Leichtbauplatten mit Zellulosekern

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 06.07.2016 - 10:47
Sogenannte Sandwichplatten mit Schaummatrix könnten die effiziente Verwendung des Rohstoffs Holz maßgeblich vorantreiben. Sie sind leicht zu handhaben, vergeuden keine Transportenergie und überzeugen mit ihren technologischen Eigenschaften. Für die geschäumte Mittellage wird meist Polystyrol eingesetzt. Die umweltfreundlichen Decklagen aus Holz verbergen den aus Erdöl hergestellten Kern.
Um den Leichtbaustoff für den nachhaltigen Bau salonfähig zu machen, entwickelten Experten des Thünen-Instituts für Holzforschung, Hamburg, und des Fraunhofer Instituts UMSICHT, Oberhausen/DE, eine natürliche Alternative. Zelluloseacetatbutyrat (CAB) heißt das Material, das als Alternative zu Polystyrol zum Einsatz kommt. Die Aufgabe war es, das Material an einen kontinuierlichen Herstellungsprozess anzupassen. Dieser besteht aus Streuen, Verdichten, Erhitzen und Expandieren und das entwickelte Material erwies sich als sehr geeignet. Das Dichteprofil der Platte hätten sich die Wissenschaftler kaum schöner wünschen können: hohe Dichten an den Oberflächen für gute Eigenschaften und eine geringe Dichte im Kern für die Leichtigkeit. Festigkeitsuntersuchungen brachten ebenfalls erfreuliche Ergebnisse. Der Bedarf an Holz kann damit um etwa die Hälfte gesenkt werden. Untersuchungen zur Wiederverwendbarkeit des Produkts und zur weiteren Optimierung des CAB sollen folgen.