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Entwicklung der Nadelschnittholz-Importe der wichtigsten Märkte in der Levante 2012-2015 (Mengen von Januar bis September, Mio. m³) © Holzkurier

Levanteimport konstant

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 31.12.2015 - 07:30
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Entwicklung der Nadelschnittholz-Importe der wichtigsten Märkte in der Levante 2012-2015 (Mengen von Januar bis September, Mio. m³) © Holzkurier

Von Januar bis September 2015 importierten die Länder der Levante 11,5 Mio. m3 Nadelschnittholz inklusive Hobelware, wie Daten von Eurostat zeigen. Gegenüber 2014 sank die Menge minimal um 111.000 m3 oder 0,9 %. 2013 wurden das einzige Mal innerhalb der vergangenen vier Jahre weniger als 11 Mio. m3 eingeführt.

Die größten Käufer waren Ägypten, Saudi-Arabien und Algerien. Das Land am Nil spielte mit 3,85 Mio. m3 (+1,5 % gegenüber der Vorjahresperiode) in einer eigenen Liga. Mit mehr als 1,5 Mio. m3 Schnittholz (+14 %) rangierte Saudi-Arabien auf dem zweiten Platz, gefolgt von Algerien mit 1,49 Mio. m3 (–5,2 %).

Unterschiedliche Märkte

Jeder Markt zeigte eine unterschiedliche Nachfrageentwicklung. 80 % der EU-Menge nach Ägypten war Kiefernschnittholz. Bis Ende September lieferten die EU-Exporteure 1,77 Mio. m3. 90 % davon kamen zu gleichen Teilen aus Finnland und Schweden. Weitere starke Kiefernmärkte für EU-Länder waren Algerien (Kieferanteil 54 %), Marokko (63 %) sowie Israel (48 %).

Die drei größten Märkte

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Wichtigste LänderQuellen: Amtliche Handelsstatistiken © Holzkurier

In den vergangenen vier Jahren erhöhte Ägypten die Importe von 3,52 Mio. m3 2012 auf 3,85 Mio. m3. Ein Einbruch auf 2,61 Mio. m3 stellte 2013 die Ausnahme dar. Russland, dessen Exporte in die Levante zu 66 % aus Kiefer bestehen, ist Ägyptens größter Lieferant. So lieferte man 1,39 Mio. m3 Kiefernschnittholz. Die Gesamtmenge belief sich auf 1,6 Mio. m3. Seit Jahren liegen Schweden und Finnland unverändert auf den Plätzen zwei und drei.

Saudi-Arabien bezog sein Schnittholz hauptsächlich aus Europa. Insgesamt importierte man 1,57 Mio. m3. Die Mengen aus Schweden (322.000 m3, 2014: +32 %), Österreich (195.000 m3, +46 %) und Deutschland (178.000 m3, +32 %) stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode im zweistelligen Prozentbereich. Um nur knapp 7 % nahm die Menge aus Finnland zu (298.000 m3). Aus Rumänien erhielten die Saudis um 12 % weniger Holz (205.000 m3). Chile und Kanada lieferten mit 179.000 m3 (–10 %) beziehungsweise 107.000 m3 (+34 %) ebenso nennenswerte Mengen. 63% der EU-Lieferungen (787.000 m3) waren Fichtenschnittholz. Dies stellte die größte Einzellieferung von Fichte dar.
Nach Algerien erhöhten die Exporteure ihre Mengen in den ersten drei Quartalen 2012 bis 2014 auf 1,57 Mio. m3 (+7 %). Im laufenden Jahr gingen die Exporte jedoch um 5 % auf 1,49 Mio. m3 zurück. Größter Handelspartner war Österreich mit 36 %. Der schwedische Anteil stieg von 26 % im Vorjahr auf 30 % 2015. Algerien erhielt die zweitgrößte Liefermenge an Fichtenschnittholz aus den EU-Staaten (628.000 m3).

Mit 1,05 Mio. m3 eingeführten Schnittholzes gehörte Marokko zu den vier Ländern, welche die 1 Mio. m3-Grenze überschritten. Stark vertreten waren dort – so wie in ganz Nordafrika, mit Ausnahme von Libyen – Schweden (Marktanteil: 33 %) und Finnland (18 %). Der zweitgrößte Lieferant war jedoch mit 283.000 m3 Spanien, welcher im 1. Halbjahr noch an erster Stelle lag (s. Holzkurier Heft 42, S. 3–4).

Iran in russischer Hand

Ein Land, das von EU-Staaten praktisch nicht beliefert wird, ist der Iran. Von den 561.000 m3 kamen 558.000 m3 aus Russland.

Die Vereinigten Arabischen Emirate kauften 636.000 m3. Hauptpartner war Rumänien. Zwar sank die Menge um 6 %, der Anteil an den Gesamteinfuhren blieb gegenüber 2014 mit 44 % gleich.

Preise in der Levante

Von Januar bis September exportierten die EU-Staaten durchschnittlich um 171 €/m3 (2014: –4 %) (FOB). 230 €/m3 (+2 %) erhielten EU-Staaten in Libyen, 205 €/m3 (–5 %) in Algerien, 182 €/m3 (–3 %) in Saudi-Arabien sowie 160 €/m3 in Ägypten (–7 %). Der Preis aus Russland lag bei 159 US-$/m3 (145 €/m3). Im Vorjahr erzielte Russland 213 US-$/m3 (166 €/m3). Durch den Verfall des russischen Rubels innerhalb eines Jahres stiegen die Erlöse pro Kubikmeter für die Russen in Rubel um 31 %. So erhielt man Ende September 2014 für 213 US-$ 7953 RUB. Im laufenden Jahr gab es für 159 US-$ 10.380 RUB.