicklungs- und Vermarktungsprozess verschmelzen ­zunehmend. Das wird unsere Branche weltweit mehr verändern als jede einzelne ­Produktneuentwicklung. Die Meis­ter­Werke sind darauf vorbereitet. Übrigens auch mit ­Innovationen, die gerade den Anforderungen des Endkunden nach ganzheitlichen Lösungen gerecht werden.

In welchen Ländern sehen Sie in den kommenden Jahren das größte Wachstumspotenzial?

Für die MeisterWerke sehen wir in der Konsolidierung der europäischen ­Märk­te, vor allem aber im konsequenten Ausbau des Premiumsegments nach wie vor großes ­Potenzial. Als eines der wenigen ver­bliebenen Familienunternehmen der Branche mit klarem Bekenntnis zu „Made in Germany“ und zum qualifizierten Fachvertrieb sowie mit ­klarer Ausrichtung auf Qualität und Innovation ­sehen wir auch im deutschen Markt weiteres Potenzial für uns. Meister als Marke ist zudem komplett international aufgestellt – wir haben in den vergangenen Jahren unseren ­Exportanteil noch einmal ­deutlich entwickeln können und sehen hier auch weiterhin große Möglichkeiten. Beispielsweise bauen wir ­unser Engagement in Nord- und ­Osteuropa aus. Wir nutzen auch das noch weiter gestiegene Interesse an unseren Produkten in Asien und ­Nordamerika.

Ist das Thema Parkett/Laminat technisch ausgereizt? Wo kann/muss es Weiterentwicklungen geben?

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Volker Kettler ist für die Produktentwicklung bei MeisterWerke verantwortlich © Meisterwerke

Sowohl mit unserem Longlife-Parkett (durch die HDF-Mittellage ­besonders stabil, leise und fußbodenheizungsgeeignet) als auch unserem Premium- Laminat (feuchtraumgeeignet, antistatisch und extra­kratzresistent) bewegen wir uns, was den Produktaufbau angeht, technisch auf einem extrem hohen ­Niveau. Technische ­Weiterentwicklungen kann es aber beispielsweise beim Klicksystem geben. Das ­ konnten wir auf unserer Hausmesse im Herbst 2016 auch wieder zeigen. Das neue Klicksystem Quadroclic Plus für quadratische Formate und Fischgrätverlegung ist eine einmalige technische Neuerung auf diesem Gebiet.
Sowohl beim Parkett- als auch Laminatfuß­boden finden Weiterentwicklungen darüber hinaus ständig im optischen Bereich statt. So kann man den Kunden immer neue, trendgerechte Produkte ­bieten. Beim Parkett sind dies beispielsweise innovative Oberflächenbearbeitungen, wie etwa der Wellenschliff oder die Antikstruktur, sowie neue Farbstellungen, die sich aus aktuellen Trends der Einrichtungsindustrie ergeben. Aktuell erwarten wir hier einen Wechsel zu eher harmonischen Sortierungen sowie helleren ­Hölzern. Im ­Laminatfuß­- bodenbereich wird außerdem weiterhin an tieferen und noch authentischeren Strukturen gearbeitet, welche die hochwertigen Dekore auch haptisch perfekt wiedergeben.

Mit welchen Argumenten überzeugen Sie die Endkunden, damit sie zu Parkett oder Laminat greifen?

Es geht nicht mehr um Boden­kate­gorien, sondern um die Fähigkeit, die Wünsche des Endkunden zu ­verstehen und in ein ­innovatives und qualitativ ­hochwertiges ­Angebot von Systempro- dukten zu ­übersetzen. Hier ­haben die MeisterWerke schon mehrfach ­gezeigt, dass sie die ­Nase vorn haben. Wir ­haben das leise Laminat erfunden und das Longlife-Parkett, von uns kommen Nadura und Lindura. Und 2017 geht die Reihe der Innovationen weiter. Unsere ­Böden sind die besten Antworten auf die Suche des End­kunden nach den passenden ­Lösungen.