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IV?106: Bestehende IV?78 Fenstergarnituren können auf das neue Profil umgebaut werden © Robert Kittel

Man darf gespannt sein

Ein Artikel von Robert Kittel | 23.04.2013 - 07:19
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IV?106: Bestehende IV?78 Fenstergarnituren können auf das neue Profil umgebaut werden © Robert Kittel

Die Neuheiten, welche Leitz, Riedau, auf der BWS in Salzburg präsentierte, hatten Gewicht – buchstäblich. Die Erweiterung des im Gewerbe beliebten Climatrend-Fenstersystems um ein passivhaustaugliches 106 mm Profil ist nicht nur bedeutungsschwer. Die für diese Profilstärke nötige Dreifachzapfenscheibe ist auch real ein wuchtiger Brocken. Die Resonanz auf die neue Fenstergarnitur war entsprechend. Fensterprofilkonstrukteur Leopold Humer war von Interessenten umlagert. Daneben waren nicht weniger wichtige Neuheiten wie das verbesserte Hobelmesser MC 33 zu sehen. Eine optimierte Beschichtung soll jetzt noch längere Standwege erlauben.

Ökonomische Lösung für Tischler

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Länger hobeln: Mit der verbesserten Beschichtung konnte der Standweg verlängert werden © Robert Kittel

„Wir hatten von Anfang eine Umrüstmöglichkeit für bestehende Climatrend-Fenstergarnituren zum Ziel“, erzählte Humer von der Entwicklung. Mit breiteren Distanzierungen für die größeren Falzbreiten war es dabei nicht getan. Bei 106 mm Profiltiefe ist die Falzluft zu gering, das Fenster würde sich nicht mehr öffnen lassen. Statt jedoch einfach die Falzluft zu vergrößern, wurde der Flügelfalz mit schrägen Abstufungen versehen. „Die großen Falzbreiten brauchen natürlich eine entsprechende Zerspanungsleistung. Mit Vorzerspanung kann auch auf kleineren Maschinen mit weniger Motorleistung gearbeitet werden.“ Die Profilstärke mache auch einen Dreifachzapfen notwendig, erläutert Humer: „Es ist uns gelungen, die Zapfengarnitur so zu bauen, dass sie auf einer Hubspindel mit 120 mm Kammerhöhe das Auslangen findet.“ Umgerüstet können sowohl Werkzeugsätze für Winkelanlagen als auch CNC-Garnituren werden. Der Entfall einer kostenintensiven Neuanschaffung der kompletten Fenstergarnitur sei attraktiv, meint Humer: „Wir wollten für Tischler einen kostengünstigen Weg zur Herstellung von Passivhausfenster schaffen.“

Hobelmesser mit längerem Standweg

Kosten soll auch eine weitere Neuheit, das Hobelmesser MC 33, sparen. Eine verbesserte Beschichtung soll den Standweg um ein Vielfaches gegenüber herkömmlichen Hartmetallmessern verlängern. Die hohe Hobelqualität bleibt dabei bis zum Ende des Standweges konstant. Ein bereits am Vorgängermodell dokumentierter „Selbstschärfeffekt“ wirkt der gegen Ende qualitätsmindernden Schneidenverrundung normaler Messer entgegen.
Gezielt eingesetzte, maßgeschneiderte Beschichtungen als Weg zur Verringerung laufender Betriebskosten seien ein Weg, den Leitz konsequent verfolgt: „Unser Angebot an Marathon-Werkzeugen mit Beschichtung wächst beinahe stündlich“, grinst Humer. So darf man wohl spekulieren, dass Leitz auf der Ligna in Hannover weitere beschichtete Werkzeuge vorstellen wird. Hoch beanspruchbare Profilcut-Fensterfalzköpfe wären dafür prädestiniert.