14206117977722.jpg

Levante-Länder © Holzkurier

Levantereport

Ein Artikel von Gerd Ebner | 07.01.2015 - 07:18
14206117977722.jpg

Levante-Länder © Holzkurier

Obwohl das IV. Quartal für die meisten mitteleuropäischen Exporteure in der Levante maximal als „ausbaufähig“ tituliert wurde, dürfte die Liefermenge 2014 überwiegend gut gewesen sein, im ersten Halbjahr 2014 sogar sehr gut. Es folgte ein schwaches III. Quartal und das Schlussquartal wurde schon umschrieben. Bleibt also ein durchwachsenes Jahr mit großer Liefermenge.

In Libyen ist die Sicherheitslage weiter angespannt. Ein erster Hoffnungsschein seit Längerem ist jenes Schiff, welches jüngst in Koper Richtung Libyen verabschiedet wurde. Dubai wird derzeit von kleineren rumänischen Anbietern entdeckt - mit niedrigen Preisen von bis zu 210 US-$/m³.

Die Anzahl der Exportstaaten mit Levanteambitionen wächst weiter: Belgien, Frankreich, Spanien und sogar Portugal werden immer häufiger genannt. Erschwert wird das Geschäft für die Mitteleuropäer derzeit durch die Währungsvorteile von Russen und Schweden.

War es früher das Fax, so wird von spezialisierten Händlern heute der „Fluch des Internets“ beklagt - undifferenziert wird jeder potenzielle Käufer angeschrieben. Gerade jetzt sei der Preisdruck stark. „Eine Preisanhebung der österreichischen Ware wäre im Januar – höflich formuliert – antizyklisch“, umschreibt ein Händler die Marktlage.

Angesichts der jüngsten Marktflaute wäre es eine Überraschung, wenn das I. Quartal 2015 anders werden würde als „sehr ruhig“. Der tiefe Ölpreis lässt die Staatseinnahmen um 40 % und mehr dahinschmelzen. Schon ist das für 2015 erwartete große Bauprogramm in Algerien gestoppt. Ein solches Milliardenprojekt ist ohne kräftige Öleinnahmen nicht zu finanzieren.

Zur Alternative für eine schwache Levante könnten die USA werden. Für gewisse Spezialsortimente tut sich schon jetzt ein Markt auf. Der Eurokurs sank zuletzt auf 1,22 US-$/€ – das erhöht die Möglichkeiten. Anders China: Mit normaler Einschnittware ist dieser Markt aus Österreich noch schwer bedienbar.