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Inno-Kratzer-Mitnehmer an der FB500-Kette reduzieren das Gewicht und den Verschleiß © FB Ketjutekniikka

Leichtgewicht

Ein Artikel von Dinah Urban | 08.04.2015 - 11:26
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Aus der vollautomatischen Produktion: Beim Verschweißen der Bolzen fliegen die Funken © FB Ketjutekniikka

25 Kunden aus der Holz-, Papier- und Zellstoffindustrie schwören bereits auf die FB500. Die neue Förderkette von FB Ketjutekniikka, Köyliö/FI, ist freundlich zu Umwelt und Geldbeutel. Um 15% weniger Material wird bei ihrer Herstellung eingesetzt. Die Gelenkfläche ist im Vergleich zu Standardketten größer, der Gelenkverschleiß somit geringer. Der Stahl ist speziell gehärtet und die Kettenglieder sind daher genauso belastbar wie schwerere Varianten. Sie halte großen Belastungen ebenso stand wie schnellen Fördergeschwindigkeiten und funktioniere bei Minusgraden genauso gut wie bei hohen Umgebungstemperaturen, verspricht der Hersteller. Die profilierten Kettenlaschen schützen den Bolzen vor seitlichem Abschleifen.

„Wir haben unseren schwedischen Stahllieferanten gefragt, ob eine solche Entwicklung möglich sei, um den Energieverbrauch unserer Kunden zu senken“, erklärt Geschäftsführer Esa Saarinen diesen Entwicklungsschritt. Umweltaspekte spielten ebenfalls eine Rolle. Die Kette verbraucht, etwa beim Transport zum Kunden und vor allem im Betrieb, weniger Energie und ist außerdem mit umweltfreundlichen Schmiermitteln behandelt.

Nicht nur die Länge ist individuell

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Für schwere Brocken: Besonders massive Kettenausführung von FB Ketjutekniikka mit verschweißten Bolzen und Buchsen © Dinah Urban

Auf der Ligna soll die FB500 einem breiteren Publikum vorgeführt werden. Saarinen erhofft sich dabei auch weitere Anregungen von Kunden. Die Kette soll schließlich deren Ansprüche bestmöglich erfüllen. Der Trend gehe zur individuellen Lösung, weg von Standardketten, berichtet er. Dass diese Einstellung ankommt, lässt unter anderem ein Bauvorhaben auf dem Unternehmensgelände vermuten. Die Produktionshalle für die Kettenschweißung wird vergrößert.

FB Ketjutekniikka unterstützt die Holzindustrie außerdem bei der Installation und Wartung der Ketten. Die Ketten werden von Fachpersonal vor Ort vermessen und ihre noch zu erwartende Lebensdauer wird berechnet.

Eine Kette macht noch keinen Transport

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Inno-Kratzer-Mitnehmer an der FB500-Kette reduzieren das Gewicht und den Verschleiß © FB Ketjutekniikka

Die hoch entwickelte Kette nützt jedoch nichts ohne das passende Zubehör. Dieses befindet sich ebenfalls im Portfolio von FB Ketjutekniikka. Kettenräder bietet das Unternehmen in der Standardversion oder teilbar an. Die geteilte Ausführung sorgt dafür, dass die Wellen beim Kettenradwechsel nicht ausgebaut werden müssen. Mit der wendbaren FB-Zahnform wird die Lebensdauer verdoppelt. Das spart Zeit und Geld.

Dazu kommen passende Mitnehmer, damit Stämme, Bretter, Hackschnitzel, Sägemehl, Zellstoff, Papier, Biomasse oder Asche fachgerecht transportiert werden können. Kratzer aus Metall in anwendungsoptimierten Formen hat FB Ketjutekniikka auf Lager. Selbst entwickelt hat der Hersteller die biologisch abbaubaren Inno Kratzer. Sie bestehen aus kreuzverleimten Buchenfurnieren, die unter sehr hohem Druck mit einem speziellen wasserfesten Kunstharz verpresst werden. Das sorgt für eine sehr hohe Bruchkraft, hohe Verschleißwiderstandsfestigkeit und geringe Reibung am Fördertrog. Inno Kratzer wiegen weniger als Stahlkratzer, gleiten leichter und sind formstabil, verbiegen sich also nicht dauerhaft. Das erhöht die Betriebssicherheit.

Starke Unternehmenskette

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Stück für Stück wird die Transportkette auf ihre Endlänge gebracht © Dinah Urban

FB Ketjutekniikka ist eines von sieben eigenständigen Unternehmen der FB-Gruppe. FB ist auf die Herstellung und den technischen Vertrieb von Förder-, Antriebs-, Hubketten, Anbauteilen und Kettenrädern spezialisiert und konzentriert sich auf kundenspezifischen Mehrwert schaffende Lösungen. Für den deutschsprachigen Raum finden sich Ansprechpartner bei FB Ketten in Eslohe/DE und Kufstein.

Eigentümer aller FB-Unternehmen ist Addtech aus Schweden. Die über 140 Unternehmen dieser Gruppe verkaufen technische Produkte im Wert von etwa 715 Mio. €/J in weltweit über 30 Ländern.

Warum 500?

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Die Vorteile der FB500 im Detail: geringeres Kettengewicht, verminderter Gelenkverschleiß durch größere Gelenkflächen, verringerter Laschenverschleiß durch eine breitere Lauffläche, geschützte Bolzen sowie verschweißte Bolzen und Buchsen für mehr Widerstand gegen seitliche und Stoßbelastungen © FB Ketjutekniikka

Die FB500 verdankt ihren Namen ihrer Bruchkraft. Diese liegt bei 500.000 N (etwa 50.000 kg). Ihr Eigengewicht beträgt je nach Teilung (160 oder 200 mm) 18,9 oder 17,3 kg/m in der leichten Ausführung – 22,4 oder 20,1 kg/m mit Schonrollen. Die Kettenlaschen sind 70 mm hoch und 12 mm stark. Die Gelenkfläche beträgt 2314 mm².

FB Ketjutekniikka

Gründung: 1945
Standort: Köyliö, Finnland
Geschäftsleitung: Esa Saarinen
Mitarbeiter: 80
Produkte: Förderketten für die Holz-, Papier- und Zellstoffindustrie, für Spanplatten- fabriken, Biomassekraftwerke, Müllverbrennungen und andere Branchen, Kettenräder und Zubehör
Absatz : weltweit