Markt bei Sägerundholz gesättigt

Ein Artikel von Landwirtschaftskammer Österreich | 15.04.2014 - 13:56
Laut jüngster Prognose der Europäischen Kommission beschleunigt sich das Wachstum der Weltwirtschaft. Zu einem Großteil sind dafür die Schwellenländer verantwortlich, aber auch die Industrieländer tragen wieder stärker zum Weltwirtschaftswachstum bei.

Aktuell ist der Markt für Nadelsägerundholz gesättigt. Die optimalen Rahmenbedingungen der vergangenen Monate haben zu einer sehr hohen Holzproduktion geführt. Die Sägewerke sind sehr gut mit Nadelsägerundholz versorgt. Einzelne Sägewerke haben die Zufuhr sogar kontingentiert, generell fließen die entstandenen Waldlager nur schleppend ab. Diese sollten bis spätestens Mitte Mai aufgelöst sein, Qualitätsverluste drohen. Für das II. Quartal wurden die Sägerundholzpreise für Fichte um bis zu 4 €/fm, bei Kiefer um rund 2 €/fm gesenkt. Während nun in den bislang vom Schnee beeinträchtigten Lagen erforderliche Holzernteaktivitäten durchgeführt werden, beschränkt sich die Holznutzung im restlichen Bundesgebiet hauptsächlich auf die Schadholzaufarbeitung. Beim Absatz der Kiefer müssen aufgrund der Werksschließung von Sollenau die Logistiksysteme neu ausgerichtet werden.

Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut mit Industrierundholz versorgt. Durch den hohen Anfall an Koppelprodukten aus der Sägerundholzerzeugung und der Schnittholzproduktion, dem Minderverbrauch im Zellstoffwerk Pöls und einem hohen Importvolumen hat sich der aktuelle Bedarf deutlich reduziert. Die Schäden durch Eisanhang in Slowenien beeinflussen vor allem den Industriemarkt im Süden Österreichs. Die Preise stehen unter Druck, die Preisabsenkungen betragen bis zu 3 €/fm. Buchenfaserholz kann weiterhin zu stabilen Preisen abgesetzt werden.

Wegen des deutlich reduzierten Rohstoffbedarfs der Heizwerke aufgrund des milden Winters und der hohen Rohstoffproduktion sind die Heizwerke sehr gut mit Energieholz versorgt. Dementsprechend ist die Nachfrage rückläufig. Erschwerend kommt der Stillstand des Großabnehmers Wien/Simmering hinzu, der bis Juli behoben sein sollte. Ausgehend von Slowenien sind die Preise in Kärnten und der Steiermark etwas unter Druck. Die Nachfrage nach hochqualitativem Brennholz sollte aber in der kommenden Saison wieder rege sein. Anfallende Sortimente aus der Schadholzaufarbeitung sollten dafür auf Lager gelegt werden.Die Schadholzaufarbeitung hat oberste Priorität. Zudem wird empfohlen, in den kommenden Wochen die Bestände sorgfältig auf frischen Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Befallene Bäume müssen vor dem Ausflug der Käfer aufgearbeitet und aus dem Wald abtransportiert werden.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang April 2014. Die Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 12 % oder 20 % bzw. 10 % zuzurechnen ist.