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KVH Preisbild Oktober 2015 © Holzkurier

Kupferstecher kaut auch am KVH-Preis

Ein Artikel von Hannes Plackner | 03.11.2015 - 14:17
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KVH Preisbild Oktober 2015 © Holzkurier

Trotz „guter“ bis „sehr guter“ Mengenauslastung ist der KVH-Preis im Herbst leicht zurückgegangen. Das Oktober-Preisbild im Holzkurier sinkt um 2 €/m³ auf 288 €/m3 (Durchschnitt aus allen Sortimenten, ladungsweise, franko). Rückgänge gab es vor allem bei Stangenware. „Sobald die Menge etwas größer wird, rechnen die Hersteller besonders scharf“, drückte es ein deutscher Händler aus.

Über die weitere Preisentwicklung gibt es Uneinigkeit. Verbraucher erwarten sich aufgrund der anhaltenden Käferholzmengen zum Teil deutliche Nachlässe. Tatsächlich sei KVH-Rohware im Oktober um 2 bis 5 €/m³ günstiger geworden, heißt es. Die gemeldete Preisspanne war diesmal mit 190 bis 198 €/m³ (6er/8er-Querschnitte, KD) relativ groß. Allerdings gebe es auch große Unterschiede bei der Qualität. „Die günstigeren Rohwarenpreise können wir unmöglich weitergeben, weil der Ausschuss und die Kappquote deutlich angestiegen sind“, erklärte ein Hersteller. Rohware, die nicht aus Schadholz erzeugt wurde, sei dagegen immer schwieriger zu bekommen, erklärte ein anderer. Die Verarbeitung befallener Hölzer führte bei Endkunden schon zu Ärger. „Wir hatten eine Fuhre, da war alles drin, was man sich vorstellen kann: Bläue, Bockkäfer, Lineatus und Rotstreif. Das hat uns der Zimmerer zur Reklamation bestellt und verständlicherweise großzügig aussortiert“, macht sich ein Händler Luft über die unzureichende Qualität.

Abgesehen von der Käferdiskussion, wollen die Hersteller die bislang recht zufriedenstellend verlaufene Herbstsaison möglichst lange in den Winter verlängern. Auftrieb gibt etwa die gute Auslastung der Fertighausindustrie - insbesondere in Deutschland.

Spannend werden die in den nächsten Wochen anvisierten Preisgespräche für das I. Quartal trotzdem. Mehrere Hersteller wollen die gültigen Konditionen in den ersten Monaten von 2016 fortschreiben.

Unsicherheitsfaktoren sind Spekulationen über den Holz-Mehrbedarf aufgrund von Flüchtlingsunterkünften. Mengenmäßig ist es aber schwer abzuschätzen. „Das könnte riesig werden“, so ein KVH-Hersteller, war noch eine der präziseren Prognosen im Marktrundruf.