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Die Kunstinstallation "The Smile" stellte das Leuchtturmprojekt am Londoner Design Festival dar. Die Planung erfolgte in Zusammenarbeit von American Hardwood Export Council, Alison Brooks Architects, dem Ingenieurbüro Arup sowie dem London Design Festival © AHEC

Leuchtturmprojekt mit BSP

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 25.10.2016 - 11:00
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Die Kunstinstallation "The Smile" stellte das Leuchtturmprojekt am Londoner Design Festival dar. Die Planung erfolgte in Zusammenarbeit von American Hardwood Export Council, Alison Brooks Architects, dem Ingenieurbüro Arup sowie dem London Design Festival © AHEC

Ziel der begehbaren Kunstinstallation war es, die strukturellen und räumlichen Möglichkeiten von kreuzweise verleimtem amerikanischem Tulipwood aufzuzeigen. Errichtet wurde das Objekt anlässlich des Londoner Design Festivals, das von 17. September bis 12. Oktober am Chelsea College of Arts stattfand.

68 m3 BSP für Kunstinstallation

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Besucher konnten die Röhre am einzigen aufliegenden Punkt betreten und das Gebäude von einem zum anderen Punkt durchschreiten © AHEC

Insgesamt verbaute das ausführende Unternehmen 68 m3 Brettsperrholz in den Dicken von 100, 140, 180 und 220 mm. Produziert wurden die bis zu 4,5 m breiten Elemente im bayerischen Aichach bei Züblin Timber, einer Tochter der Ed. Züblin AG. Für die Verklebung setzte man den zertifizierten 1K-PUR-Klebstoff Loctite HB S709 Purbond von Henkel Engineered Wood ein. Dieser weist als langsamstes Produkt der Loctite HB S Purbond-Linie eine offene Zeit von 70 Minuten auf. Für die Pressung von Spezialbauteilen mit entsprechend langen Handling-Zeiten war dies von großem Vorteil, erklärt man bei Züblin Timber.

Besonderheit Tulipwood

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Am Eingang war die Brettsperrholz-Kon-struktion sichtbar © AHEC

Eine Besonderheit stellte der Einsatz von Tulipwood dar. Das Holz wurde zum ersten Mal für tragende Holzbauelemente eingesetzt. Der verwendete Klebstoff ist im Rahmen einer Linienzulassung sowohl für Keilzinkenherstellung als auch für die flächige Verklebung von tragenden Bauteilen aus Nadelholz bauaufsichtlich in Deutschland zugelassen. Zudem ist der Klebstoff konform mit den Anforderungen der harmonisierten BSP-Produktnormen EN 16351:2015. Um in diesem Projekt eine hohe Verklebungsqualität zu gewährleisten, die den Anforderungen dieser Norm genügt, behandelte man die Tulipwood-Lamellen mit dem Primer Loctite PR 3105 Purbond vor. Der Primer ist in Kombination mit dem Loctite HB S Purbond-System bauaufsichtlich für die Verklebung von Buche und Douglasie zugelassen. „Darüber hinaus verbessert der Primer auch bei vielen anderen Laubholzarten, wie unter anderem bei Esche und Eiche, signifikant die Delaminierungsbeständigkeit“, erklärt Dr. Christian Lehringer von Henkel Engineered Wood. Zertifizierungsprüfungen für weitere Holzarten seien im Laufen, so Lehringer. Den wasserbasierten und gesundheitlich unbedenklichen Primer trug der Holzverarbeiter beidseitig mit 10 g/m2 im konventionellen Sprühauftrag auf. Nach kurzer Einwirkzeit wurde der Klebstoffauftrag vorgenommen. Nach dem Legen aller Lamellen erfolgte die Verpressung der Elemente in einer Vakuumpresse. Für die Herstellung der Rohware benötigte man rund einen Tag. Der maschinelle und der Handabbund dauerten jeweils rund eine Woche. „Anschließend ging es mit Sondertransporten der liegenden Elemente in die Londoner Innenstadt. Die Errichtung des Gebäudes nahm vier Tage in Anspruch“, informiert Simon Schmid von Züblin Timber.

Auflage an einem Punkt

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Ein BSP-Element während des Klebstoffauftrags. Zum Einsatz kam der 1K-PUR-Klebstoff Loctite HB S709 Purbond in Kombination mit dem Primer Loctite PR 3105 Purbond von Henkel Engineered Wood © Jon Cardwell

Das Gebäude, das nur an einem Punkt den Boden berührt, stach neben der außergewöhnlichen Holzart mit seinen Dimensionen hervor – 34 m lang, 4,5 m breit und 3,5 m hoch. Durch Perforationen entlang der Wände sowie die beiden offenen Stirnseiten kam Tageslicht in den trichterförmigen Innenraum und machte die Begehung für die Besucher zu einem Erlebnis.