Märkte in Nordamerika und Europa verbessert

Die Märkte für Holzprodukte verbesserten sich 2014 in Nordamerika und Europa aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Zudem stiegen die Bautätigkeit und der Bedarf von Rundholz und Holzprodukten. In Nordamerika und Europa ist der Bedarf von Schnittholz und Holzwerkstoff-Platten sowie Papierprodukten allerdings um 21 % beziehungsweise 12 % niedriger als im Vorkrisenjahr 2007.
Im selben Zeitraum stieg der Konsum in den GUS-Ländern um 11 %, trotz eines Rückgangs 2014 um 2 %. Bei allen Hauptholzprodukten in diesen Staaten stiegen 2014 die Produktion und der Export. Grund dafür ist die Abwertung des Russischen Rubel.

93 Mio. fm Rundholz

Die UNECE-Mitgliedstaaten exportierten 2014 rund 93 Mio. fm, was 70 % aller weltweiten Exporte entspricht. Zwei Drittel wurde zwischen den UNECE-Staaten gehandelt. Die Region ist ein Hauptexporteur von Rundholz, hauptsächlich wegem der Lieferungen nach Asien.
Die größte Rundholzmenge außerhalb der UNECE-Länder ging mit 30 Mio. fm nach China. Die Rundholzexporte zogen die Aufmerksamkeit der Politik auf sich. Weißrussland, die Ukraine und Rumänien planen Rundholzexport-Beschränkungen oder haben diese schon erlassen.

Veränderungen bei Papier und Zellstoff

Lateinamerika taucht als Big Player in der Verarbeitung von Papier und Zellstoff auf. Die strukturellen Veränderungen im Papier- und Zellstoffsektor haben weitreichende Folgen. In den vergangenen vier Jahren sank der Papier- und Kartonverbrauch in Nordamerika um 10 und in Europa um 5 %. Im Vergleich zu 2005 soll der Bedarf von Zeitungspapier im laufenden Jahr in Nordamerika auf rund die Hälfte zurückgehen. Dieser Rückgang hatte die Zusammenlegungen von Fabriken, die Umstellung auf andere Papierprodukte, Maßnahmen zur Kostensenkung und Schließungen von Fabriken in der UNECE-Region zur Folge.
Die Papierproduzenten blicken wegen der Versorgung ihrer Werke mit billigem Zellstoff verstärkt nach Südamerika. Billiger Kraftzellstoff von Eukalyptusplantagen senkt die Kosten der Produzenten. Aufgrund des Kostenvorteils wurden große Investitionen in Südamerika von Papier- und Zellstoffproduzenten aus der UNECE-Region getätigt. Hauptgrund für die Investoren sind die geringen Produktionskosten. Möglich sind diese wegen der produktiven Forstplantagen, der voll mechanisierten Holzernte und wegen moderner Werke, welche die Vorteile neuer Technologien und Skaleneffekte ausnutzen. Auch die Nähe zu Häfen und somit der Weitertransport in die ganze Welt sind wesentliche Vorteile.
Als Folge davon stieg der Zellstoffexport von Brasilien, Chile und Uruguay in den vergangenen 15 Jahren. 2014 machten die Exporte von Zellstoff aus diesen Ländern 33 % der globalen Exporte aus. 13 % des weltweit hergestellten Zellstoffes wurden in diesen drei Staaten produziert.
Brasilien exportiert zwei Drittel seiner Produktion. Der Anteil von Chile und Uruguay ist noch höher. 50 % dieser Menge gehen in die UNECE-Region und dieser Trend sollnicht so bald abklingen. Experten erwarten zudem eine Steigerung der Kapazitäten in Brasilien um 40 % bis 2018. Dadurch geraten die UNECE-Produzenten weiter unter Druck, was voraussichtlich zu weiteren Zusammenlegungen von Werken und zum Schrumpfen des Sektors innerhalb der UNECE-Länder führen wird.

Holz als wichtige Energiequelle

Holz ist die wichtigste Quelle von erneuerbarer Energie in der UNECE-Region. Dessen Einsatz stieg von 2011 bis 2013 jährlich um rund 5 % und macht rund die Hälfte der Energie aus nachwachsenden Rohstoffen der UNECE-Region aus. Der Anteil an der Gesamtenergie beträgt in Nordamerika 2,3 %, in Europa 5,1 % und in den GUS-Staaten 1 %.
Positive Änderungen traten bei der Pelletsproduktion auf. Zwischen 2011 und 2013 stieg der Pro-Kopf-Verbrauch in den UNECE-Staaten von 26 auf 39 kg. Der größte Pelletsmarkt ist Europa. 2014 produzierte man 13,3 Mio. t Pellets, was 50 % der Weltproduktion entspricht, und verbrauchte 22 Mio. t. Die Hauptlieferanten Europas waren die USA mit 3,9 Mio. t (Gesamtproduktion 2014: 6,9 Mio. t), Kanada mit 1,3 Mio. t (1,9 Mio. t) und Russland mit 814.000 t (892.000 t).

INFO

Die 56 Länder der UNECE-Region (United Nations Economic Commission for Europe) besitzen 41% der weltweiten Forste, produzieren 58% des weltweit genutzten Rundholzes und repräsentieren 70% aller Rundholzexporte, wie aus dem jährlichen Marktbericht der UNECE hervorgeht. Zu diesen Ländern zählen die europäischen Staaten, Kanada, die USA, Länder aus Zentralasien sowie Westasien.